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12.08.2016 | Meldung

Wasser für Flüchtlinge aus dem Südsudan

Gewalt im Südsudan: Millionen fliehen. Hunderttausende suchen im Nachbarland Uganda Schutz. Doch hier fehlt es an Wasser.

Flüchtlinge stehen für Wasser an
In Uganda stehen Flüchtlinge aus dem Südsudan für Trinkwasser an. Doch die Lieferungen mit dem LKW reichen kaum aus. © Welthungerhilfe
Tanja Beck Online Team

Im Südsudan herrscht seit Jahren Gewalt. Das ist die traurige Wahrheit im jüngsten Land der Welt. Millionen Menschen suchen Schutz innerhalb des Landes, bei Freunden oder Verwandten. Über zwei Millionen Menschen haben ihr noch so junges Heimatland verlassen und sind ins Nachbarland Uganda geflohen. Im vergangenen Monat kamen 70.000 zusätzliche Flüchtlinge, jeden Tag werden es bis zu 2.000 mehr. 85 Prozent der Neuankömmlinge sind Frauen und Kinder.

 

Zunächst bleiben die Flüchtlinge ein bis zwei Tage im Reception Center, das gleich hinter der Grenze liegt. Hier werden sie registriert, untersucht und medizinisch versorgt. Danach werden sie in ihr neues, provisorisches Zuhause im Landesinneren gebracht: Eine kleine Parzelle, 30 auf 30 Meter, auf der sie eine Lehmhütte und eine Latrine erbauen können. Baumaterialien und Werkzeuge erhalten sie vom UN Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und uns. Auch Haushaltsgegenstände wie Becher, Teller, Töpfe und Wasserkanister gehören zur Grundausstattung.

Heute geht es ums Überleben. Morgen um alles andere

Nahrungsmittel kommen derzeit vom Welternährungsprogramm der UN (WFP). Bald sollen Flüchtlinge diese mit unserer Hilfe durch Gemüse aus dem eigenen Garten ergänzen. Doch das ist für die meisten Zukunftsmusik. Denn nach den schrecklichen Erlebnissen in ihrer Heimat und dem kräftezehrenden Marsch bis über die Grenze, ist ihr Überleben auch in Uganda nicht gesichert. Es fehlt vor allem an Trinkwasser.

Unsere Kollegen vor Ort setzen alles daran, die Menschen mit Wasser zu versorgen. Doch die nächste Quelle mit Pumpwerk ist weit entfernt. Hier stehen die Laster Schlange, um ihre Tanks zu füllen. Die Straßen sind schlecht. Dreimal am Tag bringt unser LKW Frischwasser zu den durstigen Menschen. Insgesamt 30.000 Liter am Tag. Doch die Speicherkapazitäten vor Ort sind gering. Das Wasser reicht kaum. Gerade Kinder leiden darunter. Sie sind erschöpft von der langen Flucht und es ist heiß. Dazu kommen schlechte hygienische Bedingungen: Wo sauberes Wasser fehlt, sind Krankheiten nicht weit.

Schnell wird klar: Die Menschen hier brauchen neue Brunnen!

Ein Expertenteam hat 16 Stellen gefunden, die sich zum Bohren eignen. Hier sollen neue Brunnen entstehen. Schweres Gerät und Baumaterialien sind zum Großteil besorgt. Die Arbeit hat begonnen. Jeder Brunnen kostet 7.000 Euro – und rettet tausende Leben.

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