Diese Publikation bietet einen Überblick über die Entwicklung, aktuelle Zahlen, Präventionsmaßnahmen sowie die Arbeit der Welthungerhilfe im Kongo.
Gefährliche Gerüchte nähren Ebola
Ebola bedroht Menschen in der Demokratischen Republik Kongo seit Jahrzehnten. Schon neun Mal brach das Virus im Kongo aus, letztes Jahr innerhalb kürzester Zeit zwei Mal. Falschinformationen führen dazu, dass sich die Epidemie weiter ausbreitet. Welthungerhilfe-Mitarbeiterin Maya Jean-Jacques betreibt mit ihrem Team Aufklärungsarbeit und Hygiene-Schulungen.
Erst im Juli 2018 erklärte das Gesundheitsministerium der Demokratischen Republik Kongo einen Ebola-Ausbruch für vorüber. Knapp eine Woche später dann die erschütternde Nachricht: Wieder ein Ausbruch, dieses Mal in der Region Nord-Kivu, in der auch die Welthungerhilfe aktiv ist. Seitdem wütet der Virus weiter: Rund 3.444 bestätigte Ebola-Fälle, von denen knapp 2.264 tödlich verliefen (Stand 4. März 2020), sind seitdem gemeldet – und wöchentlich werden es mehr.
Aufklärung hilft, den Ebola-Ausbruch einzudämmen
Die Welthungerhilfe konzentriert sich in der von Ebola betroffenen Region vor allem auf die Gebiete, die der Erreger noch nicht erreicht hat – wie zum Beispiel auf die Stadt Goma. Erfahrungsgemäß verbreitet sich der Virus in Städten rasend schnell, daher wäre ein dortiger Ausbruch dramatisch. Deshalb sorgt die Welthungerhilfe vor: Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation „Bon Dieu dans la Rue“ klärt sie Menschen über den gefährlichen Erreger auf.
„Eine unserer Hauptaktivitäten ist derzeit, in Schulen zu gehen und die Schüler*innen sowie Lehrkräfte darüber aufzuklären, was genau das Ebola-Virus ist, wie man sich davor schützt, die Symptome frühzeitig erkennt und verhindert, dass andere angesteckt werden,“ erklärt Maya. Die Aufklärung junger Menschen ist besonders nützlich, da sie das Gelernte ihren Eltern und anderen Familienangehörigen weitergeben und so ein noch größeres Publikum erreicht werden kann.
Mit Gerüchten über Ebola aufräumen
„Leider kursieren gefährliche Fehlinformationen über Ebola, sogar das Gerücht, dass das Ebola-Virus nicht echt ist. Auch Lehrer*innen können bei der Informationsflut nicht mehr filtern, was nun wirklich stimmt. Beispielsweise wird das Ebola-Virus nachweislich auch von Fledermäusen übertragen. Erst kürzlich hat ein Lehrer aber eine Fledermaus, in den Unterricht mitgebracht, um zu beweisen, dass das Virus nur erfunden ist.“
In einem von Konflikten geprägten Land, in dem ohnehin mehr als 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, ist es von enormer Bedeutung, die Menschen über das Virus aufzuklären und die Epidemie so schnell es geht einzudämmen. „Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Menschen bereit sind, zu lernen und sich mit den bereitgestellten Informationen auseinanderzusetzen, wenn sie frühzeitig in positiver Weise miteinbezogen werden,“ sagt Maya. Gerüchte und Fehlinformationen können sich dann gar nicht erst verbreiten und das Ebola-Virus kann schneller bekämpft werden.
Dieses Projekt wird gefördert vom Auswärtigen Amt.