Die Mutigen wagen den Neubeginn
Krieg, Gewalt, Hunger – die Gedanken daran bekommen viele Menschen aus dem Kongo nicht aus ihren Köpfen. Das Land erholt sich nur langsam von den Folgen politischer Unruhen und bewaffneter Konflikte mit Nachbarländern und Rebellengruppen. Noch immer wird der Friede durch Scharmützel bewaffneter Gruppen unterbrochen. Nur die Mutigen wagen in diesen Zeiten den Wiederaufbau. In der verarmten Provinz Nord-Kivu an der Grenze zu Uganda unterstützt die Welthungerhilfe sie dabei. Das Ziel: Ernährung und ein geregeltes Einkommen sollen in Zukunft wieder Konstanten im Leben der Menschen sein.
Kakao und Kaffee sind sehr gefragt
In den Regionen Mutwanga und Watalinga nahe dem Virunga-Nationalparks pflanzen 55.000 kleinbäuerliche Landwirt*innen Maniok, Bohnen, Kochbananen und Palmöl an, einige besitzen auch Kakao- oder Kaffeeplantagen. Sie stellen Erzeugnisse her, die auf dem Markt sehr gefragt sind – sofern Quantität und Qualität stimmen. In Schulungen der Welthungerhilfe lernen die Landwirt*innen, diesen Anforderungen gerecht zu werden: Innovative Anbaumethoden und hochwertiges Saatgut helfen, die Erträge zu steigern.
Da es in Watalinga an Verkaufsflächen für die Waren mangelt, entstehen dort zwei neue Marktplätze. Dorthin führt eine 50 Kilometer lange Straße, die gerade instand gesetzt wird. Zwischenzeitlich war sie stellenweise nur mit dem Motorrad passierbar, doch nach 18-monatiger Bauzeit sollen LKW den Transportweg wieder befahren können. Dafür, dass sie beim Bau mithelfen, erhalten 5.625 Männer und Frauen ein vorübergehendes Einkommen.
Perspektiven für Frauen
Traditionell sind kongolesische Frauen in Haushalt und Familie eingebunden und verfügen über kein eigenes Einkommen. Dank eines Projektes der Welthungerhilfe ändert sich das: 120 Frauen bauen in der Region sechs Baumschulen auf. In Schulungen lernen sie mehr über die Aufzucht und Pflege von Kakaopflanzen, Schattenbäumen, Ölpalmen und Papaya. Darüber hinaus geht es um Themen wie Buchhaltung und Vermarktung.
So hilft die Welthungerhilfe
- An die Landwirt*innen wird hochwertiges Saatgut verteilt, um die Erträge zu steigern.
- In Schulungen werden ihnen innovative Anbaumethoden nähergebracht.
- An verschiedenen Standorten werden je vier Anlagen zum Schälen und Trocknen von Kakao und Kaffee eingerichtet. Durch die fachgerechte Fermentierung und Trocknung verbessert sich die Qualität des Kakaos.
- Eine 50 Kilometer lange Straße wird instand gesetzt. Sie führt zu Marktplätzen, auf denen die Landwirt*innen ihre Waren verkaufen. Dafür, dass sie beim Bau mithelfen, erhalten 5.625 Männer und Frauen ein vorübergehendes Einkommen.
- 120 Frauen bauen in der Region sechs Baumschulen auf. In Schulungen lernen sie mehr über die Aufzucht und Pflege von Kakaopflanzen, Schattenbäumen, Ölpalmen und Papaya.
- Kurse in Buchhaltung, Vermarktung und Alphabetisierung sowie Ernährungs- und Gesundheitsberatungen werden angeboten.
Die Weiterbildungen, die Pflanzen, die auf den Feldern gedeihen und die Straßen die wieder befahrbar sind, all das gibt dem Menschen im Kongo Hoffnung für die Zukunft. Ihr Mut, in diesen schweren Zeiten etwas zu wagen, hat sich also gelohnt.