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10.10.2014 | Projektupdate

Moderne Anbaumethoden für mehr Ernte

Wie Lucy Marimirofa aus Simbabwe eine Bäuerin aus Leidenschaft wurde

Lucy Marimirofa auf ihren Feldern im Westen Simbabwes
Lucy Marimirofa auf ihren Feldern im Westen Simbabwes. © Monika Nutz

Eine ungewöhnliche Karriere: Von der Buchhalterin zur Bäuerin

Lucy Marimirofa ist heute Kleinbäuerin aus Leidenschaft. Das war nicht immer so. Früher arbeitete sie als Buchhalterin. Sie wohnte mit ihrem Mann und den vier Kindern in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt Simbabwes. Doch dann starb ihr Mann bei einem Verkehrsunfall und allein konnte sie ihre Familie in der Großstadt nicht versorgen. Sie entschied sich, mit ihren Kindern zu der Familie ihres Mannes in das kleine Dorf in der Region Gowke im Westen Simbabwes zu ziehen. Dort wagte sie einen neuen Lebensabschnitt als Kleinbäuerin.

Die Arbeit der Welthungerhilfe in Simbabwe

Hier lernte sie schnell und arbeitete von früh bis spät. „Doch trotz aller Mühen hatten wir gerade einmal genug zu essen“, sagt Lucy. „Für den Markt blieb nichts übrig und wir konnten kein Geld verdienen.“ Die Wende kam erst als die Welthungerhilfe 2008 ein Ernährungssicherungsprogrammin ihrem Dorf startet. In Schulungen lernte Lucy moderne Anbaumethoden kennen, welche die Böden schonen und dennoch höhere Erträge einbringen. Dabei probiert Lucy auch neue Sorten aus. Jetzt baut sieGemüse und Getreide an und achtet darauf, was sich gegenseitig beim Wachsen begünstigt oder auch nicht. Sie nutzt natürlichen Dünger und setzt auf ökologischen Pflanzenschutz. Endlich kann sie sich von ihrer Ernte selbst versorgen und es bleibt sogar Überschuss übrig.

Gemeinsames Planen im Dorf

Doch das Projekt in Gowke nutzt nicht nur Lucy, sondern das ganze Dorf profitiert davon. Die Bewohner haben sich aufgrund der Beratung und der Schulungen dazu entschlossen, ihr Saatgut nun gemeinsam in Saatgutbanken zu verwalten und neue sichere Lagerhäuser zu bauen. „Früher gab es häufig einen Wettlauf mit Ratten und Mäusen um die Vorräte“, erinnert sich Lucy. Nun gibt es eine größere Planungssicherheit im Dorf.

In den neuen Lagerhäusern wird das Saatgut für die nächste Ernte aber auch die Vorräteder Dorfgemeinschaft sicher gelagert und nach strengen Vorgaben verwaltet. Dabei gibt jeder auch einen Anteil seiner Ernte für die Dorfbewohner ab, die nicht selbst für sich sorgen können. So werden die Bauern selbst zu Spendern.

Heute verkauft Lucy ihre Überschüsse auf dem Markt

Lucy hat nie ihren ungewöhnlichen Schritt von der Buchhalterin zur Bäuerin bereut: „Es war genau richtig, aufs Land zu ziehen und ich bin sehr dankbar für die Hilfe, die ich bekommen habe.“ Heute kann die 53-Jährige nicht nur ihre Großfamilie ernähren, sondern ist auch als Geschäftsfrau auf dem Markt erfolgreich.

Lucy mit ihrer Freundin
Lucy mit ihrer Freundin beim Kochen. © Monika Nutz
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