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24.09.2014 | Blog

Airdrops - Hilfe aus der Luft

Der Krieg im Südsudan hat über 1,3 Millionen Menschen aus ihren Heimatregionen vertrieben. Sie suchen Schutz in Flüchtlingslagern oder bei Gastfamilien in entlegenen Dörfern, wo sie in Sicherheit sind. Dort fehlt es ihnen am Nötigsten zum Überleben. Wir helfen den Flüchtlingen mit Nahrung und mit Hilfspaketen aus der Luft.

Südsudanesin trägt Hilfspaket
Verteilung von Hilfsguetern im Südsudan © Welthungerhilfe

Schlamm und Rebellen: Straßen sind unpassierbar

Der lange Krieg hat katastrophale Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung der Menschen: Schon seit dem Frühjahr werden im Südsudan die Felder nicht mehr bestellt. Ernten können nicht eingefahren werden und die Vorräte sind schon lange aufgebraucht. So ist Hunger in den überfüllten Camps und in den Dörfern an der Tagesordnung.

Die Kriegsflüchtlinge mit dem Nötigsten zu versorgen, ist jedoch eine logistische Herausforderung: Viele Flüchtlingslager liegen in Regionen, die nur schwer erreichbar sind. Durch die Regenzeit sind die Straßen in unpassierbare Schlammwüsten verwandelt worden. Zusätzlich kontrollierenRebellen im Norden und rund um den Nil die noch befahrbaren Transportwege. So sind viele Familien komplett von der Außenwelt abgeschnitten. 

Der Luftweg bleibt die einzige Möglichkeit

„Logistik und Glück spielen eine wichtige Rolle bei unserer Arbeit hier im Südsudan“, erklärt Nothelfer Jürgen Mika. Er koordiniert die Hilfsflüge vor Ort. „An zwei Standorten setzen wir Airdrops ein: in Ganyiel und Nyal. In Bentiu sollen in Zukunft ebenfalls Nahrungsmittel abgeworfen werden“. Logistik ist gefragt, denn die Flieger mit den wichtigen Grundnahrungsmitteln kommen sowohl aus der Hauptstadt Juba, als auch aus Äthiopien und Uganda. Und Glück braucht man, damit der Regen zeitweise aussetzt: Gute Sicht ist für das Abwerfen der Hilfspakete essentiell und die wertvolle Ladung soll schließlich nicht durchnässen oder gar im Schlamm oder Sumpfgebiet einsinken.

Wie funktioniert ein Airdrop?

Airdrops reichen nicht aus

„Zurzeit können wir in Bentiu nur die halbe Ration an die Familien verteilen“, erklärt Mika. „Es fehlt an ausreichend Flugzeugen und Helikoptern, um genügend Nahrung abzuwerfen. Gemeinsam mit dem World Food Programme planen wir bis Ende Dezember weitere Airdrops. Denn bis die Menschen wieder Saatgut pflanzen und sich selbst versorgen können, wird es noch lange dauern.“

Nach Schätzung der UN ist bis Ende 2014 jeder dritte Einwohner Südsudans auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Die UN hat für das Land die höchste Notfallstufe ausgerufen. Gemeinsam mit dem World Food Programm (WFP) unterstützen wir die Flüchtlinge mit Nahrung und Hilfspaketen. Mit unseren Alliance2015 Partnern setzen wir an verschiedenen Standorten weitere Projekte um.

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