
Afghanistan +++ Arbeitsverbot für Frauen: Welthungerhilfe setzt Arbeit zunächst aus +++
Die afghanische Regierung hat im Dezember 2022 Frauen untersagt, bei lokalen und internationalen Hilfsorganisationen zu arbeiten. Die Welthungerhilfe protestiert gemeinsam mit anderen internationalen Organisationen vehement gegen dieses Verbot. "Ohne unsere weiblichen Kolleginnen können wir die Frauen und Mädchen im Land nicht mehr adäquat versorgen", sagt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Daher wird die Arbeit der Welthungerhilfe zunächst ausgesetzt. Es laufen zur Zeit Gespräche zwischen UN-Vertretern und der Regierung Afghanistans. Wie es weiter geht „hängt vor allem davon ab, ob die afghanischen Frauen wieder arbeiten dürfen“, so Mogge. Afghanistan gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Wirtschaft wächst nicht aus eigenem Antrieb, sondern ist in hohem Maße von der internationalen Gebergemeinschaft abhängig. Jahrzehntelanger Bürgerkrieg und Terror haben die Infrastruktur in weiten Teilen zerstört und die Wirtschaft des Landes massiv beeinträchtigt. Im August 2021 haben die Taliban die Regierung gestürzt und wieder die Macht übernommen. Es wird erwartet, dass die Anzahl der hungernden Menschen weiter steigen wird. Bereits jetzt lebt die Mehrheit der rund 32 Millionen Einwohner*innen in Afghanistan in Armut und hat nicht ausreichend zu essen. Aber auch andere Grundbedürfnisse wie medizinische Versorgung und Bildung ist für den Großteil der Bevölkerung nicht gesichert. Besonders auf dem Land bestehen große Hindernisse für eine eigenständige Verbesserung der Lebensverhältnisse: fehlende Infrastruktur, keine Arbeit außerhalb der Landwirtschaft und gerade einmal 10 Prozent der Menschen kann lesen und schreiben.