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Coronavirus in Afrika. Bild: Eine Frau mit Mundschutz un einem Kind auf dem Arm.

Coronavirus in Afrika

Coronavirus hat Hungersituation in Afrika verschärft

Das Coronavirus hat sich weltweit ausgebreitet und mehrere Millionen Menschen infiziert. Für Hunderttausende der Infizierten verlief die Krankheit tödlich. In Afrika hat das Virus nicht nur gesundheitliche Folgen, sondern auch fatale Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Ernährungssituation. Hunger und Armut haben sich verschärft – vor allem die ärmere Bevölkerung leidet darunter.

Corona trifft die Ärmsten am schlimmsten

++ Covid-19-Fälle in Afrika ++

(Stand: 16.10.2022; Quelle: WHO)

Die Infektionswellen sind in den meisten afrikanischen Ländern weniger schwerwiegend ausgefallen als beispielsweise in Indien, Brasilien, den USA und generell in Europa. Wie zuverlässig die Datenlage ist, ist jedoch nicht immer klar. Hinzu kommt die Tatsache, dass der afrikanische Kontinent viel verwundbarer ist als etwa Europa oder die USA. Die Folgen der COVID-19-Pandemie sind insbesondere für die Ärmsten verheerend. Wenn Menschen beispielsweise aufgrund von Ausgangsbeschränkungen ihr Einkommen verloren haben, dann gibt es in vielen Ländern des Globalen Südens keine soziale Absicherung, die diese Ausfälle auffängt. Häufig fehlt es an Geld und Strukturen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen einzudämmen. Immer mehr Menschen fallen in absolute Armut und können ohne Hilfe nicht überleben. In vielen afrikanischen Ländern brach die Wirtschaft dramatisch ein und Nahrungsmittelpreise sind gestiegen – immer mehr Menschen hungern. 

Die Coronavirus-Pandemie hat Millionen von Menschen in Afrika hart getroffen. Für viele sind Armut und Hunger die Folge. Spenden Sie jetzt und unterstützen sie zahlreiche Projekte, um der Hungerkatastrophe entgegenzuwirken.

Corona in Afrika: Helfen Sie den Menschen mit Ihrer Spende

Sierra Leone: Die Welthungerhilfe unterstützte mit Hygiene-Schulungen und Ernährung

 

Statement zum Coronavirus in Afrika von Mathias Mogge, CEO der Welthungerhilfe

Eine Pandemie kennt keine Grenzen – deshalb sollte Solidarität bei ihrer Bekämpfung im Mittelpunkt stehen.

Mathias Mogge Generalsekretär der Welthungerhilfe

Corona-Impfungen in Afrika

Seit Ende des Jahres 2020 wird weltweit gegen das Coronavirus geimpft. Während in Europa die Mehrheit der Bevölkerung vollständig geimpft ist, ist es in Afrika nach wie vor nur ein sehr geringer Anteil. Zwar hat sich die Verfügbarkeit von Impfstoffen verbessert und die Impfrate ist in vielen afrikanischen Ländern signifikant angestiegen – jedoch sind die Fortschritte vergleichsweise langsam und liegen weit hinter den Zielen der WHO. Bis Mitte des Jahres 2022 sollen 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. 

Karte: Verabreichte COVID-19-Impfungen pro 100 Personen. Alle Impfdosen, einschließlich Booster, werden einzeln gezählt. Da ein und dieselbe Person mehr als eine Dosis erhalten kann, kann die Anzahl der Dosen pro 100 Personen höher als 100 sein.

Diese ungleiche Verteilung könnte in vielen Ländern des globalen Südens dramatische Auswirkungen auf die Entwicklungserfolge der letzten Jahrzehnte haben. Bereits jetzt wird befürchtet, dass die Zahl der Hungernden aufgrund der Corona-Pandemie weltweit um bis zu 130 Millionen steigen könnte. Es ist deshalb dringend notwendig, dass alle Menschen weltweit Zugang zu einem bezahlbaren und sicheren Impfstoff erhalten. 

Ebenso entscheidend ist, dass wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Technologien zu COVID-19 allgemein zugänglich gemacht werden. Nur so kann die Weltgemeinschaft die globale Herstellung und Verteilung von Arzneimitteln sicherstellen. Zudem müssen die Gesundheits- und Sozialsysteme gestärkt werden.

Coronavirus in Afrika. Bild: Eine Mutter trägt ihr Kind.
In Afrika hat das Coronavirus besonders fatale Folgen für die Menschen, die ohnehin schon mit Armut, Hunger, Kriegen, Flucht und den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind: Sie haben dem Virus weniger entgegenzusetzen und ihre Lebenssituation wird durch die Einschränkungen zum Schutz vor dem Virus noch verschärft, da ihre einzigen Einkommensquellen wegfallen. In Kenia ist Madeline Shimuli, 22 Jahre alt, nun beispielsweise auf Lebensmittelhilfe angewiesen, die sie bei einer Verteilung der Welthungerhilfe im Stadtteil Kibera in Nairobi abholt. © Welthungerhilfe

Hunger und Armut als Folge der Coronavirus-Pandemie

Viele Menschen im Globalen Süden sind Selbstversorger*innen. Sie müssen jeden Tag arbeiten, um über die Runden zu kommen – abends wird gegessen, was tagsüber erarbeitet wurde. Deshalb ist jeder Tag ohne Arbeit existenzbedrohend. Home-Office ist keine Option, denn ein Großteil der Bevölkerung in vielen afrikanischen Ländern arbeitet im Agrarsektor. Millionen Menschen erleiden Einkommensverluste und haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu den für das tägliche Wohlergehen erforderlichen Ressourcen wie sauberes Trinkwasser und ausreichend Nahrung. Vorräte, sofern überhaupt vorhanden, sind rasch aufgebraucht, was in vielen Regionen im schlimmsten Fall zu Hungersnöten führen kann.

Eine Alliance2015-Studie, die in Projekten in 25 Ländern des Globalen Südens durchgeführt wurde, bestätigt diese Befürchtungen: Neun von zehn Befragten sind durch die Corona-Krise ärmer. Vier von zehn haben einen schlechteren Zugang zu Nahrung. Besonders drastisch ist die Situation in Sub-Sahara-Afrika.

Es ist zu befürchten, dass die Rezession die Situation der Menschen in vielen afrikanischen Ländern weiter verschlechtern wird. Es werden insbesondere Menschen Opfer der Rezession sein, die in prekären Arbeitsverhältnissen leben, Tagelöhner*innen, Arbeiter*innen, Beschäftigte im Dienstleistungssektor, in der Gastronomie und im Handel.

Maßnahmen der Welthungerhilfe gegen Hunger als Folge von Corona

Auf eine Krise folgt die nächste

Foto Policy-Brief Covid19: Durch die Gesundsheitskrise droht eine Ernährungskrise, 2020. Durch die Gesundheitskrise droht eine Ernährungskrise

Die COVID-19-Pandemie trifft die Ärmsten am schlimmsten. Neben kurzfristig notwendigen Krisenreaktionen müssen langfristige Entwicklungsmaßnahmen im Blick bleiben.

Wir bekommen es hierzulande oft nicht mehr mit, aber viele Länder in Afrika befinden sich auch ohne Corona in Krisen- und Konfliktsituationen: Die Menschen im Südsudan oder in der Zentralafrikanischen Republik beispielsweise erleben seit Jahren gewaltsame Konflikte; in Äthiopien, Kenia oder Malawi häufen sich klimawandelbedingte Ernteausfälle und Naturkatastrophen. In vielen afrikanischen Staaten hat die Pandemie zu einer "Krise in der Krise" geführt.

Afrikas Erfahrung im Umgang mit Epidemien

Epidemien sind auf dem afrikanischen Kontinent leider kein seltenes Übel. Beispielsweise forderten ganze 22 Ebola-Ausbrüche seit 1976 über 14.000 Menschenleben. Besonders betroffen war die Demokratische Republik Kongo, hier starben beim letzten großen Ausbruch über 2.000 Menschen. Zwei Jahre lang versuchte man hier das Virus zu besiegen ­­– mit Erfolg: Der Ausbruch von Ebola im Nordosten des Landes wurde im Juni 2020 offiziell für beendet erklärt.

Der Kampf gegen die Ebola-Epidemie war für viele Länder Afrikas eine wichtige Lehrstunde in Sachen Umgang mit Epidemien, Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus wurden daher teilweise schneller ergriffen als in Ländern des Globalen Nordens.

Coronavirus in Afrika. Bild: Eine Frau trägt ihr Kleinkind auf dem Arm. Jemand anderes misst, ob das Kind Fieber hat.
Eine Frau und ihr Kind an einem Ebola-Checkpoint. Hier wird kontrolliert, ob die Menschen für Ebola typische Symptome aufzeigen. (2014) © Daniel Pilar

Allen voran steht hierbei das frühzeitige Eindämmen der Krankheit, um schwache Gesundheitssysteme nicht zu überstrapazieren. Dabei spielt Aufklärung eine große Rolle. Viele Menschen wurden während der Ebola-Epidemie durch Fehlinformationen verunsichert. Erst die Aufklärung durch Vertrauenspersonen wie Lehrer*innen, Pastor*innen oder Autoritätspersonen in der Gemeinde half vielen Menschen dabei, die Krankheit zu verstehen und Maßnahmen zu treffen.

Maßnahmen der Welthungerhilfe gegen die Verbreitung des Coronavirus

Ziel der Welthungerhilfe war von Beginn der Pandemie an das Sicherstellen sämtlicher Arbeitsabläufe und das Weiterführen der weltweiten Projekte bei gleichzeitigem Schutz unserer lokalen Teams. Wir kämpfen weiter zusammen mit den lokalen Gemeinschaften gegen Hunger und bleiben auch beim Kampf gegen das Coronavirus an vorderster Front.

Wichtige Erfahrungen im Umgang mit Epidemien konnten die Teams der Welthungerhilfe bereits bei den vergangenen Ebola-Ausbrüchen in Liberia und der Demokratischen Republik Kongo sammeln. Hier wurden die Menschen mit Schulungen zur Seuche und zum Thema Hygiene sowie beim Aufbau von Hygieneeinrichtungen und Behandlungszentren unterstützt.

Verschiedene Menschen waschen sich an Hygienestationen die Hände.
In Bangladesch demonstriert unsere Partnerorganisation Anando im Khagrachari Distrikt das richtige Händewaschen, um sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. © Welthungerhilfe

Mit einem globalen COVID-19-Programm unterstützen wir gemeinsam mit unseren Partner*innen fünf Millionen Menschen in 36 Ländern. Neben der Bereitstellung von Hygieneeinrichtung stellen wir auch Nahrungsmittel bereit und fördern Menschen langfristig dabei, ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten wieder aufzunehmen und künftig besser gegen Krisen gewappnet zu sein. Dazu gehören zum Beispiel Investitionen in die Landwirtschaft, in die Wasser-und Sanitärversorgung und in die Unterstützung von lokalen Märkten und Wertschöpfungsketten.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, um den dramatischen Folgen von Corona entgegenzuwirken. Spenden Sie jetzt und unterstützen Sie unsere Projekte weltweit !

So können Sie helfen

Coronavirus in Afrika: Spenden Sie Hygieneartikel50€

Schon 50 Euro reichen zum Beispiel für die Erstversorgung mehrerer Familien mit dringend benötigten Hygieneartikeln.

Coronavirus in Afrika: Spenden Sie Handwaschbecken100€

Mit 100 Euro können beispielsweise 5 Dörfer mit je einem Handwaschbecken und Chlor ausgestattet werden.

Oder geben Sie Ihren Wunschbetrag ein:

Helfen Sie uns zu helfen