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Saubere Energie für den Iran. Die Wasserpumpe wird mir Solarenergie betrieben, 2019.
Irak

Nachhaltiger Neuanfang: Solarenergie für Nord-Irak

Projektstatus laufend
Projektbudget 5.540.000 €
Themenschwerpunkt
Landwirtschaft & Umwelt Ländliche Entwicklung fördern

Farman ist Landwirt und besitzt einen Lebensmittelladen in Sinuni in Nord-Irak. Sein Laden auf dem Marktplatz der Kleinstadt ist sehr beliebt – er verkauft auch frisches Obst und Gemüse aus lokalem Anbau. Farman steht jedoch vor einem großen Problem: Er hat keinen funktionierenden Kühlraum, um die Produkte, die er von den örtlichen Bäuer*innen kauft, frisch zu halten. Vor allem in den heißen Sommermonaten verdirbt das Obst und Gemüse schnell, er kann die Produkte schon nach einem Tag im Laden nicht mehr verkaufen. Das führt zu Lebensmittelverschwendung und zu einem Gewinnverlust von 30 Prozent.

Für den Wiederaufbau des Stromnetzes fehlt es an finanziellen Mitteln

Doch einen Kühlraum zu betreiben, ist in dieser Gegend extrem teuer. Nachdem der sogenannte Islamische Staat im Jahr 2014 in den Irak einmarschierte, wurde in vielen Teilen des Landes die elektronische Infrastruktur komplett zerstört. Heute ist das staatliche Stromnetz notorisch instabil, aufgrund unzureichender Erzeugungskapazitäten und einer baufälligen Verteilungsinfrastruktur kommt es regelmäßig zu Ausfällen. Viele Orte sind gar nicht mehr an das Stromnetz angeschlossen - für den Wiederaufbau fehlt es an finanziellen Mitteln. Deshalb gibt es zuverlässigen Strom nur mit teuren Diesel-Generatoren, die die Umwelt und Gesundheit der Bevölkerung belasten.

Ein Mann zeigt Säcke voller Gurken, die mit einer Decke von der Sonne geschützt werden.
Ungekühlt verderben diese Gurken schnell. Dank einer solarbetriebenen Kühlanlage können sie nun auch mehrere Tage nach der Ernte noch verkauft werden. © Welthungerhilfe

Im Nordirak hat die Solarenergie jedoch großes Potenzial: Die jährliche Sonneneinstrahlung in der Sinjar-Region beträgt beispielsweise rund 1950 kWh/m2 - fast doppelt so viel wie in Deutschland. Und anders als in städtischen Gebieten, wo die meisten Menschen einen hohen Strombedarf haben, kann der Bedarf der Menschen in ländlichen Gebieten oft durch Solarenergielösungen gedeckt werden. Deshalb fördert die Welthungerhilfe in ihren Projektgebieten anhand von Best-Practice-Beispielen den Einsatz von Solarenergie, um das Vertrauen in diese grüne Technologie zu stärken.

Solarenergie schafft nachhaltige Lebensgrundlage für 14.000 Rückkehrer*innen

Neun Solarstationen garantieren Bewohner*innen in abgelegenen Dörfern nun den täglichen Zugang zu fließendem Wasser. In 21 Dörfern im Nineveh Gouvernement wurden insgesamt 156 m2 Solarpanele installiert, die 342 Menschen mit Solarstrom versorgen. Außerdem unterstützt die Welthungerhilfe Kleinbäuer*innen bei der Installation von Solarsystemen, mit denen sie Bewässerungsanlagen betreiben können. Eine solarbetriebene Bewässerung senkt die Kosten im Vergleich zu Dieselgeneratoren um 70 Prozent. Auch Farman bekam ein solarbetriebenes Kühlaggregat, mit dem er in der heißen Jahreszeit täglich zwei Tonnen Frischware kühlen kann. Auch bei einer Außentemperatur von über 40 Grad Celsius bleibt das Obst und Gemüse nun tagelang frisch.

Ich als Lebensmittelhändler profitiere sehr von der Nutzung der Solarenergie.

Farman Landwirt und Einzelhändler im Nordirak.

„Ich als Lebensmittelhändler profitiere sehr von der Nutzung der Solarenergie. Es wäre sehr nützlich, wenn dieses System in der gesamten Region ausgebaut werden könnte, da uns die notwendigen Kapazitäten für die Stromversorgung fehlen,“ so Farman. Die Welthungerhilfe schafft mit dem Projekt nachhaltige Lebensgrundlagen für rund 14.000 Menschen, die nach dem langjährigen Konflikt in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Tomasso Portogalli, Area Manager der Welthungerhilfe in Irak ist der Meinung: „Ein solches Projekt hätte somit Modellcharakter für eine nachhaltige Stromerzeugung und würde eine Alternative zur derzeitigen Stromversorgung darstellen.“

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Das macht die Welthungerhilfe in Nord-Irak

Alle Fakten zum Projekt

Nov 2019 Projektbeginn
Jan 2025 Projektende
640.000 € Projektbudget 2024
5.540.000 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID IRQ 1024-19

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