Sauberes Wasser für Schulen in Malawi
Welthungerhilfe-Mitarbeiterin Katherin Longwe berichtet über den Alltag der Schulkinder in Malawi.
Kürzlich bin ich aus Malawi zurückgekehrt. Ein Land, aus dem meine Familie stammt und das ich doch kaum kenne. Im Dorf Chitimbe, südlich der Hauptstadt Lilongwe, traf ich die elfjährige Chimwemwe. Sie geht dort in die Grundschule und hat schon vor Schulbeginn ein Arbeitspensum zu erledigen, das mich erstaunte und tief bewegte. Chimwemwe zeigte mir, wie sie den schweren Wassereimer auf dem Kopf trägt und berichtet dabei stolz von ihren Aufgaben.
Weniger Krankheiten durch mehr Hygiene
Chimwemwe hat sich freiwillig gemeldet, als Kinder für den Schulgesundheitsclub gesucht wurden. Sie gehört nun morgens zu den fünf Schülern, die bereits vor Schulbeginn das Wasser zum Trinken, Händewaschen und zum Bewässern des Schulgartens holen. Sie weiß, wie wichtig sauberes Trinkwasser ist.
Früher waren Chimwemwe und die anderen Kinder häufig krank, litten durch das schlechte Trinkwasser und mangelnde Hygiene an Durchfallerkrankungen und blieben dem Unterricht fern. Toiletten waren entweder gar nicht vorhanden oder in einem schlechten Zustand, zum Händewaschen gab es keine Vorrichtungen. Nun ist alles ganz anders und viel besser geworden: Mit Unterstützung der Welthungerhilfewurde ein Wasserkomitee aus Lehrern und Eltern ausgebildet. Brunnen und Toiletten wurden gebaut.
Chimwemwes Schule hat durch unsere Unterstützung und unseren Projektpartner einen neuen Brunnen bauen können. Elf weitere Brunnen fehlen noch in der Region und viele andere Brunnen müssen reparaiert werden.
Wasser für die Zukunft Malawis
Das Wasser- und Hygiene-Projekt in Chimwemwes Dorf ist eine Erfolgsgeschichte. Davon habe ich mich überzeugen können. Aber wir brauchen mehr Geschichten dieser Art. In vielen Projektdörfern der Welthungerhilfe müssen neue Brunnen gebaut werden. Es fehlt an Toiletten und Handwaschvorrichtungen. Weitere Wasserkomitees sind nötig. Und das nicht nur in Malawi.