Interview mit Howard Carpendale
Sänger Howard Carpendale verrät, warum ihm "Reiten gegen den Hunger" besonders am Herzen liegt.
Herr Carpendale, was bedeuten Ihnen Pferde?
In Durban habe ich bei einem Rennen einmal mein Taschengeld auf zwei Pferde gesetzt. Die sind sich dann beim Start in die Quere gekommen; beide Jockeys sind runtergefallen. Da habe ich gewusst, Pferde sind wohl nicht mein Ding.
Trotzdem engagieren Sie sich jetzt für die Aktion „Reiten gegen den Hunger“!
Ich habe immer schon Aktionen für den guten Zweck unterstützt, habe dies aber aus dem Hintergrund gemacht. Ich war in Sachen Charity immer sehr wählerisch, weil so viele mit ihrem Engagement nur für sich Reklame machen wollen. Aber was wir jetzt vorhaben, kommt wirklich von Herzen! Den Auslöser dafür ergab die engagierte Arbeit von Gudrun Bauer (Bauer Media Group). Sie ist die Schirmherrin der Initiative.
Was sagt uns Ihr Titel „Wie viel sind eine Billion“?
Er soll nachdenklich machen. Er zeigt, wie unsere Zahlenwelt aus den Fugen ist. Früher war eine Million für uns sehr, sehr viel. Heute kostet ein Flughafenbau zig Milliarden. Politiker und Banker jonglieren mit astronomischen Summen. Jeden Tag werden mehr Schulden gemacht, wird immer mehr Geld ausgegeben – und mein Gefühl sagt mir, dass keiner mehr den Überblick hat. Und was bleibt auf der Strecke? Der Blick auf das Wesentliche! Ich finde, das Miteinander sollte gestärkt werden.
Über 800 Millionen Menschen hungern – auch das ist kaum vorstellbar. Können Sie mit Ihrem Engagement daran etwas ändern?
Wir erleben schwere Zeiten. Horrornachrichten überall; das Elend in Afrika, die Ukraine, Afghanistan. Vom Massaker in Syrien spricht schon niemand mehr. Ich will realistisch bleiben: Ein Sänger kann nur sehr bescheidenen Einfluss haben. Aber er kann die Menschen bewegen – mehr will ich nicht erreichen.
Sie haben in Afrika und Amerika gelebt und in Europa Karriere gemacht. Jetzt wohnen Sie in der Nähe von München – warum gerade Deutschland?
Hier fühle ich mich zu Hause. Südafrika ist ein wunderschönes Land, nur Sonne, Strand und Sport, aber wenig Tiefgang – erst in Europa habe ich angefangen, über die Welt nachzudenken. Deutschland war am Anfang ein Kulturschock, so hart und streng; aber dann habe ich gemerkt, dass mir die deutsche Art am nächsten ist.
Das vollständige Interview ist im Magazin der Welthungerhilfe erschienen.