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25.09.2015 | Blog

Wir bauen eine Schule für Nepal – Warum machen wir das eigentlich?

Seit August berichten wir euch regelmäßig von unserer Kampagne „Wir bauen eine Schule für Nepal“. Mit dieser Aktion wollen wir die von den schweren Erdbeben im April und Mai 2015 zerstörte Sarada-Schule wieder aufbauen.

Infografik: Beim Erdbeben in Nepal sind über 7.000 Schulen zerstört worden.
Infografik: Beim Erdbeben in Nepal sind über 7.000 Schulen zerstört worden.
Sonja Eberle Team Engagement (bis 2016)

Ich war bereits mehrfach vor Ort, um mir ein eigenes Bild der Lage zu machen. Dabei wurde ich auch auf die Ungleichheit im nepalesischen Bildungssystem aufmerksam.

Das nepalesische Schulsystem

In Nepal gibt es öffentliche und private Schulen. Letztere sind sehr teuer, oftmals sind es Internate, an ihnen wird ausschließlich auf Englisch unterrichtet. Die Kinder aus wohlhabenden Familien wachsen oft zweisprachig auf.  Die gut gestellten Nepali-Eltern schicken ihre Kinder sehr gerne auf solche Privatschulen, oft mehrere Stunden vom Wohnort entfernt. Auch die Privatschulen wurden durch die Erdbeben zerstört; doch viele von ihnen sind schon längst wieder aufgebaut und der Unterricht findet statt. Ganz im Gegensatz zu den vielen zerstörten staatlichen Schulen. Die schweren Erdbeben haben die ohnehin schon gewaltige Kluft zwischen den Bildungsniveaus der privaten und staatlichen Schulen noch verschärft.

„Unsere“ Schule, die Sarada-Schule im Bezirk Gelu im Distrikt Ramechhap, ist eine öffentliche Schule. Die lang gestreckten, zerstörten und provisorisch errichteten Schulgebäude kleben hoch oben an einem Bergkamm. Die Kinder, die dort zur Schule gehen, stammen aus Bauernfamilien, die an den umliegenden Hängen Reis und Mais anbauen. Ihre Eltern können sich das teure Schulgeld für Privatschulen nicht leisten.

Wir bauen eine öffentliche Schule auf!

Mit dem Neubau der Schule, der Beteiligung der Elterngemeinschaft und unter Einbezug der engagierten Lehrer wollen wir mit dem Wiederaufbau der Sarada-Schule auch Chancengleichheit garantieren: Unsere öffentliche „Bergschule“ wird den Kindern eine gute Grundbildung ermöglichen. Wenn wir die Schule der Gemeinde übergeben, werden dort mehr Lehrer auch mehr Kinder unterrichten können als zuvor – und dies ganz sicher.

Denn wir legen beim Wiederaufbau der Schule großen Wert darauf, „erdbebensicher“ zu konstruieren, damit die Schule auch bei künftigen Erdbeben nicht einstürzt. Unser Partner „Emergency Architects“ ist Experte in Sachen „building back better“: Auch in anderen Regionen der Welt, die immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht werden, haben wir in der Vergangenheit stabil gebaut.

Patrick Couloumbe, Gründer der „Emergency Architects“, erzählt mir von seinen persönlichen Standards für einen Schulneubau: „Egal wie arm ein Land ist, jedes Kind hat eine gute Schule verdient. Ich versuche deshalb, Schulgebäude so sicher zu bauen, dass ich meine eigenen Kinder dort mit gutem Gewissen hinschicken würde.“

Patrick erklärt mir die besondere Bauweise so: „Einerseits bauen wir zerstörte oder beschädigte Gebäude wieder erdbebensicher auf, andererseits bauen wir auch komplett neue erdbebensichere Gebäude. Bei allen Gebäuden versuchen wir stets, einen „Anker“ mit miteinander verbundenen Bändern und stabilisierenden Pfeilern zu errichten. Das Gebäude ist dadurch eine Art Box, die sich zwar etwas bewegen und schwingen kann, aber im Endeffekt nicht zusammenbricht. Wir wollen unsere Gebäude so bauen, dass die Menschen, die sich darin befinden sicher sind, auch wenn das Gebäude beschädigt wird.“

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