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09.03.2011 | Blog

Agrartreibstoffe lösen kaum Probleme, sie schaffen Hunger

Die Politik hofft noch immer darauf, die Agrartreibstoffe als Universalwaffe einsetzen zu können: Gegen die Abhängigkeit von Erdöl, für den Klimaschutz, als neue Einkommensquelle für Millionen Bauern weltweit. Diese großen Erwartungen haben sich aber schon heute als Illusion entpuppt. Es sind vor allem die immensen Mengen an Agrarrohstoffen, die zur Erfüllung von Biokraftstoffquoten gebraucht werden, die einen Strich durch das politische Kalkül machen.

Ein Mann steht vor seinem Feld.
Die Idee klingt verlockend: Agrartreibstoffe schaffen neue Einkommensquellen und senken gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen. Eine Illusion. © Grossmann
Dr. Rafaël Schneider Koordinator Food Security Standard - Stv. Leiter Politik und Außenbeziehungen

Unserem E10-Sprit und Diesel werden zunehmend Agrartreibstoffe beigemischt, die in riesigen Monokulturen und Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern gewonnen werden. Dazu wurden vielfach Kleinbauern verdrängt, Menschen durch Maschinen ersetzt und Urwälder gerodet. Außerdem steigen die Nahrungsmittelpreise, weil Agrartreibstoffe aus Mais, Weizen und Palmöl gewonnen werden, also aus Grundnahrungsmitteln. Die Folgen: Armut und Hunger nehmen zu und die Umweltbilanz fällt – wenn überhaupt – nur sehr knapp positiv aus. Die offensichtliche Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und Agrartreibstoffen und damit zwischen Energie- und Ernährungssicherheit lässt sich nicht mehr wegdiskutieren.

Fazit: Unsere Energiebedürfnisse (Kraftstoffe, Heizung, Strom) werden trotz negativer sozialer und ökologischer Bilanz zunehmend durch landwirtschaftliche Produkte aus Schwellen- und Entwicklungsländer gedeckt. Für Millionen Menschen des Südens bleiben der Hunger – und ironischerweise auch die Energiearmut.

Angesichts knapp einer Milliarde hungernder Menschen sollten:

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