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17.03.2015 | Blog

Sauberes Wasser und Saatgut für den Südsudan

In Northern Bahr al Ghazal keimen zarte Pflänzchen der Hoffnung, die Lage entspannt sich. In anderen Teilen des Landes wird immer wieder gekämpft, während die Menschen unter Hunger leiden.

Während in einigen Landesteilen des Südsudan immer wieder gekämpft wird, entspannt sich die Lage im zentral gelegenen Bundesstaat  Nothern Bar El Ghazal langsam. Bewohner*innen, die vor den Unruhen geflohen waren, kehren nach Hause zurück, Flüchtlinge aus anderen Landesteilen suchen hier Schutz. Die Welthungerhilfe unterstützt die Bürgerkriegsopfer mit Saatgut und Pflanzensetzlingen und hilft bei der Instandsetzung von Wasserleitungen und sanitären Anlagen.

„Nördlich des Gazellenflusses" – wie Nothern Bar El Ghazal auf Deutsch übersetzt heißt – keimen zarte Pflänzchen der Hoffnung: Kürbispflanzen, Zwiebeln, Auberginen, Spinat, Okara und Melonen. Ihre frischen, grünen Blätter bedecken Äcker und Gartenflächen, die bis vor kurzem noch brach lagen. In den Gärten gießen Menschen ihre Pflanzen oder jäten Unkraut . Das junge Grün soll weiter wachsen und gedeihen – es ist die Lebensgrundlage für die kommenden Monate, ja sogar Jahre.

Die Menschen wollen nicht mehr fliehen müssen

Nochmal aufbrechen, Hunger und Durst leiden, in Flüchtlingslagern oder unter freiem Himmel leben – diese Strapazen der Flucht wollen die Menschen, die hierher zurückgekehrt sind, nicht mehr auf sich nehmen. Sie wollen bleiben. Hoffen, dass in Nothern Bar El Ghazal endlich Frieden einkehrt. Die Welthungerhilfe unterstützt die zurückkehrenden Flüchtlinge. Damit sie sich in Zukunft selbstständig ernähren können, wird die Landwirtschaft wieder angekurbelt. Denn in den vergangenen Monaten der Unruhen und des Krieges konnte nichts angebaut werden und die Felder sind ausgedörrt.

Die Welthungerhilfe stattet die Rückkehrer*innen mit landwirtschaftlichen Geräten wie Spaten, Hacken und Gießkannen aus. Im Februar wurden 869 Kilogramm Saatgut an 935 Haushalte verteilt, die ersten Pflanzen sprießen schon. 1500 neue Öfen brennen auch mit wenig Holz schnell und effektiv –  vor allem den Frauen bleibt so zeitaufreibende und manchmal erfolglosen Feuerholzsuche erspart.

Saatgut und Setzlinge für eine sichere Ernährung

Damit nicht nur in diesem Sommer, sondern auch langfristig eine stabile und vielfältige Ernährung gesichert ist, erhalten 4076 Rückkehrende und Haushalte, die Flüchtlinge aufgenommen haben, 50.000 Baumsetzlinge. Die Obstbäume werden in Zukunft eine wichtige Rolle in Nothern Bar El Ghazal spielen: Sie verhindern die fortschreitende Erosion der Böden, dienen als vitamingebende Nahrungsspender und als Bau- und Brennstoff.

Im auflebenden Bundesstaat Nothern Bar El Ghazal geht es aber nicht nur darum, eine stabile Ernährungslage zu schaffen. Die Bevölkerung ist außerdem auf sauberes Trinkwasser und Wasser zur Bewässerung der Pflanzen angewiesen. Gemeinsam mit der Welthungerhilfe legt sie Regenwasserauffangbecken und Wasserleitungen an, marode Leitungen werden repariert. 

Wasser gegen Durst und Hunger, Wasser für Gesundheit

Außerdem gilt es zu vermeiden, dass gefährliche Krankheiten wie Cholera ausbrechen. Um Krankheitserregern und Bakterien, die sich in schmutzigen Wasserlöchern und Pfützen rasend schnell ausbreiten, keine Überlebenschance zu geben, werden in Dörfern 1350 Latrinen ausgehoben. In fünf Schulen werden für 2600 Schüler*innen neue Toiletten und Waschbecken installiert.

Die Hilfsmaßnahmen in Nothern Bar El Ghazal im Südsudan werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziell unterstützt, die Mittel werden über Projekte der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bereitgestellt.

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