G7, Finanzgipfel, SDG und Klimakonferenz
Was ist die Politik bereit zu tun? 2015 ist das Gipfeljahr.
Was haben das beschauliche Schloss Elmau in Bayern, die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba und die Metropolen New York und Paris gemeinsam? Hier finden 2015 Gipfeltreffen statt, bei denen die Staats- und Regierungschefs zeigen müssen, ob sie den Mut haben, sich auf eine globale Agenda für eine gerechtere Zukunft für alle Menschen zu einigen. Das Treffen der G7 macht im Juni den Anfang.
Unter der Präsidentschaft von Deutschland beraten die Staatschefs der mächtigsten Länder der Welt über Fragen zur Weltwirtschaft, Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik. Wichtige Weichen werden gestellt: Werden die „Großen 7“ alles Nötige tun, um Hunger weltweit bis 2030 zu beenden?
Wir sind überzeugt, dass es möglich ist! Vorausgesetzt die Maßnahmen kommen den Kleinbauern zugute, denn sie produzieren den Großteil der Nahrung in Entwicklungsländern!
In 2000 verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs eine Millenniumserklärung und acht Millenniumsziele, um extreme Armut und Hunger bis 2015 zu halbieren. Die Bilanz ist gemischt: Sicher, es gab Erfolge – etwa bei der Bekämpfung der Kindersterblichkeit oder bei der Förderung der Grundbildung. Auch die Zahl der Hungernden ging weltweit zurück, in manchen Ländern sank die sie deutlich. Aber ein echter Durchbruch blieb bislang aus. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich zunehmend. Und noch immer hungern weltweit 795 Millionen Menschen. Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Mangel- oder Unterernährung. Nun soll eine neue globale Agenda entstehen.
Vier Gipfel für eine neue globale Agenda: Start mit G7
Wie lässt sich der Hunger bis 2030 beenden? Auch G7 trägt Verantwortug!
- G7: Beim Gipfeltreffen der G7-Staatschefs im Juni auf Schloss Elmau werden erste politische Signale gesetzt.
- Hunger, Armut, Klima: In Addis Abeba geht es um die Frage der Finanzierung und Ausgestaltung von Entwicklung, um Hungerbekämpfung und Klimafolgen.
- SDG: Im September sollen die Staatschefs in New York 17 Ziele (Sustainable Development Goals - SDG) für eine nachhaltige globale Entwicklung beschließen.
- Klima: Schließlich soll im Dezember in Paris ein international verbindlicher Klimavertrag verabschiedet werden. Mehr erfahren: Unsere Forderungen zur Klimakonferenz Paris
Globale Verantwortung: Jeder ist gefragt
Fair bedeutet auch: Umsicht zeigen und Korruption bekämpfen. Generell muss sich zeigen, ob die Regierungschefs bereit sind, globale Verantwortung zu tragen und ihre nationalen Interessen hintenanzustellen.
- Insbesondere die Industrienationen müssen anerkennen, dass ihr Regierungshandeln, ob in der Handels-, der Agrar- oder der Energiepolitik, Auswirkungen in anderen Ländern haben.
- Entwicklungsländer dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen, denn Korruption und schlechte Regierungsführung behindern jeden Fortschritt.
- Schwellenländer wiederum sollten nicht die Fehler der Industriestaaten wiederholen, sondern umwelt- und sozialverträgliche Wege gehen. Alle Nationen müssen sich dazu verpflichten, gemeinsam die krasse Ungleichheit in der Welt zu überwinden.
#ZeroHunger in 2030: Was muss passieren?
Was die Ernährung der Weltbevölkerung angeht, so findet sich in der geplanten "Post-2015-Agenda" ein ehrgeiziges Ziel: Bis zum Jahr 2030 soll es keinen Hunger mehr geben. Das Menschenrecht auf Nahrung wäre dann für alle Wirklichkeit. Seit über 50 Jahren setzt sich die Welthungerhilfe genau hierfür ein. Denn es ist nicht zu akzeptieren, dass gehungert wird, weil Regierungen zögern zu handeln.
Eine bessere Zukunft für alle: Jetzt ist die Zeit zu handeln!
Wir brauchen eine langfristige, überprüfbare Selbstverpflichtung der Regierungen, mehr in die Hungerbekämpfung zu investieren – finanziell wie auch strategisch. Dabei muss der Fokus auf den ländlichen Räumen und den Kleinbauern in Entwicklungsländern liegen, denn drei von vier Hungernden leben auf dem Land. Wenn die Kleinbauern mehr produzieren, neue Arbeitsplätze auf dem Land entstehen und gleichzeitig Handels- und Agrarpolitiken einen gerechten Marktzugang ermöglichen, dann können Armut und Hunger tatsächlich zügig reduziert werden.
Vier Gipfel bieten 2015 die Chance für eine bessere Zukunft für alle – aber auch das Risiko, dass doch nichts passiert. Das darf nicht sein.