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12.05.2020 | Blog

Ein Cocktail der Herausforderungen

In Äthiopien stellt die Kombination aus Covid-19, Heuschreckenplage, einer Cholera-Epidemie und Millionen vertriebenen Menschen das Land vor massive Herausforderungen.

Kinder tragen Wasserkanister, Äthiopien, 2018.
Die Corona-Pandemie ist insbesondere für Menschen in Ländern wie Äthiopien eine lebensgefährliche Bedrohung. © Rommel/Welthungerhilfe
Matthias Späth Landesbüro Simbabwe

Weltweit herrscht wegen des Corona-Virus der Ausnahmezustand. Ich glaube, auch wir in Deutschland sind nachvollziehbarerweise verunsichert, weil wir viel zu verlieren haben. Nicht nur im Heute, sondern auch in der Zukunft, die uns normalerweise so viele Perspektiven eröffnet.

Richte ich meinen Blick jedoch zum Beispiel auf Äthiopien, so erfüllt mich ein Gefühl von Demut. Die Kombination von Covid-19, den Heuschrecken, der in einigen Regionen des Landes ausgebrochenen Cholera-Epidemie, den Millionen binnenvertriebener Menschen und etwa 1 Million Flüchtlinge aus benachbarten Krisenregionen stellt Äthiopien vor massive Herausforderungen. Für zu viele dieser Menschen sind Leiden und Verzicht keine kurz- oder mittelfristigen Phänomene, sondern seit jeher fester Bestandteil ihres Alltags.

Wir müssen an die Ärmsten der Armen denken

Dies soll und kann das Leid nicht relativieren. Doch wir sollten uns bewusst machen, dass eine „Zeit nach Corona“ für diese Menschen lediglich eine Rückkehr in die Zeit ihres „normalen“ Leidens ist. Ich weiß nicht, nach welcher „Zeit nach Corona“ eine völlig verarmte Frau im Hinterland Afrikas oder Indiens sich sehnt, deren Leben vom täglichen Wasserholen und der beschwerlichen Beschaffung von Brennholz bestimmt ist. Ich weiß nicht, wovon sie träumt, wenn sie nachts in ihrer kargen Hütte auf dem nackten Lehmboden einschläft, ungeduscht und in der Regel hungrig.

Kontaktsperren in Ländern, in denen Menschen auf engstem Raum leben, sind kaum umsetzbar. © Stefanie Glinksi
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Oft steht nicht genug sauberes Wasser zur Verfügung, um sich regelmäßig die Hände zu waschen, und schon gar keine Desinfektionsmittel. © Jagels/Welthungerhilfe
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Die Beschaffung von Hilfsgütern und Nahrungsmitteln ist erschwert. © Parmarth Samaj Sevi Sansthan/Welthungerhilfe
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Wichtig ist die wahrheitsgemäße Information über die Pandemie, da viel Irrglaube herrscht. © Welthungerhilfe
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Für viele Menschen in den ärmsten Ländern dieser Welt macht es wohl keinen Unterschied, ob sie sich Covid-19, Cholera, Gelbfieber oder sonst eine tödliche Krankheit einfangen. Zumindest nicht für diejenigen, die ohnehin keine Aussicht auf medizinische Versorgung haben. Sei es aus Geldmangel oder weil die nächste brauchbare Klinik zwei Tagesmärsche entfernt ist.

Ich kann verstehen, dass es vielen Menschen hierzulande schwerfällt, an andere zu denken, wenn es so scheint, als verliere man selber gerade den Boden unter den Füßen. Dennoch ist der Appell, gerade jetzt an die Ärmsten der Armen zu denken, richtiger denn je. Es wäre nicht nur traurig, sondern unverantwortlich, wenn die Erfolge, die wir nachweislich in den letzten Jahrzehnten in vielen Ländern des Südens erzielen konnten, jetzt zerstört würden.

Matthias Späth, Landesdirektor Äthiopien

Ich weigere mich, die Hoffnung zu verlieren. Ich weiß, dass auch in diesen schwierigen Zeiten die Menschlichkeit siegen wird und wir den Blick auf die Welt um uns herum nicht vergessen.

Matthias Späth

Diese Empathie ist nicht nur in diesen schweren Tagen wichtig. Wir müssen sie behalten. Auch wenn wir diese Zeit gemeinsam ausgestanden haben und Corona besiegt ist. Unterstützen Sie uns bei diesem Kampf für die Menschen weltweit, die unter Hunger und Armut leiden.

Sie sind es, die unsere Hilfe nun dringender als je zuvor brauchen.

So können Sie helfen

Wiederaufbau in Nepal: In Kathmandu beseitigen die Menschen die Spuren der Zerstörung.50€

Schon 50 Euro können zum Beispiel die Erstversorgung mehrerer Familien mit dringend benötigten Hygieneartikeln ermöglichen.

Hände voller Schaum über einer Schüssel. Im Hintergrund sieht man Kinder, die zuschauen.100€

Mit 100 Euro können beispielsweise 5 Dörfer mit je einem Handwaschbecken und Chlor ausgestattet werden.

Oder geben Sie Ihren Wunschbetrag ein

Maßnahmen der Welthungerhilfe gegen eine Ausbreitung des Coronavirus in unseren Projektländern

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