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Gute Geschäfte auf dem Markt in Bangladesch

Limonen, Süßkartoffeln, Kräuter und Tomaten – all das gedeiht in Chittagong, im Südosten von Bangladesch. Die reiche Ernte ermöglicht den Kleinbauern in der Berglandschaft ein besseres Leben. Denn sie verkaufen ihre Güter zu angemessenen Preisen. 

Rote Chilischoten in den Händen einer Frau.
Geerntete Chilischoten in den Händen einer Frau in Bangladesh. © Jens Grossmann

Die Preise von geizigen Kunden drücken lassen? Abends körbeweise unverkaufte Ware wieder mit nach Hause schleppen? Die Bäuerinnen auf dem Markt in Chittagong schütteln die Köpfe. So etwas gibt es bei ihnen nicht mehr. Die Frauen lachen und scherzen. Sie wiegen die selbstgezogenen Kartoffeln, Peperoni und Tomaten ab und packen sie für ihre Kunden ein. Doch sie verkaufen nicht jedem etwas: Wer versucht, sie zu weit herunterzuhandeln, wird weggeschickt.

Hartes Leben in karger Landschaft

Die Frauen leben mit ihren Familien schon seit Jahrhunderten hier oben in den Bergen. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft. Ein hartes Geschäft, denn die kargen Felder an den Hanglagen sind schwierig zu bewirtschaften. Der Klimawandel verschärft die Situation. Er bringt längere Trockenzeiten und heftigere Niederschläge mit sich. Bis vor kurzem war ihr Leben so mühsam, dass immer mehr Menschen aus den Bergen in die großen Städte abwanderten.

Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. „Ich erwirtschafte heute das doppelte wie früher“, sagt die 25-jährige Bishnupriya Tripura. Sie und ihre Familie beteiligen sich an einem landwirtschaftlichen Projekt, das die Welthungerhilfe, ihre Partnerorganisation Anando und 1.700 Bauernfamilien gemeinsam vorantreiben. Es setzt auf nachhaltigen Ackerbau, höhere Ernteerträge und bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Die Welthungerhilfe stattet die Bauern mit Saatgut und Werkzeugen aus.

Höhere Erträge durch Mischkultur

Dabei beschäftigen sich die Bauern mit weit mehr als nur dem Anbau von Feldfrüchten: Gartenbau, Waldwirtschaft und die Tierhaltung - all das gehört in das Tätigkeitsprofil dieser Kleinbauern. Auf den Feldern wird Mischkultur betrieben. Die Böden werden durch eine abwechslungsreiche Bepflanzung geschont. So erzielen die Bauern höhere Erträge und können über mehrere Wochen unterschiedliche Produkte ernten.

Statt mit teuren chemischen Mitteln werden Gärten und Felder mit Hühnermist und anderen organischen Abfällen gedüngt. Auch in Bishnupriya Tripuras Garten wächst und gedeiht es prächtig. Früher hat sie nur mit Mühe ein paar magere Pflänzchen durchgebracht. Zu wenig, um sich und ihre Familie durchzubringen. Oft mussten Bishnupriya, ihr Sohn und ihr Mann mehrere Wochen ohne genügend Essen überbrücken.

Familien haben ausreichend zu essen

Dank neuer Anbaumethoden hat sich die Situation geändert. Bishnupriyas Familie erntet viel. „Wir haben jetzt immer ausreichend zu essen“, freut sich Bishnupriya. Engpässe zwischen den Ernten überbrückt sie, indem sie Früchte, Kräuter oder Futterpflanzen auf dem Gemeindegrund pflückt. Die Welthungerhilfe hat die Bauern außerdem animiert, in verschiedenen Bereichen zusammenzuarbeiten und so gemeinsam gegen schlechte Bedingungen zu kämpfen.

In Kooperativen werden Obst und Gemüse angebaut, die Bäuerinnen schließen sich zu Gruppen zusammen und verkaufen ihre Ernte am Gemeinschaftsmarktstand.Gemeinsam sind sie stark genug, um täglich den aktuellen Marktpreis durchzusetzen. „Es ist heute leichter“, sagt Bishnupriya.„Das macht meine Familie und mich sehr glücklich.“

Die Welthungerhilfe arbeitet gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Bangladesch.

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