
Policy Statement: Ohne Ernährungssicherheit keine soziale Nachhaltigkeit – und keine wirtschaftliche Stabilität

Deutschland ist weltweit der drittgrößte Importeur landwirtschaftlicher Erzeugnisse und bezieht 65 % dieser Produkte aus Nicht-EU-Ländern, insbesondere aus dem globalen Süden. Dazu gehören beispielsweise Kaffee, Kakao, Kokos- und Palmöl oder Avocados – Produkte, die kaum mit EU-Waren konkurrieren, aber in Deutschland zum Alltag gehören. Doch prekäre Arbeitsbedingungen und fehlende soziale Standards in den Herkunftsländern sowie der Erwartungsdruck, neue Nachhaltigkeitsanforderungen zu entsprechen, belasten die Produzent*innen landwirtschaftlicher Rohstoffe und gefährden die Zukunftsfähigkeit und Stabilität von Lieferketten.
Neue EU-Richtlinien gehen dieses Problem an und verlangen erstmals einen Nachweis über die Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten bis auf Produktionsebene. Die Welthungerhilfe setzt sich dafür ein, dass das Recht auf Nahrung als menschenrechtliches und wirtschaftliches Risiko erkannt und adressiert wird. Mit dem Food Security Standard (FSS) bietet sie ein praxiserprobtes Instrument zur Überprüfung der Einhaltung menschenrechtlicher Standards in der Agrarproduktion.