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10.10.2017 | Blog

8 Dinge, die du über Hunger wissen solltest

Das Ziel der Welthungerhilfe ist: Hunger beenden bis 2030. Doch was ist richtiger Hunger? Welche Länder trifft es am härtesten? Und wie kann man Hunger bekämpfen? Hier sind acht Wissenswerte Fakten zum Thema Hunger.

Dorfbewohnerinnen und -bewohner protestieren gegen ein Kupferminenprojekt in Myanmar.
DorfbewohnerInnen protestieren gegen ein Kupferminenprojekt im nordwestlichen Myanmar, für das ihnen ihr Land entzogen wurde. © Soe Zeya Tun/REUTERS 2013
Anna Kröger Team Communications

1. Hunger ist messbar

Jeder 9. Mensch hungert – und das wollen wir ändern. Neben nachhaltigen Projekten und Nothilfe gehört auch zu unserer Arbeit, auf das Thema Hunger aufmerksam zu machen und die Politik zu mehr Engagement zu bewegen. Verlässliche Daten sind bei der Hungerbekämpfung besonders wichtig. Daher veröffentlichen die Welthungerhilfe, Concern Worldwide und IFPRI einmal im Jahr den Welthunger-Index (WHI). Die Ausgabe 2017 ist gerade erschienen. Der WHI 2017 erfasst die Hungersituation von 119 Ländern. Die WHI-Werte beruhen auf Daten zu Unterernährung, Auszehrung bei Kindern, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Kindersterblichkeit. Wie genau wir den WHI berechnen, lässt sich hier nachlesen

2. Es gibt Fortschritte bei der Hungerbekämpfung

Angesichts akut drohender Hungersnöte vergisst man schnell die Fortschritte, die im Kampf gegen Hunger und Unterernährung bereits erzielt wurden. Natürlich freuen wir uns über die Fortschritte – doch diese sind mit Vorsicht zu genießen. Die Vereinten Nationen haben in den Zielen für Nachhaltige Entwicklung festgeschrieben: Im Jahr 2030 soll der Hunger aus der Welt geschafft sein – Zero Hunger by 2030. Wenn es jedoch so weitergeht wie bisher, wird die Weltgemeinschaft dieses Ziel leider nicht erreichen.

Auszug aus dem WHI 2017: Seit 2000 sind die weltweiten WHI-Werte um 27 % gesunken.
Auszug aus dem WHI 2017 zum Verlauf des WHI seit 2000. © Welthungerhilfe

3. Hier ist der Hunger am größten 

In Tschad, Liberia, Madagaskar, Sierra Leone, Sudan, Sambia und Jemen werden die aktuellen Hungerwerte als „sehr ernst“ eingestuft – in der Zentralafrikanischen Republik sogar als „gravierend“. Mit Ausnahme von Jemen liegen alle diese Länder in Afrika südlich der Sahara. Die Zentralafrikanischen Republik ist seit einigen Jahren das Schlusslicht im Welthunger-Index. Für 13 Länder konnten keine WHI-Werte errechnet werden, weil Daten fehlen. Dazu zählen unter anderem Syrien, Südsudan und Somalia.

Infografik WHI 2017: Länder mit höchsten WHI-Werten
Infografik WHI 2017: Länder mit höchsten WHI-Werten © Welthungerhilfe

4. Diese Länder haben die größten Fortschritte gemacht

Angola, Äthiopien und Ruanda hatten im Jahr 2000 Hungerwerte der Kategorie „gravierend“. Die Werte für 2017 sind nun um 42 bis 44 Prozent niedriger und entsprechen der Kategorie „ernst“. Doch auch diese Länder haben noch große Herausforderungen zu bewältigen. So hat Angola zum Beispiel die höchste Kindersterblichkeitsrate (15,7 Prozent) des diesjährigen Berichts. Verglichen mit früheren Jahren wurden die Werte für Hunger und Unterernährung jedoch bereits reduziert und geben Anlass zur Hoffnung.

 

5. Vier Ländern droht eine Hungersnot

Südsudan, Somalia, Nigeria und Jemen sind aktuell von Hungersnöten bedroht. Für Südsudan und Somalia standen nicht ausreichende Daten zur Verfügung, um den Welthunger-Index errechnen zu können. Doch die Lage ist besorgniserregend: Eine schwere Dürre, eine hohe Zahl von Binnenflüchtlingen und Schwierigkeiten bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Bevölkerung Somalias brachten das Land im Jahr 2017 an den Rand einer Hungerkatastrophe. Die akute Nahrungskrise im Südsudan, bedingt durch Konflikt und Unsicherheit, hatte massive Auswirkungen. Sie zwang Teile der Bevölkerung zur Flucht, zerstörte Märkte, brachte die Gefahr von Ernteausfällen mit sich.

6. Ungleichheit ist eine der Hauptursachen von Hunger

Mit den weltweit produzierten Nahrungsmitteln könnte problemlos die Weltbevölkerung ernährt werden. Dass es trotzdem Hunger gibt, ist auch eine Folge gravierender Ungleichheit. Herkunft, Geschlecht, Alter oder sozioökonomischer Status können sich massiv auf die Ernährungssituation eines Menschen oder einzelner Gruppen auswirken. Die ungleiche Verteilung von Hunger spiegelt die ungleiche Verteilung von Macht im globalen Ernährungssystem wider. Allen, die sich näher mit dem Thema beschäftigen möchten, sei Naomi Hossains Essay ans Herz gelegt: Ungleichheit, Hunger und Fehlernährung: Die Bedeutung von Macht

7. Die Politik muss mehr tun

Es muss noch viel getan werden, um Ungleichheiten zu verringern und Zero Hunger – für jeden und überall – zu erreichen. Einen Überblick über die wichtigsten Punkte zeigt diese Grafik. Wer mehr erfahren möchte, kann sich in den Handlungsempfehlungen des Welthunger-Index schlau machen.

Infografik: Aufgabenliste mit wichtigen Aufgaben für die Politik
To Do Liste: Was zu tun ist gegen den Hunger © Welthungerhilfe

8. Auch du kannst aktiv werden

Jeder kann einen Beitrag leisten, um die Welt etwas gerechter zu gestalten und Menschen zu einem Leben ohne Hunger zu verhelfen.

Alles zum Welthunger-Index und den aktuellen Hungerwerten findest du auf www.globalhungerindex.org/de

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