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05.05.2017 | Blog

App aufs Feld!

Alle Beteiligten in Projekten der Welthungerhilfe sind auf einen effektiven Informationsfluss angewiesen. Den gibt es nicht immer, insbesondere in Ländern mit schwacher Infrastruktur. In Simbabwe ändert das jetzt eine App fürs Smartphone.

Die App Kurima Mari fasziniert Kleinbauern in Simbabwe.
Die App Kurima Mari fasziniert Kleinbauern in Simbabwe. © Welthungerhilfe
Victoria Wenzelmann Gastautorin

„Als Kleinbauer im ländlichen Simbabwe möchte ich so schnell wie möglich von Bedrohungen erfahren – etwa von starken Regenfällen oder einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.“ Die App löst ein großes Problem für unsere Projektbeteiligten rund um die Stadt Gokwe: Alle müssen hier weite Strecken zurücklegen, Informationen kommen darum nur langsam bei den Kleinbauern an und Workshops zum Anbau bestimmter Pflanzen oder zur Viehzucht finden in den Dörfern nur selten statt.

Das Smartphone als mobiler Berater

Die App ist in den Sprachen Shona, Ndebele und Englisch verfügbar und enthält viele nützliche Features:

Mit Landwirtschaft Geld verdienen

Tawanda Hove, ICT Manager der Welthungerhilfe in Simbabwe.
Tawanda Hove, ICT Manager der Welthungerhilfe in Simbabwe. © Welthungerhilfe

Kleinbauern werden zu Power Usern

Momentan ist die Internet-Abdeckung in der ländlichen Region um Gokwe schlecht, und nur etwa 20 Prozent aller Kleinbauern besitzen Smartphones. Doch das wird sich sehr bald sehr schnell ändern, darauf drängt eine wachsende und lokal, national und international vernetzte Szene von Programmierern, Designern, Start-up-Gründern und anderen Wissensarbeitern in der Hauptstadt Harare. Zu ihnen gehören auch junge Kleinbauern, die Anbau in stadtnahen Gebieten betreiben und Power User ihrer Smartphones sind.

Bis es soweit ist, dass auch in Gokwe alle per Smartphone auf das Internet zugreifen können, zeigen die ländlichen Nutzer der App, wie Technologie und soziale Praktiken gemeinsam Probleme lösen: Die Kleinbauern organisieren sich traditionell in Gemeinschaften von etwa zehn Mitgliedern, die gemeinsam Geld ansparen und Investitionen tätigen. In diesen Gemeinschaften teilen die Farmer, die ein Smartphone besitzen, jetzt auch die Informationen der App mit ihren Nachbarn und Freunden. Sharing – im traditionellen Sinne. 

Sarah und Agnes Mpatsi zeigen stolz ihre Erdnussernte.
Sarah und Agnes Mpatsi zeigen stolz ihre Erdnussernte. © Welthungerhilfe

Nach einer erfolgreichen Pilotphase, in der die Welthungerhilfe viel gelernt und die App kontinuierlich verbessert hat, steht nun die flächendeckende Einführung von Kurima Mari an. Auch hier nutzt die Welthungerhilfe bestehende soziale Praktiken und präsentiert die App – mit Hilfe eines Videos – bei Erntedankfesten, den sogenannten Field Days, bei denen alle Kleinbauern einer Gemeinde zusammenkommen.

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