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20.04.2015 | Blog

Flughafenausbau - Meilenstein für die Entwicklung

Der Wiederaufbau ist abgeschlossen. Goma hat eine neue Landebahn bekommen. Wie die Entwicklung der Stadt von der Landebahn profitiert.

Vor mehr als 13 Jahren brach der Vulkan Nyiragong in der Demokratischen Republik Kongo aus und schickte seine Lavamassen in Richtung der Stadt Goma und ihrem Flughafen. Meterdick war die Lavaschicht, die ein Drittel des Rollfelds überdeckte. Starts und Landungen waren seither schwierig bis unmöglich. Größere Flugzeuge, und besonders Frachtflugzeuge, konnten keine Güter mehr bringen - fatal für den Handel in der Provinz Nord-Kivu. 

Lediglich kleinere Flugzeuge und Helikopter schafften es. Doch durch die verkürzte und beschädigte Landebahn kam es immer wieder zu Unfällen. Zuletzt im März 2008, als ein Passierflugzeug in das nur wenige Meter an das Rollfeld angrenzende Marktviertel von Goma raste. Viele Menschen starben. Es war klar: Der Wiederaufbau des Flughafens ist zwingend erforderlich. 2009 begann die Welthungerhilfe mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes, der Régie des Voies Aérienne (RVA) sowie den privaten Unternehmen Sapsama und Safricas mit den Arbeiten. Jetzt konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden.

Warum übernahm die Welthungerhilfe das Projekt Flughafenausbau?

Der Flughafen Goma ist also mehr als ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, er ist Motor für die Entwicklung der Region und er spielt eine wichtige Rolle in der Versorgung von Flüchtlingen und der Friedenssicherung. Im Osten der DR Kongo kommt es immer wieder zu Unruhen und gewaltträchtigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Rebellengruppen. Außerdem leben rund um Goma tausende Vertriebene aus dem eigenen Land sowie aus den Nachbarländern Ruanda, Südsudan und der Zentral Afrikanischen Republik in Flüchtlingscamps.

2009 startete der Wiederaufbau: Was wurde gemacht?

  1. Vermessen und kartographieren.
     
  2. Lava-Gestein auf einer Länge von 720 Metern und einer Höhe von sechs Metern abtragen. Das waren 50.000 LKW-Ladungen! Hunderte von Familien fanden dadurch Arbeit und Einkommen. Männer halfen beim Abtragen, Frauen zerkleinerten Lavastücke und verkauften sie an einheimische Transport- und Bauunternehmen.
     
  3. Mehr Schutz und Sicherheit für Reisende und Anwohner: Der Aufbau einer Landebahn erfolgte nach modernen Standards inklusive Sicherheitszonen und Rollfelder.
     
  4. Ausbau und Verlängerung der Start- und Landebahn. Sie ist nun um einen halben Kilometer länger als früher - endlich können auch größere Maschinen den Flughafen wieder ansteuern und damit Handel und Wirtschaft in der Provinz Nord-Kivu ankurbeln.
     
  5. Beim Wiederaufbau zukünftige Katastrophen mitdenken und einplanen. Am Ende der Landebahn steht ein etwa vier Meter hoher Schutzwall, um Lavaflüsse bei künftigen Vulkanausbrüchen abzulenken.

 

Ausblick

Am 20.02. weihte Außenminister Steinmeier die neue Landebahn ein.Und Ethiopian Airlines hat bereits angekündigt, Goma ab Frühjahr 2015 wieder in ihren regelmäßigen Flugplan aufzunehmen. Die kongolesische Regierung finanziert eine Verdoppelung der Asphaltschicht, um die Tragfähigkeit der Piste zu erhöhen. Die Weltbank wird die Piste weiter verlängern und die Beleuchtung nach internationalen Standards ausbauen.

Wiederaufbau der verschütteten Landebahn am Flughafen in Goma, in der Demokratischen Republik Kongo. Die Baumaßnahmen wurden vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland finanziert und von der Welthungerhilfe durchgeführt. Erfahren Sie mehr im Video!

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