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18.12.2015 | Blog

Gegen Hunger und Armut: Es reicht! Für alle.

Weltweit werden genügend Nahrungsmittel produziert, um alle satt zu machen. Wer genug Geld hat, muss auch nicht hungern. Drei von vier Hungernden leben auf dem Land, also ausgerechnet dort, wo Nahrungsmittel produziert werden. Aber die Anbauflächen der meisten Bauern sind zu klein, um das Überleben der Menschen zu sichern.

Bäuerin bei der Ernte
Bäuerin bei der Ernte in Sodo, Äthiopien. © Tsegaye

Dramatische Armutssituation auf dem Land

Die Menschen sind in einem Teufelskreis aus Hunger und Armut gefangen. Sie haben kaum Geld, aber trotzdem Ausgaben: für Schuldgeld, den Besuch beim Arzt, Kleidung, Seife. Nach der Ernte werden die meisten Ackerfrüchte verkauft, der Rest gelagert, um die Zeit bis zur nächsten Ernte zu überstehen.

Je schlechter die Ernte, umso weniger Geld, umso knapper die Vorräte. Die Menschen hungern. Besonders fatal ist das für die Kinder, ihre körperliche und geistige Entwicklung leidet. Ohnehin können die meisten nicht die Schule besuchen, da sie auf den Feldern helfen müssen. Eine neue Generation ohne Perspektiven.

Jahrzehntelang sind die ländlichen Gebiete in Entwicklungsländern dramatisch vernachlässigt worden, sowohl von der Entwicklungspolitik der reichen Länder, als auch von den eigenen Regierungen.

Die Folge: schlechte Straßen, veraltete Anbaumethoden, schwaches Saatgut, wenig Bewässerung, keine alternativen Einkommensmöglichkeiten, kaum soziale Absicherung.

Hunger ist kein Schicksal, Hunger wird gemacht!

Die staatliche Politik der reichen Länder zieht vor allem auf den eigenen Vorteil ab. In der Agrar- und Handelspolitik verschaffen sie der eigenen Agrarindustrie Wettbewerbsvorteile, zum Nachteil der landwirtschaftlichen Entwicklung in den armen Ländern.

Die Regierungen in den Entwicklungsländern orientieren sich vor allem an den Bedürfnissen in den Städten. Es fehlen Strategien, die Landwirtschaft im eigenen Land so zu fördern, dass der Hunger bekämpft wird. Korruption ist eines der größten Entwicklungshemmnisse.

Aber auch wir alle tragen durch unbedachten Konsum und Ressourcenverschwendung dazu bei, den Hunger zu vergrößern. Für billige Lebensmittel und Konsumgüter werden Regenwälder abgeholzt, müssen Kleinbauern Großplantagen weichen, wird immer mehr Kohlendioxid in die Luft geblasen. Und das nur, damit hier die meisten Lebensmittel kurze Zeit später im Müll landen.

Hunger trägt zur Destabilisierung ganzer Gesellschaften bei

Es reicht! Wir brauchen eine gerechte Welt, in der alle Menschen die Chance haben, ein Leben in Würde zu führen, frei von Hunger und Armut.

Marion Aberle

Beispiele wie jüngst in Mali zeigen, dass sich gewaltsame Konflikte verschärfen, und so ein Nährboden für islamistische Gewalttäter entstehen kann.

Wir als Welthungerhilfe wollen dazu einen Beitrag leisten: In unserer Programmarbeit, mit welcher wir Kleinbauern in ländlichen Regionen unterstützen und bei Katastrophen schnell helfen, sowie in unserer politischen Arbeit, die strukturelle Ursachen von Hunger und Armut aufzeigt, aber auch Lösungswege.

Wir wollen den Menschen ermöglichen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und ihre Rechte einzufordern. Das fängt auf lokaler Ebene an, etwa durch Bildung von Genossenschaften oder Dorfkomitees. Wir unterstützen auch Organisationen in unseren Projektländern, damit sie die Politik vor Ort mitgestalten können.

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