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16.05.2013 | Blog

Aktionstag: Alle Augen auf Syrien

Eine Frau sitzt zwischen Zelten in einem Flüchtlingslager.
Acht Millionen Syrer sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Wolfgang Jamann Generalsekretär (2009-2015)

Syrien kommt einfach nicht zur Ruhe: Die Regierung und die verschiedenen Oppositionsgruppen liefern sich blutige Kämpfe – Millionen Menschen sind auf der Flucht. In Syrien selbst herrschen katastrophale Verhältnisse, doch kaum jemand registriert das. Zum bundesweiten Aktionstag „Syrien - Stopp: Schau hin!” zur humanitären Katastrophe in Syrien, gab ich ein Radiointerview über unser Engagement und unsere Nothilfemaßnahmen vor Ort und die Sicherheitslage in Syrien.”

Warum macht die Welthungerhilfe beim Aktionstag für Syrien mit?

„Syrien ist eine der größten humanitären Krisen derzeit, hier sind über fünf Millionen Menschen von dem Bürgerkrieg betroffen. Sie mussten ihre Heimat verlassen, sie mussten zum Teil über die Grenzen fliehen und leben dort unter katastrophalen Bedingungen. Die Versorgung ist sehr, sehr schwierig – insbesondere mit Grundnahrungsmitteln, aber auch mit Unterkünften. Und wir möchten hierfür um Aufmerksamkeit werben, brauchen allerdings auch neben der Aufmerksamkeit tatsächlich auch Spenden der Bevölkerung, um diesen Menschen, die schuldlos in Not geraten sind, effektiv zu helfen.”

Warum engagiert sich die Welthungerhilfe in Syrien?

„Die Welthungerhilfe engagiert sich in humanitären Notlagen, dort wo sie gebraucht wird – insbesondere in Krisen, wo es um große Vertreibungen geht. Derzeit helfen wir 100.000 Menschen in dieser Region, aber wir können und wollen unsere Hilfe auch aufstocken. Das geschieht derzeit mit Hilfe von Partnerorganisationen, insbesondere innerhalb der Regierungsbezirke um Aleppo. Hier helfen wir Kindern, hier helfen wir Familien, die von diesen humanitären Notlagen betroffen sind.”

Was genau macht die Welthungerhilfe in Syrien?

„Ja, wir verteilen sowohl Nahrungsmittel, haben Decken verteilt, Heizmaterial für Öfen. Insbesondere richtet sich unsere Hilfe an schwangere Frauen, an Mütter mit neugeborenen Kindern – diese haben Babynahrung und Medikamente bekommen. Wir versuchen, soweit es geht auch die Grundversorgung mit Brot sicherzustellen, allerdings nicht durch Verteilungen, sondern wir wollen die ausgewählten Bäckereien dort unterstützen – dort bekommen Familien gegen Gutscheine kostenlos Brot für mehrere Monate. Eine ganz besonders wichtige Intervention ist die Hilfe für Kinder, die in provisorischen Schulen derzeit versorgt werden. Dort bekommen sie kleine Schutzräume und die Möglichkeit, von diesem Horror des Krieges ein Stück sich abzuschotten.”

Wie genau ist die Lage vor Ort?

„Ja, zunächst einmal ist es tatsächlich eine schwierige Sicherheitslage: Jeder, der dort arbeitet, muss sich gewärtig sein, dass es sich um einen Bürgerkrieg handelt. Die Welthungerhilfe arbeitet insbesondere mit ausgewählten, lokalen Partnerorganisationen. Das sind Menschen und Organisationen, die sich dort sehr gut auskennen und wir wissen, dass wir uns auf deren Urteil verlassen können. Selbst haben wir allerdings auch drei Personen in die Region entsandt, das sind Mitglieder unseres Nothilfe-Teams. Und die sorgen dafür, dass unsere Hilfe, unsere Gelder, die Medikamente, die Lebensmittel auch ankommen – und dass nach international anerkannten Standards gearbeitet werden kann.”

Sehen Sie sich hier das Video zum bundesweiten Aktionstag an: http://youtu.be/6j_p513YO90

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