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14.09.2016 | Blog

Mossul: Katastrophe mit Ansage

Die Stadt Mossul war einst eine pulsierende Großstadt im Norden Iraks am Ufer des Tigris. In der zweitgrößten Stadt des Landes lebten zuletzt knapp drei Millionen Menschen, so viele wie in Köln und Hamburg zusammen. Doch jetzt kündigt sich eine humanitäre Katastrophe an.

Eine Gruppe jesidischer Flüchtlinge sitzt innerhalb einer Siedlung von Hausrohbauten
Eine Gruppe jesidischer Flüchtlinge sitzt innerhalb einer Siedlung von Hausrohbauten. Foto: Lass © Imke Lass
Ulrich Schlenker Team Communications

Worum geht es in Mossul?

Mitte 2014 haben die Kämpfer des IS die Stadt eingenommen und alle Menschen, die nicht ihre Auslegung des Islam teilen oder fliehen konnten, aus der Stadt vertrieben. Seit dem Frühjahr 2016 bereiten die irakische Armee und kurdische Milizen, sogenannte Peshmerga, nun zusammen mit Koalitionskräften die Rückeroberung vor. In der Region wurden bis heute rund eine Viertel Million Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und woanders Schutz zu suchen. Mittlerweile ist der Belagerungsring um Mossul geschlossen. Schon Anfang Juli begann das irakische Militär damit, Flugblätter über der Stadt abzuwerfen, um die Zivilbevölkerung auf die militärische Operation vorzubereiten, die nun unmittelbar bevorsteht.

Flucht und Migration

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Wenn die Kämpfe in Mossul beginnen, könnten in den nächsten Monaten 1,5 Millionen Menschen Hilfe benötigen. Wie sich die Lage entwickelt, ist bislang offen. Seit der Besetzung Mossuls durch den IS gelangen nur wenige Informationen nach außen. Die UN rechnen damit, dass Menschen, die vor Kämpfen fliehen, nichts als ihr Leben retten können und auf das Nötigste angewiesen sind: Unterkünfte, Lebensmittel, Hygieneartikel und medizinische Versorgung.

Wie bereitet sich die Welthungerhilfe auf die mögliche Katastrophe vor?

Wir bereiten wir uns auf die Konsequenzen der Offensive auf Mossul vor, arbeiten aber, wie alle Partner vor Ort, mit vielen Unbekannten: Wie viele Menschen werden Unterstützung benötigen? Welche Richtung werden die Menschen auf der Flucht einschlagen? Wann werden Menschen fliehen? Wo werden Auffang- und Transitcamps entstehen und wo werden Geflüchtete Schutz suchen, die nicht in Lagern unterkommen? Basierend auf unseren Erfahrungen vor Ort konzentrieren wir uns auf die Planung von Notunterkünften, die Verteilung von Dingen des täglichen Bedarfs, Wasser- und Sanitärversorgung und Lebensmittelsicherheit.

Was können Sie tun?

Um neben den laufenden Projekten schnell und effektiv auf die Bedürfnisse von Betroffenen reagieren zu können, benötigen wir finanzielle Mittel, insbesondere für den Einkauf der Hilfsgüter und der Vorbereitung des Nothilfeteams. Sie können diese Arbeit mit einer Spende unterstützen:

Was macht die Welthungerhilfe sonst im Irak?

Wir sind seit September 2014, damals als Reaktion auf die Vertreibung der Jesiden durch den IS, im Nordirak, in den Provinzen Dohuk, Erbil, Sulimaniya und den zugänglichen Gebieten in Ninewa tätig. Wie es aktuell in der Kurdischen Region im Nordirak (RKI) aussieht, hat unsere Kollegin Barbara Kürsten vor einigen Tagen eindrücklich beschrieben. Es geht in erster Linie darum, Menschen wieder eine Existenzgrundlage zu bieten. Wir bauen Unterkünfte, wie diese Wohncontainer im Video oder helfen, die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen, zum Beispiel die Wasserversorgung.

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