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Eine Frau im Sari mit einem Ton-Gefäß in der Hand, das gefüllt ist mit Essen.
Indien

Drei Farben gegen Mangelernährung

Projektstatus beendet
Projektbudget 40.000 €
Themenschwerpunkt

Rina sitzt auf einem Plastikstuhl und stillt ihren Sohn Ankit, während sie von dem Training erzählt, das sie seit zwei Wochen gemeinsam mit anderen Frauen des Dorfes besucht. Bei einer Versammlung, bei der ihre zwei jüngsten Kinder gemessen und gewogen wurden, erfuhr sie, dass beide Zeichen von Unterernährung aufwiesen. Damit wurde sie in die Liste der Mütter aufgenommen, die an dem 15-tägigen Ernährungscamp, organisiert von einer Partnerorganisation der Welthungerhilfe, teilnehmen können.

Rina hat nicht erwartet, dass ihre Kinder an Unterernährung leiden. Schließlich haben sich Kalpana und Nandani, die beiden großen, auch gut entwickelt. „Ich dachte, ich wüsste bereits, wie man Kinder großzieht. Meine Schwiegereltern und meine Schwägerin haben mir stets Tipps gegeben. Aber dann war ich sehr überrascht, was uns in dem Training alles beigebracht wurde.“ Während sie Ankit an die andere Brust legt, erzählt sie weiter: „Natürlich gab es früher meist Reis und Kartoffelbrei. Das ganz normale Essen, wie es in allen Familien hier gegessen wird. Das, was wir auch angebaut haben. Gemüse oder gar Obst kam immer dann hinzu, wenn wir einmal genug Geld hatten. Alle machten es so, wie konnte es also falsch sein?“

Essen in der Farbe der indischen Flagge

Eine Frau in einem Sari hockt auf dem Boden, vor ihr eine indische Flagge. Sie schiebt einen Salat auf den grünen Teil der Flagge.
Eine Frauengruppe in Indien ordnet Lebensmittel nach Nährstoffen. © Thomas Rommel

Nun hat Rina gelernt, dass nicht alle Nahrungsmittel gleich sind, dass sie unterschiedliche Wirkungen auf den Körper haben: „Die Idee des Drei-Farbigen Essens ist großartig. Eine Gruppe enthält Dinge, die für das Wachstum wichtig sind, eine andere gibt dem Körper Energie und die dritte umfasst alle Nahrung, die hilft, gesund zu bleiben.“ Rina spricht von dem System, welches die Partner der Welthungerhilfe benutzen, um den Frauen die unterschiedlichen Qualitäten von Nahrungsmitteln zu verdeutlichen. Die indische Fahne mit ihren drei Farben dient als Grundlage, auf der dann 15 oder 20 lokale Produkte sortiert werden. „Nun versuche ich, beim Kochen die verschiedenen Farben zu kombinieren.“

"Sauberes Wasser ist das Wichtigste"

Mit dem ernährungsbasierten Entwicklungskonzept LANN+ verbindet die Welthungerhilfe alle wichtigen Sektoren in einem inklusiven Trainingsprogramm.

Auch das Trinkwasser hat heute eine andere Qualität. Früher tranken sie das unbehandelte Brunnenwasser. Nun haben die Familien im Dorf Wasserfilter. Eine Konstruktion aus drei übereinanderstehenden Tonkrügen, die mit unterschiedlichen Materialien gefüllt sind. Das Wasser aus dem Brunnen wird in den obersten Krug gegossen, läuft durch mehrere Filterschichten aus Sanden und Kies nach unten und sammelt sich im untersten Krug als sauberes, keimfreies Nass. „Sauberes Wasser ist das Wichtigste,“ findet Reshimi, eine andere Teilnehmerin des Camps. „Natürlich haben wir auch den Gemüsegarten angelegt und essen heute ausgewogener als früher, aber ohne sauberes Wasser würden die Kinder öfter Durchfall haben und dann hat auch die ausgewogenste Ernährung keine Wirkung."

Die Welthungerhilfe arbeitet gemeinsam mit ihren drei Partnerorganisationen Centre for World Solidarity, PRAVAH & Abhivyakti Foundation daran, in 120 Dörfern in der indischen Region Jharkhand die Ernährungs- und Gesundheitssituation von insgesamt 8.000 Haushalte zu verbessern. Hierzu verwendet sie das sogenannte LANN-Konzept (Linking Agriculture and Natural Ressources towards Nutrition Security). Es verbindet das Ziel Zero Hunger mit fünf Schlüsselbereichen: Landwirtschaft, Ressourcenmanagement; Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH); alternative Einkommen und Ernährungsbildung.

Kinder waschen sich an einer Wasch-Vorrichtung die Hände.
Hygienisches Händewaschen mit dem "Tippy Tap": Wird auf ein kleines Stück Holz getreten, kippt der Wassercontainer leicht nach vorne und Wasser fließt aus einer kleinen Öffnung. © Thomas Rommel

Das macht die Welthungerhilfe in Indien:

Alle Fakten zum Projekt

Jul 2019 Projektbeginn
Mär 2020 Projektende
0 € Projektbudget 2024
40.000 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID IND 1364-19

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