Wir trauern um Dieter Thomas Heck
Mehr als 25 Jahre engagierte sich Dieter Thomas Heck für die Welthungerhilfe. Nun ist der Showmaster im Alter von 80 Jahren gestorben. Die Welthungerhilfe trauert um einen guten Freund und großartigen Menschen.
Nicht nur in der ZDF-Stargala zugunsten der Welthungerhilfe, die bis 2007 auf den Bildschirmen glänzte, auch jenseits des Fernsehens zeigte Dieter Thomas Heck, gemeinsam mit seiner Frau Ragnhild, wie sehr er sich mit der Welthungerhilfe verbunden fühlt. Sein Besuch im äthiopischen Butajira bewegte ihn 1999 so sehr, dass spätere Reisen nach Indonesien, Sri Lanka und Südafrika folgten. Ob als Autor, Fürsprecher oder Showmaster – wo immer es ging, nahm Heck seine Aufgabe als Mitglied im Welthungerhilfe-Kuratorium ernst.
Im Jahr 2012 sprach Dieter Thomas Heck in einem Interview für das Welthungerhilfe MAGAZIN über seine Motivation und die Erfahrungen in seinem Engagement. Anlässslich seines Todes im August 2018 dokumentieren wir das Interview in Auszügen. Unser Beileid gilt seiner Familie und Angehörigen.
Frage: Auf Reisen haben Sie die Not erleben können.
Dieter Thomas Heck: Die Eindrücke gehen mir nahe. Nur eine halbe Stunde vom Flughafen von Addis Abeba entfernt herrscht pures Elend. Unter einem riesigen Papierstapel lugt ein bettelndes Händchen vor, während ein paar Meter weiter im Luxushotel Champagner für Tausende Dollar ausgeschenkt wird. Das haut mich um. Ich frage mich: Lieber Gott, warum lässt du das zu?
Fließen die Erfahrungen in die Arbeit ein?
Ich zeige Gefühle, um aufmerksam zu machen. In Sendungen bin ich nie davor zurückgeschreckt, Erlebtes ehrlich zu erzählen. Auch wenn ich vor laufenden Kameras Tränen in den Augen hatte. Ich will zeigen: Für diese Menschen tue ich etwas. Wenn jeder hier auf ein bisschen Alltagsluxus verzichten würde, kämen Hunderte von Euro zusammen.
Dass Menschen sich bekämpfen und hungern, das darf einfach nicht sein!
Dieter Thomas Heck Showmaster und ModeratorDie Reaktionen ...
... sind großartig. Immer wieder darf ich erzählen. Natürlich herrscht Betroffenheit. Aber auch berichte ich, welch super Job die Welthungerhilfe-Mitarbeiter vor Ort leisten. Und wie fröhlich sie sind, obwohl sie mit viel Leid zu tun haben. Das finde ich ganz toll! Es gibt Gott sei Dank tolle Erfolge. Aber wir müssen weitermachen. Auch in zehn Jahren wird es Katastrophen geben. Gut, dass die Welthungerhilfe nicht zu bremsen ist!
Ihr jüngster Enkel ist zwei, der älteste elf [2012]. Wie erklären Sie ihnen Hunger?
Ich erkläre, dass viele Mamis ihren Kindern kein Frühstück machen können – und dass Hunger richtig wehtut. Wir können diesen Kindern nicht einfach Brot schicken. Was die Familien brauchen, sind eigene Felder. Hilfe zur Selbsthilfe ist der wichtigste Punkt überhaupt!
Ihr Wunsch für die Zukunft?
Dass das Wort Krieg aus den Wörterbüchern verschwindet. Dass Menschen sich bekämpfen und hungern, das darf einfach nicht sein!