Welthungerhilfe-Mitarbeiter Georg Dörken hat 20 Jahre seines Lebens im Kongo verbracht.
Nothilfe im Kongo
Millionen sind in der Demokratischen Republik Kongo auf der Flucht. Hilfe von außen wird dringend benötigt. Die Welthungerhilfe startet einen Nothilfe-Einsatz in der von Hunger bedrohten Provinz Ituri.
Krieg, Gewalt, Hunger: Seit Jahren macht die politische Dauer-Krise, die mit Gewaltexzessen den Konflikt bis in das kleinste Dorf bringt, einen geregelten Alltag unmöglich. Millionen Menschen sind auf der Flucht und verlieren so ihre Existenzgrundlage.
Viele kleinbäuerliche Familien, die sich bisher mit ihrer Landwirtschaft selbst versorgen konnten, können ihre Felder schon seit fast zwei Jahren nicht bestellen, weil sie um ihr Leben fürchten. Die Lage im Land ist dramatisch: 7,7 Millionen Menschen gehen jeden Abend hungrig zu Bett. 1,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind stark mangelernährt.
Besonders deutlich wird der Teufelskreis aus Flucht und Hunger aktuell in der Provinz Ituri. Der erneute Ausbruch von Gewalt im Gebiet Djugu, der „Kornkammer“ der Region, führt seit Anfang März 2018 zu einer kritischen Verschlechterung der Sicherheits- und humanitären Lage.
Bereits 425.000 Menschen mussten in in die benachbarten Gebiete Irumu, Aru, Mahagi und die Stadt Bunia fliehen. Sie leben in Camps oder bei Gastfamilien und sind von ihrem Lebensunterhalt abgeschnitten. Felder bleiben unbestellt. Ganze Ernten verdorren. Die UN-Flüchtlingsorganisation spricht bereits von einer Hungerkrise.
Welthungerhilfe startet Nothilfe-Einsatz in Ituri
Hilfe von außen wird dringend benötigt. Die Welthungerhilfe steht den Menschen in der DR Kongo bei. Neben langjährigen Projekten zur Bekämpfung von Mangelernährung läuft gerade ein Nothilfe-Einsatz in der Provinz Ituri an. Oberste Priorität hat der Zugang zu Trinkwasser und die Sicherstellung von grundlegender Hygiene. Außerdem verteilt die Welthungerhilfe Zeltplanen, Decken, Kanister, Moskitonetze, Saatgut und Werkzeuge, um die geflüchteten Menschen zu unterstützen und einen landwirtschaftlichen Neubeginn zu ermöglichen.
Ohne politische Stabilität und ein Ende der fortwährenden Kämpfe wird die Zahl der Hungernden im Kongo weiter steigen.
Georg Dörken Langjähriger Landesdirektor in der DR KongoDie Demokratische Republik Kongo benötigt dringend politische Stabilität. Ein Land, das so reich an Bodenschätzen, Wasser und fruchtbaren Böden ist, hätte alle Chancen, seine Bevölkerung sicher zu versorgen. Das Land muss einen Weg in die Stabilität finden, um Korruption, Gewalt und Armut zu entgegnen.
Die Welthungerhilfe in der DR Kongo
- Die Welthungerhilfe ist seit 1997 in der Demokratischen Republik Kongo tätig. Derzeit gibt es zehn 10 laufende Projekte.
- Schwerpunkte der Arbeit sind Wegebau, Ernährungssicherung, Landwirtschaft, soziale Integration und Nothilfe.
- Aus Sicherheitsgründen musste die Welthungerhilfe seit Januar 2018 ihre Aktivitäten in den Regionen Beni, Oicha, Lubero, und Rutshuru bereits dreimal unterbrechen.