Der Bürgerkrieg im Jemen dauert bereits seit 2015 an. Mehr als vier Millionen Menschen sind geflohen, um der Gewalt zu entkommen. Die Lage im Land ist dramatisch: Nahrungsmittel und Trinkwasser sind knapp, fast die Hälfte der Menschen hungern. Zusammen mit ihrem Alliance2015-Bündnispartner ACTED unterstützt die Welthungerhilfe die Bevölkerung im Regierungsbezirk Sa’ada mit Lebensmittelgutscheinen.
- Die Welthungerhilfe und ihre Partnerorganisation ACTED helfen den Opfern des Bürgerkriegs im Jemen mit Lebensmittelgutscheinen.
- Seit Januar 2021 fördert die Welthungerhilfe ein Projekt in Sa’ada, mit dem 675 vom Krieg betroffene Haushalte (rund 5.000 Personen) mit Nahrungsmittelgutscheinen unterstützt werden.
- Das Programm wird kontinuierlich begleitet, um Missbrauch zu verhindern. U.a. wurde eine Beschwerde- und Beratungsstelle eingerichtet, bei der die Begünstigten Hilfe suchen können.
- Derzeit bereiten wir zwei weitere Projekte im Jemen vor. Dabei zielt ein Projekt auf die Bekämpfung akuter Unterernährung bei Müttern, Säuglingen und Kleinkindern ab und unterstützt 154 Gesundheitseinrichtungen. Das zweite Projekt setzt sich in enger Zusammenarbeit mit jemenitischen zivilgesellschaftlichen Organisationen für Friedensförderung und Geschlechtergerechtigkeit ein. Es unterstützt die Organisationen bei der Verwirklichung ihrer Aufgaben.
Projekt im Fokus
- Der Jemen belegt im Welthunger-Index 2021 Platz 115 von 116. Die Hungersituation wird als sehr ernst eingestuft.
- Die Folgen des Krieges im Jemen sind so gravierend, dass laut Schätzungen der Vereinten Nationen in diesem Jahr rund 20,7 Millionen Menschen auf humntitäre Hilfe angewiesen sind, davon befinden sich 13,5 Milllionen in einer Ernährungsnotlage. 16.500 Menschen erleiden bereits eine Hungersnot.
- Immer wieder gerät die Zivilbevölkerung in die Schusslinie. Insgesamt starben über 230.000 Menschen, unter anderem auch an Hunger und durch fehlende medizinische Versorgung.
Die Republik Jemen, im Süden der Arabischen Halbinsel, ist die Heimat von rund 30 Millionen Menschen. Das Land wird seit 2015 durch einen immer wieder aufflammenden Bürgerkrieg erschüttert. Der bewaffnete Konflikt entstand aus historischen Spannungen, die nach dem sogenannten Arabischen Frühling im Jahr 2011 zu eskalieren begannen. Der Arabische Frühling war eine länderübergreifende Serie von Protesten gegen totalitäre Regimes in der arabischen Welt.
Die prekäre Lage im Jemen ist beispiellos: Seit 2015 sind etwa 4 Millionen Menschen vor der Gewalt des Bürgerkrieges innerhalb des Jemens geflohen. Der Großteil der Bevölkerung befindet sich jedoch weiterhin im Kriegsgebiet und ist auf Hilfe von außen angewiesen. 13,5 Millionen Menschen sind aktuell laut UN-Angaben von Hunger bedroht.
Zudem kann das Gesundheitssystem eine flächendeckende Versorgung nicht mehr gewährleisten: Nur knapp 45 Prozent aller medizinischen Einrichtungen sind noch funktionsfähig. 19,7 Mio. Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Krankheiten wie Cholera und Diphtherie konnten so nicht nur ausbrechen, sondern entwickelten sich zu ausgewachsenen Epidemien. Die durch den Bürgerkrieg im Jemen verursachten Verwüstungen des Landes wurden durch die COVID-19-Krise noch weiter verstärkt.
Zur Nahrungssicherung unterstützt die Welthungerhilfe die Bevölkerung im Jemen in Zusammenarbeit mit ACTED mit Lebensmittelgutscheinen. Insgesamt haben diese Maßnahmen bereits über 28.000 Menschen helfen können.