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16.12.2015 | Projektupdate

Die Initiative: Lebensbedingungen langfristig verbessern

Ab 2016 sollen globale Nachhaltigkeitsziele zur Überwindung von Hunger und Armut führen

Mutter und Kind in Indien
Die Idee der Initiative Millenniumsdörfer: Die Dorfbevölkerung soll so gestärkt werden, dass sie ihre Rechte selbst einfordert. © Brigitte Schmitz
Jeannette Weller Team Sector Strategy, Knowledge & Learning

Das Projekt „Millenniumsdörfer“ ist ausgelaufen.

Als im Jahr 2000 die Vertreter von 189 Staaten die „Millenniumserklärung“ unterschrieben, haben sie sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Sie verpflichteten sich, Menschen weltweit aus der Armut und von Hunger zu befreien. Dazu einigten sie sich auf acht Ziele – die Millenniumsentwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDG) –, die bis 2015 für mehr Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit sorgen sollten. Auch die Welthungerhilfe stellte sich dieser Herausforderung. Von Beginn an war klar: Für das Erreichen der Ziele ist, neben finanzieller Unterstützung, das Engagement der Bevölkerung nötig.

Die Welthungerhilfe startete im Jahr 2006 die Initiative Millenniumsdörfer. Auf drei Kontinenten, in 15 Dörfern ging es darum, acht Ziele und eine Vision umzusetzen: Eine Dorfbevölkerung zu stärken, die mit Stolz ihre Rechte kennt und einfordert, und aus eigener Kraft ihre Lebensbedingungen langfristig verbessert.

Weltkarte mit eingezeichneten Standorten
Auf drei Kontinenten, in 15 Dörfern ging es darum, acht Ziele und eine Vision umzusetzen: Lebensbedingungen langfristig verbessern © Welthungerhilfe

Hilfe zur Selbsthilfe steht im Mittelpunkt

Bei der Umsetzung der Millenniumsentwicklungsziele stand für die Welthungerhilfe das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Mittelpunkt: Dorfgemeinschaften benannten ihre Probleme, erarbeiteten mit Unterstützung der Welthungerhilfe und Partnern Lösungswege und setzten eigenverantwortlich Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation um.

Mit den MDGs hatte die internationale Staatengemeinschaft erstmals ein weltweit gültiges Messinstrument zur „Überprüfung der Fortschritte“ in der Armutsbekämpfung geschaffen. Dadurch wurde einerseits mehr Transparenz geschaffen, andererseits wurden Regierungen und internationale Organisationen zusehends in die Verantwortung genommen: Für jedes Land untersuchte man Fort- und Rückschritte anhand so genannter Indikatoren und machte die Ergebnisse international zugänglich. Dadurch konnte letztendlich sichergestellt werden, dass Armutsbekämpfung – trotz Finanz- und Wirtschaftskrisen – auf der politischen Agenda einen wichtigen Stellenwert behält.

Nachhaltigkeitsziele statt Millenniumsziele

Einige der Ziele, die im Rahmen der Initiative und der Millenniumserklärung gesteckt wurden, sind bis heute erreicht – doch Hunger und Armut sind 2015 längst nicht überwunden. Deshalb haben die beteiligten Staaten eine neue Vereinbarung getroffen: Im Herbst 2016 werden globale Nachhaltigkeitsziele (SDG) die bisherigen Millenniumsentwicklungsziele ablösen. Dabei werden alle Nationen und Akteure für eine global nachhaltige Entwicklung in die Pflicht genommen. Mit den SDGs wird eine Schwachstelle der MDGs endlich behoben: Bisher sollte der Anteil der Armen und Hungernden lediglich halbiert werden. In ihren SDGs wollen die Vereinten Nationen die gänzliche Überwindung von Hunger und Armut bis 2030 verwirklichen.

Gemeinsam mit ihren Partnern und der Bevölkerung wird die Welthungerhilfe die Umsetzung der SDGs unterstützen. Geplant sind zum einen Entwicklungsmaßnahmen in armen Regionen, zum anderen ein konstruktiv-kritischer politischer Dialog auf nationaler und internationaler Ebene.

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