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25.03.2013 | Blog

Jeder Tropfen ist kostbar

Junge Filmemacher besuchten bei Dreharbeiten zum Film "Away" die Welthungerhilfe und informierten sich über die Wasserversorgung in Indien.

Aus dem Alltag ausbrechen und gleichzeitig den Menschen in Indien helfen – diesen etwas naiven Traum hat David Keller, Protagonist des Filmes „Away“, der am vergangenen Wochenende im Cinestar Ingolstadt vor rund 500 Zuschauern seine Premiere feierte. Für die Dreharbeiten reiste das Filmteam, das sich aus Studenten aus ganz Deutschland zusammensetzt, für vier Wochen nach Indien. Dabei besuchten die jungen Filmemacher Projekte der Welthungerhilfe in Churu im Bundesstaat Rajasthan, um mehr über die Herausforderungen der indischen Wasserversorgung zu erfahren.

10 Millionen Menschen betroffen

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Das Wasser aus der Pumpe kommt Tröpfchenweise, so wie es in Deutschland aus einem kaputten Wasserhahn perlt. Die Hauptfigur des Filmes David Keller, der von dem Ingolstädter Tobias Schmutzler gespielt wird, beobachtet resigniert, wie sich wenige Tropfen auf dem heißen Boden in Luft auflösen. Die Bewohner des Dorfes Khanua, dem Schauplatz des Filmes, drängen den jungen Mann zur Seite und fangen die Tropfen mit Bechern auf. "Wasser ist kostbar. Verschwende es nicht", sagen sie.

Genau die gleichen Worte richtete Welthungerhilfe-Mitarbeiterin Vaishali Mishra an Tobias Schmutzler, als der Schauspieler eine installierte Wasserpumpe im Projekt vor Ort testete. Zweimal Pumpen und ein Schwall Wasser spritzt ungehindert auf den Boden. Die Welthungerhilfe-Mitarbeiterin stellt eine Flasche unter den Hahn. Die Parallele zwischen Film und Wirklichkeit ist kein Zufall. Die Intention des 14-köpfigen Filmteams war es zugleich, aufzuzeigen, auf welche Hindernisse Protagonist Keller während seiner spontanen Indienreise stößt.

Tatsächlich stieß auch die junge Filmcrew bei ihrem einmonatigen Aufenthalt in Asien an ihre Grenzen: Stromausfälle, Magen-Darm-Krankheiten und defekte Autos machten ein Einhalten des in Deutschland exakt ausgearbeiteten Drehplans unmöglich. Das Team musste sich von seiner Planung verabschieden und jeden Tag neu auf die Lebensumstände und Menschen in Indien eingehen. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass uns das passiert", sagt Co-Produzent Nils-Claudio Sierck.

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Die eigenen Erfahrungen haben sie so beeindruckt, dass sie diese in einer Dokumentation mit anderen teilen wollen. Sie schließt an den 60-minütigen Hauptfilm an und hat unter anderem den Besuch des Filmteams in dem von Welthungerhilfe und Viva con Agua geförderten Projekt in Churu zum Thema.

Im Kreis sitzen die Filmemacher um Vaishali Mishra herum und lassen sich erklären, wie die Wasserversorgung in diesem Teil Indiens funktioniert. Für konventionelle Brunnen ist der Grundwasserspiegel in dieser trockenen Region oftmals zu niedrig. So wird hier zusätzlich Regenwasser in unterirdischen Tanks gesammelt: Wenn es regnet, fließt das Wasser von einer großen Bodenfläche oder von Hausdächern direkt in sogenannte "Tankas".

"Wir wussten nicht, dass solche Tanks überhaupt existieren", sagt Nils-Claudio Sierck. Die Informationen, die seine Crew von der Welthungerhilfe über Brunnenbau und Wassergewinnung erhalten hat, sind mitverantwortlich dafür, dass der Protagonist im Film seinen Plan am Ende aufgibt, spontan einen Brunnen zu bauen. "Das macht man nicht mal einfach so, dass wissen wir jetzt", sagt Anton Knoblach, ein weiteres Mitglied der Filmcrew.

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