Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Seiteninhalt springen Zum Footer springen

02.01.2009 | Blog

2009: Düstere Prognose und sinkende Spendeneinnahmen

Eine Einschätzung des ehemaligen Generalsekretärs und Geschäftsführers der Welthungerhilfe Hajo Preuss

Dr. Hans-Joachim Preuss
Dr. Hans-Joachim Preuss, ehemaliger Generalsekretär der Welthungerhilfe (2003-2009) © Welthungerhilfe
Hans-Joachim Preuss Generalsekretär (2003-2009)

Liebe Freundinnen und Freunde der Welthungerhilfe,

die Prognosen für 2009 sehen düster aus. Expert*innen gehen von einem weltweiten Abschwung mit steigenden Arbeitslosenzahlen aus – nichts soll mehr so sein, wie es mal war. Das betrifft und trifft natürlich auch uns Hilfsorganisationen. Denn immer dann, wenn die Zeiten schwerer werden, befürchten die Sammelnden von Spenden sinkende Zuwendungen. In der Tat: Seit Ende des dritten Quartals 2008, dem Beginn der Finanzkrise, sind die Spendeneinnahmen fast aller Hilfsorganisationen rückläufig.

Doch es sind nicht die privaten Förderer*innen, die ihren Geldbeutel verschlossen halten. Höhe und Häufigkeit der Spendenbereitschaft der „kleinen Spenden“, unserer wichtigsten Unterstützergruppe, sind nur wenig konjunkturabhängig. Sie geben, weil sie helfen wollen und können. Und gerade in schweren Zeiten brauchen sie nicht viel Fantasie, um sich die Lebensumstände ärmerer Menschen auszumalen, auch wenn diese fünftausend Kilometer entfernt leben.

Die Einbrüche bei den Spendenorganisationen kommen im Wesentlichen durch die Rückgänge der Zuwendungen von Unternehmen und Stiftungen, die sich in guten Zeiten eher großzügig zeigen. Die einen beklagen schrumpfende Gewinne. Die anderen kämpfen mit fallenden Zinsen und hohen Abschreibungen auf Kapitalanlagen.

Mit Ihrer Hilfe werden wir weiterhin unseren Beitrag für eine Welt ohne Hunger und Armut leisten. Und wir werden unsere Politiker*innen ständig daran erinnern, dass sie eine Verpflichtung eingegangen sind: die Zahl der Hungernden bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Dieses Versprechen muss auch in Zeiten der Krise gelten: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ich wünsche Ihnen allen ein gesundes, friedvolles und erfolgreiches Jahr 2009! Vielen Dank für Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr, für Ihr Vertrauen in unsere Organisation und in unsere Arbeit!

Ihr
Hans-Joachim Preuß

Schlagworte

Das könnte Sie auch interessieren