Flucht vor dem Hochwasser
Weil am Niger Hochwasser herrscht, werden die Anwohner in Flüchtlingslager evakuiert
Nach Monaten der Dürre ist in der Sahelzone endlich Regen niedergegangen. Für die Menschen, die entlang des Flusses Niger wohnen, hat das allerdings keinen Segen gebracht: Der Fluss ist in einigen Regionen Anfang Dezember über die Ufer getreten.
In Nigers Hauptstadt Niamey steigt das Wasser täglich um zwei Zentimeter und zwingt die Menschen in den tiefergelegenen Stadtteilen zur Flucht vor dem Hochwasser. Da es in der Gegend selten so stark regnet, hat das Wasser die Menschen, die sich am Flussufer angesiedelt haben, unvorbereitet getroffen: In die dicht am Wasser gebauten Häuser konnte das Wasser durch Fenster, Türen und Wände ungehindert eindringen.
Die Behausungen stehen noch immer unter Wasser und sind unbewohnbar. Rund 1700 Familien aus den überfluteten Gebieten sind in ein Flüchtlingslager abseits des überschwemmten Bereiches umgezogen. Sie werden voraussichtlich bis März 2013 hier leben – bis das Wasser abgezogen ist und ihre Häuser wieder repariert sind.
Der Regen hat inzwischen aufgehört, vom Himmel brennt die Sonne, über die Savanne fegt heftig der Passatwind Harmattan. Die Temperaturen tagsüber liegen bei 40 Grad, nachts kühlen sie auf 10 Grad herunter. Bei diesem Temperaturunterschied frieren die Hochwasserflüchtlinge nachts in ihren Zelten. Gegen die Kälte verteilt die Welthungerhilfe in Kooperation mit anderen Organisationen an rund 200 Familien Decken. Sie erhalten zusätzlich Hilfsgüter wie Moskitonetze und Töpfe.