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22.10.2014 | Blog

Bio-Rosenöl aus Afghanistan

Hoch oben in den Bergen Afghanistans duftet und blüht es. Bio-Rosenöl schafft hier ein alternatives Einkommen für Bauern.

Schlafmohnfeld vor bergiger Landschaft
In Afghanistan lebt noch immer ein Großteil der ländlichen Bevölkerung vom Schlafmohn. © Kai Struthoff

Inmitten der kargen Bergwelt in der Provinz Nangarhar gedeihen auf einer Fläche von 100 Hektar Rosen. Bereits im Jahr 2004 hat die Welthungerhilfe hier ein Projekt ins Leben gerufen: Bauern, die früher oft vom kargen Gemüse- und zum Teil auch vom Mohnanbau lebten, wird nun eine zukunftsreiche Alternative geboten. Tatsächlich bot sich für dieses Projekt die Rose an: Die genügsamen Pflanzen wachsen auch in bergigen Regionen und auf kargen Böden. Und aus den wohlriechenden Blüten lässt sich ein qualitativ hochwertiges Produkt herstellen – das Rosenöl.

20 Bauern waren in der Anfangsphase bereit, ihr Glück mit der Rose zu versuchen. Rosen sind in Afghanistan traditionell mit positiven Werten verbunden. Drei Jahre nachdem die Rosenstöcke der Sorte „Damascener Rose“ auf 1.500 Meter Höhe gepflanzt worden waren, leuchtete die afghanische Bergwelt tatsächlich rosa: Die ersten Rosen waren ausgereift. Seitdem blüht es jedes Jahr in den Bergen Nangarhars, immer üppiger fällt die Rosenblütenernte aus. 

Rosenöl und -blüten in Bioqualität

In den ersten Jahren wurden die Rosenblüten noch nach traditioneller Methode in Kupfertöpfen zu reinem Rosenöl destilliert. Die Nachfrage des als Bioprodukt zertifiziertem Öls war schon damals groß – denn reines Rosenöl ist ein wertvolles Produkt, das in vielen Kosmetikprodukten enthalten ist. Auf dem internationalen Markt erzielt es einen hohen Preis. Größter Abnehmer des kostbaren Öls ist ein großer deutscher Naturkosmetik-Hersteller.

Große Nachfrage schafft Arbeitsplätze

Weil die Nachfrage so groß war, wurden 2009/2010 die herkömmlichen Töpfe durch eine energieeffizientere industrielle Destille ersetzt, außerdem wurde das Anbaugebiet erweitert. In den vergangenen Jahren ist die Produktion des Rosenöls kontinuierlich gestiegen, gleichzeitig begeisterten sich immer mehr Bauern für die Idee: Aus der ursprünglichen handvoll Bauern, die die Rose kultivierten, sind inzwischen über 700 geworden. Dank des regelmäßigen Einkommens der Bauern kommt auch die lokale Wirtchaft in den Gemeinden in Schwung.

Rohstoffe werden direkt vor Ort verarbeitet

Dank des Welthungerhilfe Projekts geht es nicht nur den Bauern besser – es hat auch Vorbildcharakter für Afghanistan. Denn die Rohstoffe werden nicht nur im Land produziert, sondern größtenteils auch direkt dort weiterverarbeitet. So werden viel höhere Preise beim Verkauf erzielt als zum Beispiel nach einer Weiterverarbeitung im Ausland. Und dies kommt vor allem den armen afghanischen Bauern zugute.

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