
Standpunkt: Perspektive Land

Rund 600 Millionen junge Menschen weltweit suchen bis zum Jahr 2030 eine Arbeit, einer von dreien wird aus Afrika kommen. Jugendliche sind doppelt bis dreimal stärker von Arbeitslosigkeit betroffen, ein großer Teil von ihnen lebt in ländlichen Regionen von Entwicklungsländern. Nach Einschätzungen des World Economic Forum hat wirtschaftliches Wachstum im Agrarsektor einen elfmal positiveren Einfluss auf die Bekämpfung von Armut als Wachstum in anderen Bereichen. Investitionen in eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft und in kleine und mittlere Unternehmen bieten hierfür große Potentiale.
Zivilgesellschaftliche Organisationen wie die Welthungerhilfe können mit der Schaffung von Einkommensmöglichkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Land beitragen. Ziel eines solchen Engagements ist eine bessere Verankerung und Wirksamkeit der eigenen Arbeit. Auch eröffnen sich Chancen, flexibler auf Herausforderungen zu reagieren sowie neue Instrumente und Finanzierungsmöglichkeiten zu nutzen. Bei einer stärkeren Orientierung an wirtschaftlichen Ansätzen und Akteuren muss die WHH – in ihrer Rolle als Anwältin Hungernder und Armer – dafür sorgen, dass in der eigenen Arbeit wie auch bei Kooperationsvorhaben
ethische und entwicklungsorientierte Leitlinien eingehalten werden.