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17.11.2015 | Blog

Initiative: Genießt uns!

Die Initiative "Genießt uns!" will gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vom Erzeuger bis zum Verbraucher vorgehen.

Anne-Catrin Hummel Team Policy & External Relations

Das Ausmaß der Verschwendung von Lebensmitteln ist erschreckend

Jedes Jahr werden in Deutschland rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen! Rund 10 Millionen Tonnen davon wären vermeidbar! Um diese Verschwendung einzudämmen, ist ein gesamtgesellschaftlicher Diskurs dringend notwendig. Vor diesem Hintergrund gehören auch wirtschaftliche und politisch-rechtliche Rahmenbindungen auf den Prüfstand. So startet mit der Initiative ein deutschlandweiter Wettbewerb für Unternehmen, die sich beispielhaft für die Reduzierung der Lebensmittelabfälle einsetzen. "Genießt uns!" möchte Unternehmen mit innovativen Ideen vernetzen und eine Plattform zu Verbreitung dieser Ideen bieten.

Eine höhere Wertschätzung der verfügbaren Nahrungsmittel ist notwendig!

Es ist paradox: Obwohl weltweit viel mehr Nahrungsmittel produziert als verzehrt werden, hungern immer noch über 840 Millionen Menschen. Knapp ein Drittel der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche wird dazu verwendet, Nahrung zu produzieren, die nicht gegessen, sondern weggeworfen wird oder verdirbt. Die Welthungerhilfe setzt sich deshalb mit der Initiative „Genießt uns!“ für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein - vom Erzeuger bis zum Verbraucher!“

Die Mitglieder von  „Genießt uns!“Der Initiative gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vom Erzeuger bis zum Verbraucher, sind neben der Welthungerhilfe, WWF Deutschland, der Bundesverband Deutsche Tafeln e.V., die Verbraucherzentrale NRW e.V., United Against Waste e.V. und foodsharing.de. Wissenschaftlich begleitet wird die Initiative von der Fachhochschule Münster (Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft). Unterstützt wird das Projekt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Initiative läuft Ende des Jahres 2015 aus, die Thematik und Problematik bleibt natürlich darüber hinaus aktuell.

Auftakt der "Genießt uns!"-Initiative

Zum Auftakt von „Genießt uns!" - die Initiave gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vom Erzeuger bis zum Verbraucher - wurden am 12. September 2014 ganz besondere Frühstückstüten an Politiker und Mitarbeiter des Bundestag in Berlin verteilt. Die Essenstüten waren gefüllt mit Backwaren vom Vortag, bald ablaufenden Müsliriegeln und nicht der „Norm“ entsprechendem Obst. Alles Lebensmittel, die sonst als Abfall deklariert worden wären.

Aufs Pausenbrot statt in die Mülltonne

Zum Auftakt von „Genießt uns!" - die Initiave gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vom Erzeuger bis zum Verbraucher - wurden am 12. September 2014 ganz besondere Frühstückstüten an Politiker und Mitarbeiter des Bundestags in Berlin verteilt. Die Essenstüten waren gefüllt mit Backwaren vom Vortag, bald ablaufenden Müsliriegeln und nicht der „Norm“ entsprechendem Obst. Alles Lebensmittel, die sonst als Abfall deklariert worden wären.

Die Pausenbrote aus geretteten Lebensmittelabfällen sind erst der Anfang: Ziel der Initiative ist es, auf das Ausmaß der Verschwendung von noch haltbarem Obst, Gemüse und Backwaren aufmerksam zu machen und den politischen und gesellschaftlichen Diskurs anzuregen. Denn jede Stunde werden etwa 400 Tonnen genießbare Lebensmittel vom Erzeuger bis zum Konsumenten als Abfall verschwendet  - und das, obwohl sie noch gut schmecken und den Hygienevorschriften entsprechen.

 

Innovative Ideen gegen die Verschwendung

Auf der Kölner Ernährungsmesse Anuga zeichnete die Initiative im Oktober 2015 drei Unternehmen aus, die mit gutem Beispiel voran gehen. Dem Münchner Traditionsgasthof Weisses Bräuhaus, dem Kölner Erlebnisbauernhof Gertrudenhof und der Bio-Bäckerei Cibaria mit Sitz in Münster wurde für ihr herausragendes  Engagement  zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen der erste Genießt uns!-Award verliehen. Eine dreiköpfige Jury, bestehend aus Koch und TV-Moderator Christian Rach, der Foodtrendforscherin Hanni Rützler  und Prof. Dr. Guido Ritter von der Fachhochschule Münster, hatte  die Preisträger aus 27 überzeugenden Unternehmensbewerbungen ausgewählt.
In der Begründung heißt es, allen drei Unternehmen gelinge es auf vorbildliche Weise, effektive Maßnahmen im Alltagsbetrieb zu verankern, um Lebensmittelabfälle erst gar nicht entstehen zu lassen.

Die Betriebe seien „zukunftsweisende Leuchtturmprojekte“, die Kunden und Belegschaft sensibilisierten und stark in Netzwerken arbeiteten. So überzeuge etwa der Gertrudenhof mit der „Schlemmerstation“ aus Überschüssen und dem Verkauf von „krummem“ Gemüse, die Bäckerei Ciabaria durch die konsequente Weiterverarbeitung nicht verkaufter Ware und das Weisse Bräuhaus durch Halbierung von Portionen, Rezepturen mit integrierter Resteverwertung oder das vorbildliche Entsorgungskonzept für verbleibende Lebensmittelreste.

Die Preisträger sind Sieger des ersten deutschlandweiten Wettbewerbs, mit dem die Initiative Genießt-uns! kleine und mittlere Unternehmen gesucht hat, die bereits heute mit innovativen Konzepten beweisen: Lebensmittel müssen nicht in der Tonne landen.

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