Es reicht: Hunger ist ländlich
George Moyo ist Kleinbauer in Gokwe, südwestlich von Simbabwes Hauptstadt Harare. Die meisten Menschen hier leben von dem, was sie selbst anbauen oder was sie auf den Baumwollplantagen verdienen.

Das Leben der Menschen ist hart und ihre Ernährung kaum gesichert. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft wurde von staatlicher Seite jahrelang vernachlässigt. Doch George wagte sich auf neue Wege.
Neue Techniken und kluge Konzepte
Unterstützer der Hilfsmaßnahmen in Simbabwe
Die Wende kam, als die Welthungerhilfe 2008 ein Ernährungssicherungsprogramm im Dorf startete. In Schulungen lernte George moderne Anbaumethoden kennen, welche die Böden schonen und dennoch höhere Erträge einbringen. Die Dorfbewohner probieren neue Sorten aus und achten darauf, welches Gemüse und Getreide sich gegenseitig beim Wachsen begünstigt oder auch nicht. Dass dabei nur natürlicher Dünger zum Einsatz kommt, ist für sie selbstverständlich.
Gemeinsames Planen im Dorf
Das ganze Dorf profitiert von dem Projekt. Die Bewohner haben sich aufgrund der Beratung und der Schulungen dazu entschlossen, ihr Saatgut nun gemeinsam in Saatgutbanken zu verwalten und neue sichere Lagerhäuser zu bauen. „Früher gab es häufig einen Wettlauf mit Ratten und Mäusen um die Vorräte“, erinnert sich der 53-jährige George. Nun gibt es eine größere Planungssicherheit im Dorf.
In den neuen Lagerhäusern wird das Saatgut für die nächste Ernte aber auch die Vorräte der Dorfgemeinschaft sicher gelagert und nach strengen Vorgaben verwaltet. Dabei gibt jeder auch einen Anteil seiner Ernte für die Dorfbewohner ab, die nicht selbst für sich sorgen können. So werden die Bauern selbst zu Spendern.
Wie wir Kleinbauern unterstützen – dank Ihrer Spende
- Neues Wissen und Techniken: Weiterbildung für Kleinbauern
Wir schulen in modernen und bödenschonenden Anbaumethoden. Natürliche Düngemitteln und ökologischer Pflanzenschutz erhöhen die Erträge und schützen die Umwelt langfristig. - Ernährung sichern durch Umstellung des Anbaus
Kleinbauern und -bäuerinnen lernen in Trainings dürreresistente Feldfrüchte kennen. Neben Mais und Hirse bauen sie nun auch klimatisch angepasste Gemüsesorten und Gartenpflanzen wie Süßkartoffeln, Erdnüsse, Tomaten, Zwiebeln oder Moringa auf ihren Feldern an. So kann fast das ganze Jahr geerntet werden. - Vielfalt auf dem Feld gegen Mangelernährung
Größere Vielfalt ermöglicht eine gesündere Ernährung. Neben Maisbrei landen nun auch frische Gemüsesorten auf den Tellern und damit mehr Vitamine und Mineralstoffe. Gemeinde-Gesundheitsclubs verbessern die Gesundheit der Dorfbewohner/innen nachhaltig. - Permakulturen
Der einseitige Anbau von Monokulturen ist riskant. Wir schulen Kleinbäuerinnen und -bauern über den ökologischen Ansatz der Permakultur - für eine gesündere Ernährung und die Umwelt. - Hühnerzucht
Die zuverlässigsten Kleinbauernfamilien erhalten Trainings, Unterstützung im Gehegebau sowie Küken für den Start einer Hühnerzucht. Die Tiere bereichern die Ernährung, bringen Einkommen und damit Sicherheit - besonders in Zeiten von Dürre und drohenden Ernteausfällen. - Gemeinsame Vermarktung und Kleinstunternehmen fördern
Dass die Bauern sich in Gruppen zusammenschließen, hat auch bei der Vermarktung viele Vorteile: Sie erzielen bessere Preise für Mais, Chili oder Erbsen und haben leichteren Zugang zu Krediten, die sie über gemeinsame Spareinlagen finanzieren. - Marktbasierte Ansätze
Um Menschen langfristig vor Hunger und Armut zu schützen, setzten wir auf wirtschaftliche Methoden. Innovative Geschäftsideen und die Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Privatsektor unterstützen Menschen bei der Vermarktung ihrer Produkte und sichern ihnen langfristig Einkommen.
Aufgeschlossen Neuem gegenüber geht es in Gokwe in die Zukunft. Durch die besseren Ernten erzielen die Bauern Überschüsse zum Verkauf auf dem Markt und damit mehr Einkommen. Gemeinsam schaffen wir Perspektiven.
Unterstützen Sie uns, um in Simbabwe und zahlreichen Ländern, in denen wir tätig sind, neue Schulungen durchzuführen und den Menschen zur Seite zu stehen mit der Anschaffung von Geräten und Materialien sowie bei der Gründung von Kleinstunternehmen, damit sie ihre Erträge weiterverarbeiten und überregional anbieten können.