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Das Virus erreicht uns vielleicht nicht, aber der Hunger wird uns mit Sicherheit töten.

Mohammed Kanneh Teeladenbesitzer im Distrikt Kenema, Sierra Leone

Viele Menschen in den ärmsten Ländern der Welt stehen gerade vor dieser harten und schwierigen Entscheidung: Sie riskieren, an COVID-19 zu sterben, indem sie arbeiten gehen, oder sie riskieren, an Hunger zu sterben, indem sie zu Hause bleiben.

Ein Mädchen mit Mund-Nase-Schutz steht vor einem Zelt Auch die Ärmsten brauchen Corona-Rettungsschirm

Welthungerhilfe stellt globales Covid-19-Programm für Soforthilfe und langfristige Entwicklung vor.

Die Deutsche Welthungerhilfe appelliert an Partner, Unterstützer*innen und alle institutionellen Geber uns in unserem Kampf gegen die Ausbreitung von COVID-19 und seine desaströsen Folgen zu unterstützen.

Wir wollen verhindern, dass fünf Millionen Menschen in 36 Ländern diese schwerwiegende Entscheidung für sich und ihre Familien treffen müssen. Um den von der Pandemie am stärksten betroffenen Menschen zu helfen, möchten wir 100 Millionen Euro aufbringen: Damit werden wir lebensrettende Soforthilfemaßnahmen finanzieren, um die Ausbreitung von COVID-19 in den Ländern, in denen wir arbeiten, einzudämmen und Krankheit, Sterblichkeit und Unterernährung zu reduzieren. Durch die langanhaltenden Bewegungsbeschränkungen brechen Existenz- und Lebensgrundlagen weg, die durch gezielte Maßnahmen wiederaufgebaut werden sollen. Darüber hinaus möchten wir mit unseren Aktivitäten für die kommenden zwei Jahre aber auch den direkten Wiederaufbau unterstützen, mittel- und langfristig die Widerstandsfähigkeit der Menschen stärken und eine nachhaltige Entwicklung erzielen. Es handelt sich um eine globale Pandemie und eine Krise enormen Ausmaßes; aber die lokalen Auswirkungen werden in jedem Land anders sein.

Helfen Sie uns, 100 Millionen Euros zu sammeln

Kerstin Bandsom Team Communications

Sie wollen zur Umsetzung des Covid-19 Programms beitragen? Dann kontaktieren Sie uns gern!

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine E-Mail. Wir geben Ihnen gerne weitere Informationen und beantworten Ihre Fragen.

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COVID-19 Appell der Welthungerhilfe

Die Welthungerhilfe hat ein globales COVID-19 Programm erarbeitet. In zwei Jahren will sie fünf Millionen Menschen in 36 Ländern unterstützen.

Mehr erfahren
Social distancing in Pakistan, 2020.
Während einer Risikokommunikationssitzung im Zusammenhang mit Covid-19 in Pakistan demonstriert unsere Partnerorganisation TRDP "Physical Distancing". © Welthungerhilfe

Wir sind eine führende internationale Nichtregierungsorganisation, die immer wieder wichtige Impulse für die Standards in der globalen Entwicklungszusammenarbeit gegeben hat. Wir sind Mitglied der Alliance2015 - ein strategisches Netzwerk von 8 europäischen NRO, das weltweit in mehr als 90 Ländern in humanitären, Entwicklungs- und Advocacy-Initiativen arbeitet. Wir haben in den letzten 50 Jahren während und nach vielen großen humanitären Krisen lebenswichtige Nothilfe geleistet. Wir stützen uns dabei immer auch auf das Wissen unserer lokalen Partner und der Mitarbeiter*innen in unseren Länderbüros, die aus den Provinzen, Distrikten und sogar Dörfern kommen, in denen wir tätig sind.

Porträt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Die Ideen unserer Mitarbeiter*innen und Partner*innen, und ihr Mut und ihre Erfahrungen bei der Bewältigung früherer Krisen sind die Grundlage unserer Arbeit; sie waren in der Vergangenheit unsere größte Stärke und werden es auch in Zukunft sein

Mathias Mogge Generalsekretär der Welthungerhilfe
Warum ist unsere Arbeit unterstützenswert?
Landkarte mit grün markierten Projektländern der Welthungerhilfe.
Die Projektländer der Welthungerhilfe. © Welthungerhilfe

Die Auswirkungen von Covid-19 in unseren Projektländern

Eine Frau wäscht ihre Hände. Coronavirus in Afrika

Ohne schnelles und vorausschauendes Handeln könnte das Coronavirus in Afrika zu einer humanitären Katastrophe enormen Ausmaßes führen.

In Afrika und einigen anderen Teilen des globalen Südens sind die gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie noch nicht so schwerwiegend wie in den führenden Wirtschaftsländern der Welt. Es besteht Einigkeit, dass die von den Regierungen ergriffenen raschen Eindämmungsmaßnahmen dabei geholfen haben. Zudem wird über die Rolle von weiteren Faktoren wie Bevölkerungsdemografie, Verkehrsinfrastruktur und Mobilitätsgewohnheiten und sogar über den Grad der Luftverschmutzung diskutiert. Vor allem aber besteht Konsens über zwei grundlegende Punkte: dass diese Länder nach wie vor einem hohen Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind und dass sie bereits unter den sozioökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Krise leiden.

Überforderte Gesundheitssysteme könnten zu einem Anstieg der Todesfälle führen

Die gesundheitlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geben erheblichen Grund zur Sorge. Die meisten Länder, in denen die Welthungerhilfe arbeitet, verfügen über defizitäre und unterfinanzierte Gesundheitssysteme, insbesondere im Hinblick auf kritische Bedarfe wie Beatmungsgeräte, Sauerstoff, Intensivbetten und Personal. Dort gibt es hohe Bevölkerungsanteile mit Vorerkrankungen wie HIV, Tuberkulose, chronischem Parasitenbefall und Unterernährung. Selbst geringe Fallzahlen können daher ausreichen, um die Kapazitäten der Gesundheitssysteme zu überfordern und zu einem Anstieg der Todesfälle sowohl durch COVID-19 - wie auch durch nicht-COVID-19-Erkrankungen führen.

Was die Sekundäreffekte der Pandemie betrifft, so haben die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus verheerende Folgen für die Lebensgrundlagen der Menschen. Dies gilt insbesondere in Armuts- und Konfliktkontexten, in denen COVID-19 bereits bestehende Krisen wie Vertreibung, chronische Unterernährung, Dürre, Heuschreckenplagen, Konflikte und Wirtschaftseinbrüche verschärft. Der "Global Report on Food Crisis 2020" des Welternährungsprogramms und anderer internationaler Organisationen schätzt, dass die aktuelle Krise die Zahl der Menschen, die "am Rande der Hungersnot" leben, auf 265 Millionen fast verdoppeln könnte.

Wir widmen uns gezielt den Bevölkerungsgruppen, die von den Vereinten Nationen als „besonders verwundbar“ durch die COVID-19-Pandemie erklärt wurden: Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen, Frauen, Kinder, Geflüchtete und Binnenvertriebene, Tagelöhner*innen und Wanderarbeiter*innen sowie marginalisierte und indigene Bevölkerungsgruppen. Wir stellen sicher, dass diese Gruppen in die Planung unserer Programme einbezogen werden. Wir ermöglichen ihnen Zugang zu Dienstleistungen, Informationen und humanitärer Hilfe.

Die globale Covid-19 Strategie der Welthungerhilfe

Unsere Strategie des COVID-19-Programms hat drei Schwerpunkte: die Nothilfe, der Wiederaufbau, der immer einhergehen muss mit einer Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen zukünftige Katastrophen, sowie unser Eintreten für die Interessen und Rechte der Menschen, für die wir arbeiten.

Im Rahmen dieser Schwerpunkte werden wir verantwortungsbewusst und basierend auf unseren Werten und Standards arbeiten. Wir werden unsere Maßnahmen entlang der COVID-19-Strategien der jeweiligen Gesundheitsministerien durchführen, uns eng mit anderen Akteuren in den Bereichen Gesundheit, Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit abstimmen und internationale Standards von Organisationen wie der WHO und SPHERE befolgen, einschließlich der humanitären Kernprinzipien. Die im Rahmen dieses Appels vorgeschlagenen Aktivitäten sind kohärent mit den Erkenntnissen des ‚Global Humanitarian Response Plan‘ der Vereinten Nationen für COVID-19. Der ‚Do no harm‘ Ansatz steht nach wie vor im Vordergrund unserer Arbeit: Reduktion unnötiger Risiken, Einsatz angemessener Schutzmaßnahmen und Einhaltung der Abstandsregelungen.

Covid-19 Sensibilisierungskampagnen beinhalten Gendergerechtigkeit

Uns ist bewusst, dass Frauen und Mädchen in dieser Krise besonders stark betroffen sind, und schon jetzt einen hohen Preis zahlen - sie sind dem Virus stärker ausgesetzt und erfahren eine größere Arbeitsbelastung. Entsprechend der traditionellen Geschlechterrollen sind Frauen und Mädchen in der Regel für die Krankenpflege, die Betreuung der Kinder während der Schulschließung und die Führung des Haushalts während der Ausgangsbeschränkungen zuständig. In Zeiten von Stress in der Familie sind sie auch häufiger Opfer von Gewalt und Missbrauch. Wir werden daher zu geschlechtergerechtem Umgang und zum Schutz von gefährdeten Bevölkerungsgruppen in all unseren COVID-19 Sensibilisierungskampagnen aufklären.

Konkret: Wie wir die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie reduzieren wollen

Simbabwe: Die Menschen werden mit Megaphonen über Corona informiert. © Welthungerhilfe
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In Arua, Uganda, unterstützt die Welthungerhilfe die Task Force des Distrikts Covid-19 mit wichtigen Non-Food-Artikeln, darunter auch Desinfektionsmittel. © Welthungerhilfe
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Gemeindemitglieder im Bezirk Bonthe, Sierra Leone, erhalten Informationen über Verhaltensweisen, die dazu beitragen, die Übertragung des Virus zu verlangsamen. © Welthungerhilfe
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Der Comic "no chance for corona" wird verwendet, um Kindern im indischen Distrikt Deoghar die richtigen Schritte des Händewaschens beizubringen. © Welthungerhilfe
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Eine Frau aus der Thar-Wüste in Sindh konsultiert in einem mobilen medizinischen Lager einen Arzt. Diese werden von der Welthungerhilfe und seinem Partner, dem Thardeep Rural Development Programme (TRDP), organisiert, um sicherzustellen, dass die Covid-19-Krise die Menschen in Thar nicht am Zugang zu medizinischer Versorgung hindert. © Welthungerhilfe
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Menschen, die vor einem Supermarkt in Simbabwe in der Schlange stehen und wegen COVID-19 Abstand halten. © Welthungerhilfe
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EHO, eine Partnerorganisation der Welthungerhilfe, demonstriert auf der Polizeistation Donga in Simbabwe, wie man sich die Hände wäscht. © Welthungerhilfe
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EHO demonstriert Führungskräften der Gemeinde auf der Station 1 der Chitora-Klinik im Bezirk Shurugwi, Simbabwe, 10 Schritte zum Händewaschen. © Welthungerhilfe
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WPC-Ausbildung für die Grundschule von Chavakadzi. © Welthungerhilfe
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Geschulte Freiwillige und Moderatoren von Gesundheitsclubs in der Gemeinde verbreiteten Covid-19-Informationen über Lautsprecher an die Einwohner*innen von Glenview, einem Vorort von Harare, Simbabwe. © Welthungerhilfe
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Reduzierung der Ansteckungsgefahr durch Sensibilisierung und
Risikominimierung

Eine geeignete, kontextspezifische Risikokommunikation und gesellschaftliches Engagement sind wesentliche Bestandteile unseres Ansatzes zur Minimierung des Ansteckungs- und Verbreitungsrisikos. Aufklärung über das COVID-19-Virus und seine Übertragungswege sowie geeignete Präventivmaßnahmen ermöglichen es Einzelpersonen und Gemeinden, bewährte Praktiken zu übernehmen. Wie wir alle erfahren haben, erfordert dies gewohntes Verhalten anzupassen. Es verringert aber auch die auf Ungewissheit und Angst basierende Stigmatisierung und hindert Menschen daran, ineffektive oder sogar schädliche Praktiken an-zuwenden, von denen sie fälschlicherweise glauben, dass sie ihnen und ihren Familien helfen könnten.

Wirksame Hygienepraktiken sind der Schlüssel zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus. Das einfache Händewaschen mit Seife hat sich nach wie vor im Kampf gegen das Coronavirus sowie bei anderen infektiösen Krankheitserregern wie Durchfallerkrankungen und Infektionen der Atemwege bewehrt. Allerdings liegt zu kritischen Zeiten (z.B. nach dem Toilettengang oder vor dem Essen) die Rate des Händewaschens mit Seife weltweit bei weniger als 20%.

Wir flankieren die Sensibilisierung und Information über korrekte Hygienepraktiken mit der Verteilung von Hilfsgütern, um Familien zu helfen sich selbst zu schützen. Bereits in anderen humanitären Katastrophen haben wir sehr gute Erfahrungen mit der Verteilung von Bargeld und Gutscheinen gemacht, da sie Betroffenen die Wahl lässt ihre Bedürfnisse nach ihren eigenen Prioritäten zu befriedigen. Während der COVID-19-Krise ermöglicht diese Methode zudem eine Unterstützung der Menschen ohne (zeit-)aufwändige Logistik und große Menschenansammlungen. Darüber hinaus werden lokale Märkte gestärkt, die vielfach durch die mit COVID-19 verbundenen Bewegungseinschränkungen erheblich geschwächt wurden.

An Orten, in denen viele Menschen auf engstem Raum zusammenleben, wie z. B. in sog. Slums oder Flüchtlingslagern, besteht ein besonders hohes Übertragungsrisiko. Hier sollen die Menschen durch angemessene Unterkünfte sowie der Bereitstellung von lebenswichtigen Gütern unter-stützt werden.

Alltag im Flüchtlingslager Bajed Kandala, Irak.
In Flüchtlingslagern wie dem Lager Bajed Kandala im Irak, das überfüllt und mit schlechten sanitären Einrichtungen ausgestattet ist, fällt es den Bewohner*innen schwer, sich gute Hygienepraktiken anzueignen und körperliche Distanz zu wahren. © Ralph Dickerhof

Was die Welthungerhilfe leisten wird:

Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene (WASH)

Eine funktionierende WASH-Infrastruktur erhöht die Wahrscheinlichkeit enorm, dass sich die Menschen langfristig an Präventivmaßnahmen halten. Laut WHO und UNICEF haben jedoch 1,4 Milliarden Menschen überhaupt keine Möglichkeit und weiteren 1,6 Milliarden Menschen fehlt es an Wasser oder Seife, um sich ordentlich die Hände zu waschen.

Wir führen weltweit über hundert Projekte durch, die sich entweder auf WASH konzentrieren oder in denen WASH eine Schlüsselkomponente ist. Im Jahr 2019 erreichten unsere WASH-Interventionen rund drei Millionen Menschen, vor allem in ländlichen Gebieten in Afrika südlich der Sahara sowie in Süd- und Südostasien. Die COVID-19-Pandemie erfordert eine Anpassung und Ausweitung der WASH-Aktivitäten in allen Projektländern der Welthungerhilfe. Betroffen sind alle WASH-Teilsektoren: 1. die Bereitstellung von sicherem Trinkwasser, 2. der Zugang zu sanitären Einrichtungen einschließlich geringer Umweltbelastung und Abfallmanagement, 3. Hygieneförderung (mit Schwerpunkt auf der Anpassung des Risikoverhaltens) und 4. Koordination und Abstimmung mit anderen wichtigen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren im Bereich WASH zur Sicherung der Akzeptanz und Nachhaltigkeit der Maßnahmen.

Kinder lernen, wie man sich richtig die Hände wäscht.
WASH Training in der Shree Nepal Rastriya Basic School, Kinder beim Händewaschen © Welthungerhilfe

Was die Welthungerhilfe leisten wird:

Vorschaubild der Publikation: Folgen der COVID-19 Pandemie minimieren - Ernährung sichern Durch die Gesundheitskrise droht eine Ernährungskrise

Die COVID-19-Pandemie trifft die ärmsten Menschen am härtesten. Langfristige Entwicklungsmaßnahmen sind erforderlich.

Ernährungssicherheit, Landwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung

Die COVID-19-Pandemie trifft die ärmsten Menschen am härtesten und droht, die globale Hungersituation massiv zu verschärfen. In den Ländern, in denen die Welthungerhilfe aktiv ist, verdienen die meisten Menschen, die in städtischen Gebieten leben, Geld im informellen Sektor. Arbeitsausfälle von mehr als ein paar Tagen aufgrund von Bewegungseinschränkungen können dazu führen, dass sie keine Lebensmittel, Medikamente oder andere lebensnotwendige Güter kaufen können. In ländlichen Gebieten werden kleinbäuerliche Landwirt*innen nicht so viel wie sonst produzieren können, weil sie keinen Zugang zu ihren Feldern oder Märkten haben, um Saatgut und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel zu kaufen. Diese prekäre Situation wird vielerorts durch regionale Naturkatastrophen, wie die aktuelle Heuschreckenplagen am Horn von Afrika, oder einer ohnehin schwierigen Wirtschaftslage im Land weiter verschärft.

Da weniger Nahrungsmittel produziert und verkauft werden und der Import und/oder Transport von Nahrungsmitteln aus anderen Teilen des Landes durch COVID-19 Maßnahmen gestört wird, kommt es zu Lebensmittelknappheit und Preisanstiegen. Die Ärmsten können es sich nicht mehr leisten, Nahrungsmittel in ausreichender Menge und Qualität zu sich zu nehmen, und ihr Ernährungszustand verschlechtert sich. Schulschließungen führen dazu, dass die Schulspeisungen ausfallen, was eine zusätzliche Belastung für Familien darstellt, die ihren Kindern diese Mahlzeiten nun selbst bereitstellen müssen.

Wir sind in Ländern tätig, in denen die Verbreitung chronischer und akuter Unterernährung hoch ist. In Verbindung mit einem eingeschränkten Zugang zu, und der eingeschränkten Nutzung von Gesundheitsdiensten, sind unterernährte Frauen und Kinder und andere gefährdete Familienmitglieder jetzt einem noch stärkeren Risiko ausgesetzt, sollten sie sich mit COVID-19 infizieren. Schlüsselkriterium bei der Auswahl von Haushalten, die wir durch unsere Aktivitäten unterstützen (Landwirtschaft, WASH, Lebensunterhalt usw.) ist daher die Anwesenheit eines stark unterernährten Kindes und/ oder von schwangeren oder stillenden Frauen (zusätzlich zu den COVID-19-Risikogruppen).

Wir werden die Widerstandsfähigkeit vieler Familien stärken, indem wir den Wiederaufbau des Landwirtschaftssektors entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Nahrungsmittel unterstützen und die Verfügbarkeit und den Verbrauch von nährstoffreichen und mikronährstoffhaltigen Nahrungsmitteln auf Haushaltsebene erhöhen.

Grundsätzlich muss sichergestellt werden, dass Menschen ihr wirtschaftliches Kapital schützen können und Familien nicht gezwungen werden, irreversible oder riskantere Bewältigungsstrategien anzuwenden (z. B. Verkauf von Vieh, Verkauf von Land, Migration oder Kinderhei-

Ein Mann verteilt Infoblätter an andere Männer.
Verteilung und Diskussion in Shurugwi durch Community Health Workers, Simbabwe. © Welthungerhilfe

Was die Welthungerhilfe leisten wird:

Technologische Innovation

Die COVID-19-Krise erfordert kreative Lösungen, die eine physische Distanzierung ermöglichen und gleichzeitig den Kampf gegen den Hunger weiter stärken. Im Folgenden finden Sie zwei Beispiele aus der Arbeit der Welthungerhilfe.

Der Child Growth Monitor:

Die Welthungerhilfe entwickelt seit 2018 die Child Growth Monitor (CGM) Applikation; basierend auf künstlicher Intelligenz wird sie mobile Geräte in digitale Kindermessgeräte verwandeln. So können mit einem Smartphone anthropometrische Messungen durchgeführt werden. Dies wird zu einer massiven Verbesserung bei der Erkennung von Unter- und Fehlernährung führen, da die derzeitigen physischen Messmethoden kompliziert, kostspielig und oft unzuverlässig sind.

Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie wird der CGM noch wertvoller, da die physische Messung von Kindern weltweit fast zum Erliegen gekommen ist. Um das berührungslose CGM-Tool so schnell wie möglich in die Hände von Gesundheitspersonal an vorderster Front zu bringen, beschleunigt die Welthungerhilfe die Entwicklung der App, um noch vor Ende 2020 eine Beta-Version herauszubringen.

Digitale Anwendungen für die Landwirtschaft

Die Welthungerhilfe nutzt digitale Anwendungen für die Landwirtschaft und soziale Medien, um COVID-19-Informationen an ländliche Gemeinden zu vermitteln. So wurden beispielsweise über eine SMS-Verteilungsplattform namens Infobip Textnachrichten an über 35.000 landwirtschaftliche Haushalte in Simbabwe verschickt, in denen erklärt wird, wie das Coronavirus verbreitet wird und wie die Übertragungsrisiken minimiert werden können.

Die Maßnahmen zur physischen Distanzierung, die notwendig sind, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, erschweren den Marktzugang für Landwirt*innen. Viele landwirtschaftliche Berater*innen können Bäuer*innen keine technische Hilfe mehr leisten. Die Welthungerhilfe hat digitale Apps wie Agrishare (leicht über GooglePlay verfügbar) und Zaulimi entwickelt, die kleinbäuerlichen Betriebe in Simbabwe und Malawi als Selbsthilfeinstrument nutzen, um Zugang zu Produktions-, Markt- und Wetterinformationen zu erhalten. Diese Apps ermöglichen es den Landwirt*innen, ihre Produkte online zu verkaufen, Landmaschinen online zu vermieten oder zu leihen und Zugang zu riesigen Mengen an Informationen zu erhalten, die ihnen bei ihrer eigenen Produktion helfen können wie z. B. technische Anleitungen zu den Wertschöpfungsketten für über 30 Anbauprodukte.

Einblicke aus den Ländern

Eine Frau mit Mundschutz demonstriert Schutzmaßnahmen zu Corona.
In Sierra Leone erklärt Welthungerhilfe-Mitarbeiterin Tity Simbo Kamara Dorfbewohner*innen Symptome von Covid-19 und wie sie sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen können. © Welthungerhilfe

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Kerstin Bandsom Team Communications

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