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Ebola-Kliniken aus Bambus in Liberia

Welthungerhilfe und USAID nutzen lokale Materialien für den Bau von vier neuen Behandlungszentren gegen Ebola. Mit Erfolg!

Der Gedanke an den Besuch eines Ebola-Behandlungsraums löst sicherlich kein angenehmes Gefühl aus. Weiße, kahle Wände und aufgeheizte Räume voller Personen, vermummt in Schutzanzügen. Doch in Zwedru, 500 Kilometer von Liberias Hauptstadt Monrovia entfernt, wirkt auf den ersten Blick alles anders. Hier errichtet die Welthungerhilfe gemeinsam mit USAID insgesamt vier Ebola Treatment Units (ETU) – Behandlungszentren für Ebola-Infizierte.

Die Hitze ist gefährlich für Ebola-Patienten

In Liberia steigt die Temperatur regelmäßig über 30 Grad – und in einem üblichen Behandlungszelt wird es dann so richtig heiß. Unangenehm für die Mitarbeitenden unter ihren Ebola-Schutzanzügen, aber vor allem gefährlich für die Patienten: hoher Flüssigkeitsverlust schwächt ihre infizierten Körper noch weiter. Bambus als Baumaterial zu verwenden, hat somit viele Vorteile, erklärt Projektmanager Thomas tenBoer:

Aber neben diesen Aspekten spielen noch andere Faktoren eine wichtige Rolle. So stellten die Straßenverhältnisse in Liberia Thomas ten Boer und sein Team vor viele Herausforderungen. "Wir haben die gesamten Zementvorräte in Südost-Liberia aufgekauft, aber es reichte nicht. Wir mussten weitere Vorräte vom US-Militär einfliegen lassen“, berichtet ten Boer. Umso besser ist es, dass für den Bau der Ebola-Behandlungszentren lokale Materialien wie Holz und Bambus bevorzugt eingesetzt werden. Das hält die Kosten gering und unterstützt gleichzeitig die einheimische Wirtschaft.

Cash for Work: Arbeit für mehr als 260 Bewohner aus Zwedru

Die Bauarbeiter*innen kommen alle aus der Region, viele Hilfsarbeitenden konnten für den Bau angelernt werden. Für viele Familien in der Region war dieses Einkommen überlebenswichtig. Seit dem Ausbruch von Ebola und aufgrund von Quarantäne-Maßnahmen konnten viele Menschen ihren Jobs nicht nachgehen, ihre Felder kaum bestellen – lokale Märkte blieben geschlossen. Für die ohnehin arme Bevölkerung eine zusätzliche finanzielle Belastung!

Für eine Zukunft nach Ebola

Wichtig ist auch, betont Projektmanager Thomas tenBoer, dass die Gemeinde in den Bau-Prozess involviert ist und davon profitiert – Perspektiven für die Zukunft nach Ebola scheinen sichtbar. Für Chef-Konstrukteur Daniel Dined war der Bau auch eine persönliche Mission. „In den letzten Jahren habe ich für viele humanitäre Hilfsorganisationen gearbeitet und konnte Menschen helfen“, sagt Dined. „Für mein eigenes Land zu arbeiten, ist jedoch zu meinem Hauptanliegen geworden.“

Auch wenn der Bau der Ebola-Behandlungszentren ein großer Erfolg ist, so hoffen doch alle Beteiligten, dass bald kaum noch neue Ebola-Patient*inneen hier behandelt werden müssen. Dann sollen die Gebäude als Schulen oder Krankenstationen weiter genutzt werden.

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