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06.09.2013 | Pressemitteilung

Abgeordnete müssen zu ihrem Wort stehen

Abstimmung zu Biokraftstoffen in Straßburg

Sierra Leone Marktszene Sierra Leone market scene
Maisverkauf auf einem lokalen Markt in Sierra Leone. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Im Europaparlament wird in der kommenden Woche in Straßburg über eine Reform der EU-Biokraftstoffziele entschieden. Der EU-Umweltausschuss hat eine Begrenzung des Biokraftstoffanteils aus Nahrungs- und Energiepflanzen auf 5,5 Prozent bis 2020 vorgeschlagen. Damit würden die bisherigen Richtlinien korrigiert und der EU-Bedarf an konventionellen Biokraftstoffen auf den aktuellen Stand eingefroren werden.

"Jetzt ist die Zeit für unsere Abgeordneten gekommen, die Programme und Papiere ihrer Parteien in die Tat umzusetzen und sich für eine klare Kurskorrektur in der Biokraftstoffpolitik einzusetzen. In den letzten Monaten haben sich Parteien und die Bundesregierung immer wieder dafür ausgesprochen, dass die Ernährung Vorrang haben muss. Jetzt haben die Abgeordneten die Chance, dieses Versprechen einzulösen und den Teller vor den Tank zu stellen", fordert Dr. Rafaël Schneider, Referent für Entwicklungspolitik.

Die Welthungerhilfe warnt seit langem davor, dass eine steigende Produktion von Biokraftstoffen dazu führt, dass die Nahrungsmittelpreise steigen und Landraub vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern zunimmt. Der Kampf gegen den Hunger und die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung werden dadurch massiv erschwert.

Die Welthungerhilfe unterstützt außerdem den Vorschlag des Umweltausschusses, die Folgen der indirekten Landnutzungsänderung bei der Berechnung der Klimabilanz einzurechnen. Biokraftstoffe werden häufig auf Flächen angebaut, die eigentlich für die Nahrungsmittelproduktion benötigt werden. Das führt dazu, dass Schutzgebiete wie Urwald, Sümpfe oder Moore zerstört werden, um neuen Platz für den Anbau von Nahrungsmitteln zu schaffen.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 8.500 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,27 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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