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09.02.2016 | Blog

Dürre bedroht mehr als zehn Millionen Menschen

Äthiopien ist immer wieder von extremen Hungersnöten bedroht. Die Hungerkrise in den Jahren 1984/1985, bei der fast eine Millionen Menschen umkamen, ist bis heute Sinnbild für humanitäre Notfälle und in die Erinnerung der Äthiopier gebrannt. Jetzt sind wieder mehr als zehn Millionen von extremem Hunger bedroht.

Kerstin Bandsom Team Communications (bis Februar 2024)

In Ostafrika bahnt sich eine Hungerkatastrophe verheerenden Ausmaßes an. Erst 2016 hatten die starken Auswirkungen des Klimaphänomens El Niño zu einer verheerenden Dürre geführt. Die Menschen mussten massive Ernteausfälle hinnehmen und haben sich bis heute noch nicht wieder davon erholt. Nun heißt es, die nächste Krise zu bewältigen.

Soziale Sicherung zur Hungerbekämpfung

Äthiopien erfüllt alle Voraussetzungen, um den Hunger im Land zu besiegen – zumindest unter normalen Umständen. Im vergangenen Jahrzehnt ist die Wirtschaft des Landes im zweistelligen Bereich gewachsen. Die Regierung hat soziale Systeme aufgebaut, die seit zehn Jahren die Armen vor dem Verhungern bewahren. Sechs Millionen Äthiopier werden außerhalb der Erntezeiten für Arbeiten im öffentlichen Bereich eingesetzt. Dafür bekommen sie Nahrungsmittel. Wer aus gesundheitlichen Gründen oder wegen seines Alters nicht arbeiten kann – immerhin eine weitere Millionen Menschen – erhält die Nahrung so. Obwohl dieses Jahr zusätzlich 380 Millionen Dollar bereitgestellt wurden, reichen die Mittel nicht aus, um die Menschen vor der Hungerkrise zu bewahren. Sie brauchen dringend Hilfe aus dem Ausland.

Durch die Dürre versiegt an den noch vorhandenen Quellen das Wasser – teilweise müssen die Menschen bis zu sechs Meter tief nach Wasser graben. © Brockmann © Roland Brockmann/Welthungerhilfe
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Hitze und Trinkwassermangel schwächen die Menschen - jetzt kommt noch der Hunger hinzu. © Brockmann © Roland Brockmann/Welthungerhilfe
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Zahara Ali Mohammed hat fast ihren gesamten Viehbestand durch die Dürre verloren - nur noch 10 Ziegen sind ihr geblieben. © Brockmann © Roland Brockmann/Welthungerhilfe
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Welthungerhilfe-Generalsekretär Till Wahnbaeck trifft Igahle Utban - der Äthiopier besaß 100 Ziegen, durch die Dürre sind es nur noch fünf. © Jens Grossmann © Jens Grossmann
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Farmer und Viehhalter verlieren ihre Existenz

Besonders schlimm ist die Situation in Afar, Amhara und Teilen von Oromia – drei Regionen, in denen die Welthungerhilfe seit langem aktiv ist. In Afar leben die Menschen hauptsächlich von der Viehhaltung. Doch wegen der Dürre ist Nahrung für die Tiere kaum noch zu finden: Wasserlöcher sind vertrocknet, die Pflanzen verdorrt.

Viele Tiere sind inzwischen stark unterernährt oder sterben an Hunger und Durst – eine Katastrophe für die Menschen, denn so bricht ihnen die Ernährungsgrundlage weg. Aus Not versuchen sie ihr Vieh zu verkaufen, um genug Geld für Nahrung zu bekommen. Doch die mageren Rinder erzielen nur noch niedrige Preise auf dem Markt, während gleichzeitig Nahrungsmittel immer teurer werden. Ein Teufelskreis, den die Menschen alleine nicht durchbrechen können. Immer mehr Schwangere und Frauen mit kleinen Kindern, die unter akuter Mangelernährung leiden, suchen Hilfe bei Kliniken und Ernährungszentren. Die Situation ist dramatisch: Rund 400.000 Kinder sind von schwerer Mangelernährung bedroht.

Täglich fünf Stunden laufen für sauberes Trinkwasser

Doch nicht nur Nahrung ist kaum zu bezahlen. Sauberes Trinkwasser, absolut unerlässlich für Mensch und Tier, ist ein rares Gut geworden. Die Flüsse und Brunnen trocknen aus; der Weg bis zur nächsten Quelle beträgt bis zu fünf Stunden. Ein Weg, den sie täglich zurücklegen müssen. An den noch vorhandenen Quellen versiegt das Wasser – teilweise müssen die Menschen bis zu sechs Meter tief nach Wasser graben.

Heute schon an morgen denken - Hilfe zur Selbsthilfe in Äthiopien

Die Zahl der Hilfesuchenden ist mittlerweile so sehr gestiegen, dass die Nahrung nicht mehr ausreicht, um alle vor dem Hungern zu bewahren. Wir versuchen diese Lücken zu füllen und unterstützen die Menschen beim Überleben. Dabei setzen wir auf Hilfe zur Selbsthilfe:

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