Gräben gegen den Klimawandel
Jetzt spendenJeden Tag spüren die Bewohner*innen der Provinz Ngozi im Norden Burundis die Auswirkungen des Klimawandels. Erdrutsche, Überschwemmungen und Dürren vernichten immer wieder kostbare Ernten. Der Regen wird von Jahr zu Jahr stärker und spült den Boden einfach fort.
Die Regen- und Trockenzeiten verschieben sich, so dass die Landwirt*innen den passenden Zeitpunkt für die Aussaat kaum mehr berechnen können. Und das sind in Ngozi fast alle. Denn der größte Teil der elf Millionen Burunder*innen lebt in kleinbäuerlichen Haushalten.
Rasantes Bevölkerungswachstum und Landmangel
Auch ohne die Auswirkungen des Klimawandels wäre das Leben in Ngozi schon schwer genug. Die Menschen haben nicht genug Land, um ihre Familien zu ernähren. Und die Bevölkerung wächst rasant weiter. Immer wieder kommt es so zu Hunger.
Das Projekt der Welthungerhilfe in Ngozi stellt die Ernährung von 290.000 Menschen nachhaltig sicher. Kleinbäuerliche Landwirt*innen bekommen Wissen und Mittel an die Hand, um künftig weniger verwundbar zu sein.
Wirksame Hilfe im Detail
-
Anlage von Erosionsschutzgräben. Gemeinsam mit der Bevölkerung legen die Welthungerhilfe Teams Erosionsschutzgräben rund um Felder an. Die Gräben werden mit Nutzpflanzen bepflanzt. Die Wurzeln wachsen tief in die Erde und halten den Boden.
-
Bau von Lagerhallen. Die Welthungerhilfe baut mit lokalen Arbeitskräften Hallen, in denen wertvolles Saatgut sicher vor Feuchtigkeit und Tieren auf Futtersuche gelagert werden kann, bis das Wetter eine Aussaat erlaubt.
-
Beauftragung lokaler Arbeitskräfte. Für die Bauarbeiten stellt die Welthungerhilfe Frauen und Männer aus der Region ein und zahlt einen fairen Lohn. Rund 10.000 besonders bedürftigen Familien hilft das über die harten Hungermonate hinweg.
-
Beratung bei der Auswahl des Saatguts. Die Welthungerhilfe prüft mit den Kleinbäuer*innen, welches Saatgut unter den veränderten Bedingungen des Klimawandels am besten gedeiht. Gute Erfolge erzielen Erdnuss, Kletterbohnen, Soja und Yams.
- Schulung der Bevölkerung. Fachkräfte schulen Landwirt*innen und Gemeindevertreter*innen und sichern so, dass Wissen nicht verloren geht, wenn das Projekt irgendwann endet. Themen sind: Gesunde Ernährung, nachhaltige Land- und Waldwirtschaft, Gesundheit und Beteiligungsprozesse.
Die Maßnahmen zeigen Erfolg: Insgesamt 900 Kilometer Erosionsschutzgräben haben Teams der Welthungerhilfe gemeinsam mit Kleinbäuer*innen bereits verlegt. Und der Ausbau geht laufend weiter. Die Menschen passen die Landwirtschaft den neuen Bedingungen an, so dass es erstmals zu Vorratshaltung kommt. Und die Zusammenarbeit in Genossenschaften und Nutzerkomitees stärkt die lokalen Gemeinschaften und Familien.
In Marangara betreibt die Welthungerhilfe ein ähnliches Projekt wie in Ngozi: