Der kleinste gemeinsame Nenner muss mehr sein
Gedanken zur Hashtag-Kampagne #ByTheEndOfSeptember. Wann geht Aktivierung? Atmen wir „likes“? Klopft Solidarität a priori an? Fragen, die mich in diesen Tagen umtreiben. Fragen, die mich spalten. Mitten im Nebel treffen mich Begriffe wie social commitment oder social signal. Virtuell kommen sie daher, um dann doch real durchzuschlagen, so sagt man.
Während sich Tweets und Retweets unserer Hashtag-Kampagne anlächeln, während die Leute kritisch und doch konstruktiv „liken“, sehe ich die Zahlen vor mir. Toby Lanzer (UN-Beauftragter verantwortlich für den Südsudan) spricht von 50.000 Kindern. 50.000 Kinder sind gefährdet im Südsudan bis Ende des Jahres an Hunger zu sterben, Millionen Menschen treiben hin zu und weg von Macheten, Gewalt und Tod.
Spenden gibt es kaum! Zu undurchsichtig grau ist die Bürgerkriegssituation. Daran ändert auch die Aussicht auf eine der schlimmsten Hungerkatastrophen unserer Zeit nichts. Die mediale Berichterstattung unterstreicht das Chaos.
Ein Klick ist machbar? Ein Klick ist denkbar? Ist ein Klick Dialog? Auf Twitter und Facebook gibt es nun nach sechs Wochen Greifbares. WFP, FAO, Anke Domscheidt, Care, UNO Flüchtlingshilfe, Deine Stimme gegen Armut, Concern Worldwide, medico international, Engagement Global, DKultur, Acted, PIN, Cesvi, Help, VIVA, action medeor, Oxfam De, Nachdenkseiten, Blogger, Journalisten, Promis und viele mehr rütteln mit auf! Ich bin dankbar!
Um wirklich real durchzuschlagen, brauchen wir mehr davon, gebündelter und aggressiver. Zahlen sind so fern. Eigentlich verlange ich auch mehr von uns, der deutschen Bevölkerung.
Mehr Mut hinzusehen. Mehr Mut Acht zu geben. Der kleinste gemeinsame Nenner muss mehr sein.