IPCC-Klimabericht erschienen
Kein Anlass zur Gelassenheit
(2013/2014) Alle sieben Jahre veröffentlicht der Weltklimarat, der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) seine Bestandsaufnahmen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Welt. Hunderte von Forschern haben in einem mehrjährigen Prozess gesichtet und geprüft,
- was ihre Disziplin mittlerweile über den Klimawandel weiß,
- welche Auswirkungen er auf Mensch und Natur hat
- und welche Möglichkeiten es gibt, ihn zu bremsen.
Und jedes Mal werden seine Autoren von Teilen der Öffentlichkeit, der Politik und selbst der Wissenschaft gescholten. Alarmierend wären ihre Annahmen, übertrieben und ungerechtfertigt. Dabei gilt der physikalische Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und einem Temperaturanstieg inzwischen als gesichert. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse des 5. IPCC-Berichtes:
Wichtigste Fakten:
Historische Höchstmarken der CO2-Werte in 2013
Die Konzentration an Kohlendioxid in der Atmosphäre ist die höchste seit 800.000 Jahren. Zwar stagniert seit 15 Jahren die mittlere Temperatur der Erde, aber sie stagniert auf hohem Niveau. 2011 und 2012 gehören zu den zwölf wärmsten Jahren seit 1880. Und der CO2-Wert in der Atmosphäre hatte bereits im Mai 2013 die historische Höchstmarke vom 400 ppm (Moleküle CO2 pro Million Luftmoleküle) überschritten - Tendenz steigend. Zum Vergleich: Vor der industriellen Revolution betrug dieser Wert 280 ppm.
Klimafolgen sind unübersehbar
Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, Atmosphäre und Ozeane sind wärmer geworden, Schnee und Eis zurückgegangen, der Meeresspiegel steigt, Die Auswirkungen dieser Entwicklungen erleben wir schön längst - auf allen Kontinenten, in den Ozeanen, mit Beeinträchtigungen für Mensch, Gesellschaft, Wirtschaft:
- Abschmelzende Gletscher in allen Gebirgsketten haben fatale Folgen für die Süßwasserversorgung der betroffenen Länder.
- Das Abschmelzen der Eisschilde in Grönland, der Arktis und Antarktis lässt den Meeresspiegel ansteigen.
- Die Zunahme von Extremwetterereignissen hat verheerende Auswirkungen besonders auf arme Länder: Immer mehr Ernten gehen verloren und ihre Entwicklungsbemühungen gehen im wahrsten Sinne des Wortes den Bach runter. Die Mitarbeiter der Welthungerhilfe und unsere Partner vor Ort haben mit den Herausforderungen des Klimawandels jeden Tag zu tun.
Der Klimawandel ist real, er geht auf menschlichen Einfluss zurück. Die bereits heute eingetretenen Klimaänderungen haben weitreichende Auswirkungen auf Mensch und Natur. Um die Risiken zu begrenzen sind sowohl zusätzliche Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen notwendig, als auch verstärkte Maßnahmen zur Anpassung. Gelingt dies, kann die Erwärmung auf zwei Grad begrenzt werden.
Emissionen kennen keine Grenzen
Der IPCC-Bericht macht deutlich, dass jetzt dringend für den weltweiten Klimaschutz gehandelt werden muss. Die Begrenzung des Klimawandels ist eine Frage der Gerechtigkeit und nötige Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung und ein Ende der Armut.
Der UN-Weltklimarat mahnt in seinem Bericht eindringlicher als früher zu einem schnelleren und ambitionierteren Kampf gegen den Klimawandel. Wenn wir nicht schnell genug reagieren, werden die Folgen fatal und Armutsbekämpfung dann nahezu unmöglich sein.