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13.07.2015 | Gastbeitrag

Sieben Tipps: So shoppst du fair

Wir Deutschen sind Vize-Weltmeister im Shoppen – 70 Kleidungsstücke kauft jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Nur die US-Amerikaner kaufen noch mehr. Sieben Tipps, wie du dein Einkaufsverhalten verändern kannst.

Kleiderstange mit Jacken und Blusen
Nix Neues im Schrank? Dann ist ein Kleidertausch oder eine Klamottenkur angesagt.
Rosa Grabe Gastautorin

Das „Modekarussel“ dreht sich immer schneller, jährlich kommen bis zu zwölf neue Kollektionen auf den Markt. Im Vergleich zu 1980 haben wir heute viermal mehr Klamotten im Kleiderschrank. Viele sind sich dabei bewusst, unter welchen Bedingungen die Leute, welche unsere Kleidung produzieren, arbeiten müssen. Obwohl es schon zahlreiche Möglichkeiten gibt bewusster zu konsumieren ist es doch noch schwer sich zu orientieren. Deshalb hier mein kleiner Überblick über gute Alternativen und Aktionen.

Meine 7 Tipps: Fair konsumieren leicht gemacht

1. Tipp: Beim Klamottenkauf aufs Siegel achten!

Wenn ich mir etwas Neues kaufen möchte, versuche ich auf bestimmte Siegel zu achten. Damit kann ich sicher sein, dass nicht jemand anderes den Preis zahlen muss, den mein Schnäppchen wirklich wert ist. Leider gibt es noch kein Siegel, welches alle wichtigen Kriterien abdeckt: soziale Aspekte wie ein existenzsichernder Lohn, faire Arbeitsbedingungen z.B. für die Baumwollbauern und eine umweltschonende Anbau- und Verarbeitungsweise. Dennoch sind einige Siegel besonders empfehlenswert. Hilfreich finde ich hier folgenden Überblick „Augen auf beim Kleiderkauf“ – Flyer mit den wichtigstens Siegeln.  Hier noch eine empfehlenswerteste Initiative, in der ganze Unternehmen sich zu sozialen Kriterien verpflichten: www.fairwear.org.

2. Tipp: „Deins wird meins“ – Kleider tauschen statt kaufen

Ich tausche gerne Klamotten mit meiner Schwester. In vielen Städten gibt es mittlerweile Kleidertausch Partys – man bringt die Klamotten mit, die man nicht mehr trägt und kann sich dafür aus den mitgebrachten Stücken der anderen schöne Teile aussuchen. Das Ganze geht natürlich auch online zum Beispiel bei www.kleiderkreisel.de.

3. Tipp: Entschlacken macht glücklich – die Klamottenkur

Spannend finde ich auch die Initiative Klamottenkur, in der man in der Fastenzeit versucht, mit nur 50 Kleidungsstücken über die Runden zu kommen. Zugegebenermaßen habe ich noch nicht daran teilgenommen. Allerdings habe ich in den letzten vier Jahren zwei Schwangerschaften hinter mir, in denen ich eine sehr reduzierte Auswahl an passenden Kleidungsstücken zur Verfügung hatte. Das hat mir geholfen meinen Kleiderkonsum zu überdenken. Es geht ja darum, die Arbeit, welche in der Kleidung steckt mehr wertzuschätzen und deshalb Kleidungsstücke länger zu tragen. Noch mehr zum Nachdenken und Mitdiskutieren: Auf Facebook gibt es zahlreiche Gruppen, die sich über nachhaltige Kleidung austauschen.

4. Tipp: Alte Kleidung gehört nicht in die Tonne – aber wohin damit?

Die Plattform Fairwertung, die sich mit Altkleidern beschäftigt, rät dazu aussortierte Klamotten an lokale Projekte zu geben, um nicht weiter die Märkte in Osteuropa und Afrika zu zerstören.

5. Tipp: Aus Alt mach Neu – Upcycle dein Kleid, Rock oder T-Shirt

Ganz im Trend liegen upcycling Klamotten. „Do it yourself“ ist immer mehr im Kommen und es gibt zahlreiche Anleitungen, wie man aus gebrauchter Kleidung schnell und günstig ein neues schickes Teil zaubern kann. Hier eine Youtube- Playliste mit einigen Anleitungen und Ideen.

Es gibt auch zahlreiche Labels, die mit recycelten Stoffen arbeiten, so wie die raw for the oceans Kollektion von Pharell Williams, die Plastikflaschen aus dem Meer als Rohstoff nutzt. Besonders innovativ sind auch Zero Waste Kollektionen, die unnötigen Müll während der Produktion vermeiden. Immerhin landen bei regulären Kollektionen rund 15 Prozent des Stoffs nach dem Zuschnitt im Müll.

6. Tipp: Faire Mode – gibt´s nicht überall zu kaufen? Schluss mit der Ausrede, diese Apps und Links helfen dir, faire Kleidung auch in deiner Nähe zu finden!

Die App Fair Fashion Finder zeigt auf einer Landkarte, wo du auch in deiner Stadt faire Kleidung kaufen kann. Du willst noch mehr wissen? In der App „Fair Fashion?“ hat die Clean Clothes Campaign über 50 führende europä­ische Marken und Bekleidungsfirmen befragt und erhoben, was diese Unternehmen konkret tun, um existenzsichernde Löhne in den Kleider-, Schuh-, und Textilfabriken ihrer Liefer­ketten sicherzustellen. Die App liefert euch nicht nur die Ergebnisse der Untersuchung, sondern erklärt auch, was Existenzlöhne sind, und hilft euch bei schwierigen Shopping-Entscheiden mit einem Chat-Spiel. Weitere Infos, wo es auch in Deiner Stadt faire Mode gibt, findest du auch auf www.getchanged.net und einen Fashionguide für faire und Bio-Mode findest du auf www.gruenemode.com.

7. Tipp: Online Petitionen – Deine Stimme zählt! Mach auf die Missstände in der Textilindustrie aufmerksam!

Ein einfacher und doch sehr sinnvoller Weg, um etwas gegen die Missstände in der Textilindustrie zu tun, sind Online-Petitionen, hier zwei Beispiele auf avaaz.org und sumofus.org

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