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23.02.2016 | Blog

Erst der Krieg, jetzt die Dürre

Nicht genug, dass die Menschen unter einem brutalen Bürgerkrieg leiden. Nun drängt sie eine Dürre in noch größere Not. Eine Reportage aus dem Südsudan.

Eine unbefestigte Straße, die durch eine Savanne führt. Einige Menschen gehen auf ihr.
Staubtrockene Savanne soweit das Auge reicht - nicht nur der andauernde Bürgerkrieg, sondern auch Hunger und Armut infolge von Dürren bedrohen die Menschen im Südsudan. © Welthungerhilfe
Stefanie Koop Team Marketing Communications

Für das Magazin brachte Alex Getmann eine Geschichte aus dem Südsudan mit, die mich sehr beeindruckt hat. Denn sie erzählt von Menschen, die nicht nur dauerhaft vom Bürgerkrieg, sondern auch noch von einer großen Dürre bedroht werden. Lesen Sie in einem Auszug, welche Folgen El Nino für die Menschen im Südsudan hat: 

Nicht genug damit, dass die Menschen im Südsudan seit mehr als zwei Jahren unter einem brutalen Bürgerkrieg leiden. Nun drängt sie eine anhaltende Dürre in noch größere Not. Für die Menschen in Aweil im Nordwesten des Landes eine Frage der Existenz.

 

„Es ist hier nicht mehr sicher“

Es ist nicht viel los auf den Straßen rund um Aweil. Kilometerweit nur staubtrockene Savanne. Die Zufahrtswege aus Nachbarländern wie Kenia oder Uganda sind größtenteils gesperrt, die Märkte menschenleer, weil sowieso keine Lebensmittel mehr ankommen. Der Krieg wirft seine Schatten. Auch die Familie von Peter Angelo und seiner Frau Abuk Majak muss sich deshalb selbst versorgen. Und das wird immer schwieriger. „Früher ging ich täglich in den Wald und sammelte Baumwurzeln zum Essen und für Feuerholz. Aber es ist hier nicht mehr sicher. Und zum Markt zu gehen, um das Holz zu verkaufen, traue ich mich ohnehin nicht mehr“, sagt die 40-Jährige.

Eine Zeitlang waren die Sorgen weniger, denn das Ehepaar bekam von der Welthungerhilfe Sorghum-Samen zum Bestellen ihrer Felder.“Wir waren damals in einer verzweifelten Lage, es gab zwar Samen zu kaufen, aber den konnten wir uns nicht leisten. Darum waren wir so froh, endlich wieder säen und ernten zu können und genug zum Überleben zu haben“, erzählt Abuk Majak. Doch nun macht die anhaltende Dürre der Familie große Sorgen. Das Wetter bringt Peter Angelo zur Verzweiflung:

Es gab dieses Jahr kaum Regen und es steht schlecht um die Ernte. Ohne Unterstützung werden wir bald nicht mehr genug zu essen haben“, sagt der 54-jährige Bauer bekümmert.

Hilfsprojekt durch Bürgerkrieg und Schädlinge in Gefahr

Eineinhalb Kilogramm Sorghum heben Peter und Abuk sonst von jeder Ernte auf, damit sie genug Saatgut für die nächste Saison übrig haben, um sich selbstständig zu ernähren. Das Projekt ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Jedoch können unberechenbare Faktoren wie Bürgerkrieg, Dürre und Schädlinge die Erfolge wieder in Gefahr bringen.

Voller Sorge blickt auch Josephina Anoon Murach in die Zukunft. Bedrückt schließt sie das kleine Vorhängeschloss an der Tür ihres Getreidespeichers auf. Die kleine Lehmhütte auf hölzernen Stelzen müsste Ende November wesentlich voller sein. „Dieses Jahr haben wir eine sehr lange Dürrephase. Ein Teil des Sorghums wurde von Erregern befallen und ist verdorben. Das bisschen Nahrung, was wir noch haben, reicht vielleicht bis März oder April“, erzählt die 48-Jährige. Das Schädlingsproblem ist zwar nicht neu, aber die anhaltende Dürre macht den Blattläusen und weißen Fliegen ebenfalls zu schaffen – auch sie müssen das nehmen, was sie bekommen, und das ist in diesem Fall nun mal das Sorghum. Die Bauern können meist nur tatenlos zuschauen.

 "Um Wasser zu holen, mussten wir früher zehn Kilometer weit in ein anderes Dorf laufen. Jetzt haben wir sauberes Wasser direkt bei uns im Dorf", freut sich Josephina.

Das bedeutet mehr Hygiene und weniger Krankheiten wie Cholera. Vor allem aber auch keine weiten gefährlichen Wege mehr.

Die ungekürzte Reportage können Sie in unserem Magazin nachlesen.

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