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Äthiopien

Mit dem eigenen Geschäft in eine bessere Zukunft

Projektstatus beendet
Projektbudget 1.199.654 €
Themenschwerpunkt
Landwirtschaft & Umwelt Ländliche Entwicklung fördern

"Mama Chips", so wird Qabale Guyo liebevoll genannt, glaubt, dass ihr das Unternehmertum im Blut liegt. Nachdem sie früh heiratete und Mutter wurde, konnte sie die weiterführende Schule nicht abschließen. Damals hatte ihr Mann nur ein geringes Einkommen und die Familie hatte nicht viel zum Leben. So entschied sich Qabale das Einkommen ihres Mannes aufzubessern. Da sie keinen Abschluss hatte, wurde sie kreativ und begann mit Vieh zu handeln und Lebensmittel zu verkaufen.

Doch ihr geschäftlicher Scharfsinn kam bei ihrem Ehemann nicht gut an. Denn laut der Borana-Gemeinschaft dürfen Frauen nicht arbeiten und es wird von den Männern erwartet, die alleinigen Ernährer der Familie zu sein. Das führte zu Konflikten innerhalb der Familie und Qabales Mann verließ sie und ihre vier gemeinsamen Kinder - ihr jüngstes Kind war damals erst ein paar Monate alt. Nach der Trennung musste die junge Mutter sich schnell etwas einfallen lassen, um sich und ihre Kinder versorgen zu können.

Qabala Guyo Odda und Hadijah Hassan

Die Geschäfte liefen schlecht für mich. Aber nach der Schulung, konnte ich die Fähigkeiten in meinem Geschäft und zu Hause anwenden.

Qabale "Mama Chips" Guyo Projektteilnehmerin

Erfolg durch Bildung

Äthiopien wird in den letzten Monaten von zahlreichen Katastrophen heimgesucht.

Sie versuchte ihr Glück bei einer Gemeindegruppe, die Dorfbewohner*innen bei der Viehhaltung unterstützte, doch das Einkommen reichte trotz aller Bemühungen zum Leben nicht aus. Zu dieser Zeit besuchte unsere Partnerorganisation PACIDA die Region. Die Mitarbeitenden suchten Teilnehmer für ein Bildungsprojekt zur Unternehmensgründung und baten die Bewohner*innen von Sololo, Personen zu benennen, die wirtschaftlich am meisten gefährdet waren. Unter den 16 Frauen und vier Männern, die für das Projekt ausgewählt wurden, war auch Qabale Guyo.

In den ersten zwei Monaten des Projektes lernten alle 20 Projektteilnehmer*innen wie man ein Unternehmen plant, ein Budget erstellt und wie sie das nötige Kapital für eine Unternehmensgründung generieren. In dieser Zeit sparten alle gemeinsam so viel sie nur konnten. Diese Ersparnisse sollten später als Startkapital für die Kleinunternehmen dienen. Nach zwei Monaten wurde der Gruppe ein Metalltresor zur Verfügung gestellt, in dem alle Teilnehmenden ihre Ersparnisse deponieren konnten. Die Gruppe sparte ein Jahr lang und teilte dann die Ersparnisse unter den 20 Mitgliedern auf. Zusätzlich zu den Ersparnissen wurde jedem Teilnehmenden ein Startkapital zur Verfügung gestellt. 

Eine goldbraune Zukunft

Qabale kombinierte ihr neu gewonnenes Wissen mit ihren Ersparnissen und dem Startkapital und gründete ihr eigenes kleines Unternehmen: ein Fast-Food-Laden indem sie hauptsächlich Kartoffelchips verkauft. Mittlerweile sind Qabale und ihr Chips-Geschäft so bekannt, dass sie nicht nur von allen "Mama Chips" gennant wird, sondern auch einen Vertrag mit einer lokalen Bank bekommen hat. Sie beliefert nun täglich die Büros in Sololo mit Tee und Snacks. 

Projektteilnehmer im Heulager
Qabalae Guyo Odda, Gabriel Bagaja Tepo und Hadijah Hassan (v.l.n.r.), in ihrem Heulager in Sololo. © Welthungerhilfe

Vor der Teilnahme am Projekt, sagt Qabale, war sie tief verschuldet und machte keinen Gewinn. "Die Geschäfte liefen schlecht für mich. Aber nach der Schulung, konnte ich die Fähigkeiten in meinem Geschäft und zu Hause anwenden. Ich habe eine große Verbesserung bei meinen Finanzen gesehen", sagt sie. Durch das Gruppensparen hat sie Zugang zu Krediten bekommen, und diese Kredite haben es ihr ermöglicht, die Schulgebühren für ihre Kinder zu bezahlen. Zuvor war es sehr schwierig für sie, an Geld zu kommen. Qabale ist stolz darauf, die erlernten Haushalts- und Sparfähigkeiten an andere Gemeindemitglieder und an ihre eigenen Kinder weiterzugeben. Eines ihrer Kinder hat ein Lebensmittelgeschäft neben Qabales Chips-Laden eröffnet.

Und da ihr das Unternehmertum im Blut liegt, hat sie schon die nächste Geschäftsidee umgesetzt. Gemeinsam mit Gabriel Bagaja Tepo und Hadijah Hassan, die auch am Projekt teilgenommen haben, verkauft sie jetzt auch Futtermittel. "Da die Nachfrage nach Futter riesig ist, plane ich, Wasserleitungen auf meiner Farm zu verlegen, damit ich das Futtergeschäft ausweiten kann", erzählt sie fröhlich. 

Dieses Projekt ist gemeinsam mit KEN 1149, UGA 1069 Teil des Crossboarder Projektes SRAPLEA.

Alle Fakten zum Projekt

Feb 2022 Projektbeginn
Apr 2025 Projektende
411.543 € Projektbudget 2024
1.199.654 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID UGA 1113-21

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