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31.07.2008 | Blog

Gegen das Vergessen einer tödlichen Krankheit

Auf der Welt-AIDS-Konferenz in Mexiko kommen über 30.000 Aktive zusammen, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Auch die Initiative Virus Free Generation ist dabei.

Ein Kondom in einer Hand.
Anna Bergmann Mitarbeiterin (bis 2009)

Wusstet ihr, dass sich immer noch jeden Tag 7.000 Menschen mit HIV anstecken? Und das, obwohl es schon seit vielen Jahren Aufklärungskampagnen zum Thema Aids gibt! Bei Infoständen werden doch immer wieder Kondome verteilt. Obendrein werden wir auf Plakatwänden, im Kino und sogar in der Schule über die Gefahren von sexuell übertragbaren Krankheiten aufgeklärt. Aber wie sieht es in anderen Ländern aus? Und hilft das alles überhaupt dabei, die Epidemie einzudämmen?

Vor vielen Jahren war ich in Uganda, dem Land, wo der Virus zum ersten Mal auf dem afrikanischen Kontinent bekannt wurde. Dort gab es schon früh Maßnahmen gegen HIV und Aids. Ich habe damals 14-jährige Jugendliche kennen gelernt, die ihre Eltern wegen Aids verloren haben. Sie mussten ganz alleine für ihre jüngeren Geschwister und die ganze Familie sorgen. Diese jugendlichen Waisen haben mich sehr beeindruckt. Sie wussten ganz genau Bescheid, wie man sich mit dem Virus infiziert und kannten den gesamten Krankheitsverlauf.

Vor kurzem besuchte ich Projekte in Mosambik. Da wurde die Krankheit nicht so früh wahrgenommen wie in Uganda und es gab weniger Aids-Aufklärungskampagnen. Aber auch in dem südostafrikanischen Land sprechen die Leute mittlerweile viel über Aids – sogar in den ländlichen Gebieten, wo die Ärmsten der Armen leben. Dabei gibt es in manchen Gegenden auf dem Land fast keine Fernseher, wo die Spots der Aidskampagnen gezeigt werden können. Kliniken sind rar, in denen die Menschen behandelt werden.

Ich glaube, dass die Ausbreitung der Krankheit nur verhindert werden kann, indem man offen darüber spricht. Je mehr Menschen über die Ansteckungsgefahr informiert sind, desto besser können sie sich schützen. Wenn die Jugendlichen nicht frühzeitig aufgeklärt werden und nicht lernen miteinander über Safer Sex zu reden, stecken sie sich viel eher gegenseitig an.

Kampagnen wie Virus Free Generation von der Welthungerhilfe und anderen europäischen Nichtregierungsorganisationen wollen genau das erreichen: Dass die Menschen über HIV und Aids reden, es kapieren und sich im Alltag damit beschäftigen. Damit die Kranken behandelt werden können und keiner diskriminiert wird. Und damit sich nicht mehr so viele Menschen mit dem Virus anstecken. Dabei helfen Präventionskampagnen, wie auch der neue Bericht von UNAIDS dokumentiert.

In ein paar Tagen beginnt die Welt-Aids-Konferenz in Mexiko. Da treffen sich über 30.000 Aktive, die auf die tödliche Krankheit aufmerksam machen wollen. Auch wir von Virus Free Generation werden dabei sein. Wir werden uns dort mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren über neue Aktionsideen und Inputs zur Bekämpfung von HIV und Aids austauschen. Das Thema ist immer noch weltweit brisant. Wir müssen uns alle darum kümmern, dass wir die 33 Millionen Menschen, die mit HIV oder Aids leben, nicht vergessen und sich selbst überlassen.

Eure Anna

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