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04.04.2023 | Projektupdate

Wälder schützen Menschen vor dem Klimawandel

Die karibische Region leidet unter den Folgen des Klimawandels. Wälder und neue landwirtschaftliche Produktionsmethoden helfen gegen Dürren und Überschwemmungen.

Eine Gruppe Menschen im Wald Haitis bekommt Informationen zu einer Kaffeepflanze.
Landwirt*innen in Grand Gosier, Haiti, erfahren Wissenswertes über Catimore, eine besonders resiliente und ertragreiche Kaffeepflanze. © Welthungerhilfe

+++ Aktuell: Eskalation der Gewalt in Haiti +++

Nach monatelangen heftigen sozialen Unruhen eskaliert die Gewalt in Haiti. Die Hauptstadt Port-au-Prince wird von Banden belagert. In nur wenigen Stadtteilen haben noch Supermärkte und Banken geöffnet. Blockaden, Proteste, Plünderungen und Gewaltausbrüche sowie die anhaltende Treibstoff­knappheit erschweren die humanitäre Hilfe.

5,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Davon sind 3 Millionen Kinder. Zurzeit bereiten wir die Unterstützung der Bevölkerung in den am stärksten betroffenen Vierteln von Port-au-Prince vor und sind in Gesprächen mit nationalen Partnerorganisationen. Dafür sind wir weiterhin dringend auf private Spenden angewiesen.

Mehr erfahren und spenden

Hanna Maass Landesbüro Haiti

Wälder schützen das Klima und die Menschen. Sie entziehen der Atmosphäre CO2, speichern Wasser und gleichen Temperaturschwankungen aus. Darüber hinaus verhindern sie Bodenerosion und sind Garanten für Artenvielfalt. Wo Wälder fehlen, sind Menschen den Folgen des Klimawandels stärker ausgesetzt.

In den Inselstaaten der Karibik ist dies besonders deutlich zu spüren. Über lange Jahre sind hier immer mehr Waldbestände der Abholzung zum Opfer gefallen. Gleichzeitig wird die Region immer öfter von schweren Naturkatastrophen getroffen: von verheerenden tropischen Stürmen, Überschwemmungen, Dürren und Bränden.

Auswirkungen des Klimawandels begrenzen

Seit einiger Zeit hat ein Umdenken stattgefunden. Wenn Wälder geschützt und Rodungen aufgeforstet werden, wenn landwirtschaftliche Betriebe auf umweltverträgliche Produktionsmethoden setzen, dann lassen sich einige Auswirkungen des Klimawandels begrenzen. Die Welthungerhilfe unterstützt diese Entwicklung durch das Projekt KlimaWald („Comunidades Caribeñas Resilientes“/ „Communautés Caribéennes Résilientes“), das sie gemeinsam mit lokalen Partner*innen und der Tropenwaldstiftung OroVerde in Haiti, der Dominikanischen Republik und Kuba durchführt.

Dabei sollen vor allem Waldökosysteme wiederhergestellt und ans Klima angepasste Praktiken in der Landwirtschaft eingeführt werden. Außerdem will das Projekt nötiges Fachwissen breit in der örtlichen Gesellschaft verankern: bei Landwirt*innen und Dorfbewohner*innen, aber auch bei Behörden und Expert*innen. 

Seit Projektbeginn haben wir bereits folgende Dinge erreicht: 

1. Wälder wiederherstellen

Baumschule für Kaffee in der Dominikanischen Republi
Baumschule für Kaffee in Los Botaos, Dominikanische Republik © Welthungerhilfe

Bis ein Wald nachgewachsen ist, geht viel Zeit ins Land; aber ein Anfang ist gemacht: 600 Hektar Land konnten bislang aufgeforstet und rehabilitiert werden. Dazu wurden 17 Baumschulen angelegt. In der Dominikanischen Republik arbeiten jetzt zwei neue Forstbrigaden für den Erhalt der Wälder und den Schutz vor Waldbränden, indem sie beispielsweise Brandschneisen anlegen.

2. Klimaangepasste Landwirtschaft fördern

Es sind die lokalen Landwirt*innen selbst, die ein Interesse an nachhaltiger Produktion haben: an bodenschonenden Anbaumethoden, Erosionsschutz, besser angepassten Nutzpflanzensorten und optimierter Wasserbewirtschaftung. Unser Projekt ermöglichte bislang 340 bäuerlichen Familien den Umstieg auf neue landwirtschaftliche Techniken. In Haiti wurden über 10.000 Bäume veredelt; so kommen sie mit schwierigeren klimatischen Bedingungen besser zurecht. Das Projekt hat 7.500 Kakaopflanzen einer resistenteren Sorte verteilt, 30 Imker*innen geschult und unterstützt eine Frauenkooperative von Kaffeearbeiterinnen in der Dominikanischen Republik.

3. Wissen breit verankern

Das Wissen, wie ein schonenderer Umgang mit natürlichen Ressourcen uns helfen kann, mit Auswirkungen des Klimawandels fertigzuwerden, soll Allgemeingut werden. Über seine verschiedenen Schulungs- und Informationsmaßnahmen hat das Projekt bisher über 3.000 Menschen erreicht.

Viel bleibt noch zu tun. Bis zum Projektende im Jahr 2027 sollen über 5.000 Hektar Land regeneriert oder aufgeforstet werden. Das ist schon deshalb kein Selbstläufer, weil immer wieder mit unvorhergesehenen Schwierigkeiten zu rechnen ist. So wurden die Projektarbeiten in Haiti in der Vergangenheit durch Treibstoffknappheit stark beeinträchtigt, die ihrerseits eine Folge sozialer und politischer Spannungen im Land ist. Die verschiedenen Projektteams und ihre Partner vor Ort mussten oft improvisieren und sind darauf angewiesen, sich gegenseitig zu unterstützen – „Partnerschaft“ ist hier mehr als ein Schlagwort.

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