Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Seiteninhalt springen Zum Footer springen

04.02.2015 | Blog

Kleinbauern wollen gut und nachhaltig wirtschaften

Drei von vier Hungernden leben auf dem Land. Dabei wird hier in kleinen Betrieben 70 Prozent der Nahrung produziert.

Adivasi aus Indien.
In Jhiranya bewirtschaftet jede Familie etwa 0,2 Hektar Land. © Brockmann © Roland Brockmann
Dr. Rafaël Schneider Koordinator Food Security Standard - Stv. Leiter Politik und Außenbeziehungen

Jeder Mensch hat ein Recht auf Nahrung. Im indischen Jhiranya wirkte das lange wie Hohn. Hier bewirtschaftet jede Familie etwa 0,2 Hektar Land, das ist nicht einmal ein Drittel der Größe eines Fußballfeldes. Die meisten pflanzen hier Mais, Soja und Baumwolle – die Erträge sind zu gering, um den Hunger zu stillen. Mit Unterstützung der Welthungerhilfe kämpfen die kleinbäuerlichen Familien nun um ihre Rechte als Menschen und als Bürger Indiens. 

Zahlen

Anteil der hungernden Menschen, die auf dem Land leben: 75 Prozent

Anteil der Nahrungsmittel in Entwicklungsländern, die in kleinbäuerlichen Betrieben produziert werden: 70 Prozent 

Durchschnittliche Größe eines landwirtschaftlichen Hofes in Afrika und Asien: 1,6 Hektar

Durchschnittliche Größe eines landwirtschaftlichen Hofes in Deutschland: 58 Hektar

Größe eines Fußballfeldes laut UEFA-Vorgaben: 0,7 Hektar

 

In Kongoussi, einem Dorf in Burkina Faso, ist das größte Problem der karge Boden. Hier leben vor allem Frauen und Kinder, die Männer sind auf der Suche nach Arbeit fortgegangen. Doch mit den richtigen Anbaumethoden, einer klugen Bewässerung und gutem Werkzeug, können sie gemeinsam die Ernährung ihrer Kinder und Familien sichern. 

Jhiranya und Kongoussi - das sind nur zwei Dörfer von vielen weltweit, in denen die Menschen als Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihr Leben meistern. Eine kleine Anbaufläche und wenig landwirtschaftliche Ausstattung sind typisch für kleinbäuerliche Betriebe. Die meisten dieser Betriebe bewirtschaften ihre Felder für den eigenen Bedarf, machen Subsistenzwirtschaft. Nur wenige können einen Überschuss produzieren, der verkauft werden kann. Entsprechend gering ist das Einkommen, entsprechend hoch die Abhängigkeit von lokalen Umweltbedingungen.

 

 

Überall anders: Nachhaltige und resiliente Landwirtschaft

Wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltig - so möchten auch kleinbäuerliche Landwirt*innen wirtschaften. Ihre Ziele: Ernährung sichern, Einkommen erwirtschaften und die natürlichen Ressourcen erhalten. Eine nachhaltige und resiliente Landwirtschaft ist hierbei wichtig. Was das genau bedeutet, ist von Region zu Region unterschiedlich. Je nach Klimazone, Bodenbeschaffenheit, Wasserverfügbarkeit, Investitionsmöglichkeiten, Mechanisierungsgrad, Essensgewohnheiten und Marktanbindung muss an jedem Ort entschieden werden, was und wie angebaut wird. Um langfristig und gut von ihrem kleinen Hof leben zu können, müssen die Bauerfamilien ihr ganzes Können und Wissen einsetzen - und das ein oder andere neu erlernen und in neue Anbautechniken investieren.

Mehr über nachhaltige und resiliente Landwirtschaft bei der Welthungerhilfe erfahren.

Das könnte Sie auch interessieren