„In den letzten drei Jahren habe ich viel über Gesundheit, Hygiene und Ernährung gelernt“, berichtet Pauline. Die junge Hygiene-Botschafterin war sich auf Anhieb sicher, dass sie mitmachen wollte bei dem Gesundheitsclub, den die Welthungerhilfe an ihrer Schule eingerichtet hatte.
In Schulgesundheitsclubs erarbeiten Schüler*innen wichtige Informationen über den Umgang mit Nahrungsmitteln und die Wichtigkeit sauberen Trinkwassers. Die Clubs sind für die Welthungerhilfe eine zentrale Maßnahme, um die Menschen auf die Themen Krankheitsvorbeugung und Hygiene aufmerksam zu machen. Themen, die seit der letzten Ebola-Epidemie an enormer Bedeutung gewonnen haben.
Ebola versetzt Liberia in Ausnahmezustand
Von Dezember 2013 bis Ende 2015 legte das verheerende Ebola-Virus Liberia weitestgehend lahm. Fast 10.000 Menschen steckten sich an, 4.400 starben infolgedessen an Ebola. Unter den Todesopfern waren auch 184 Gesundheitshelfer*innen und Ärzt*innen. Insgesamt infizierten sich 372 Männer und Frauen in medizinischen Berufen mit dem Virus. Auf dem Land blieben 1,5 Millionen Menschen ohne Gesundheitsversorgung. Die hygienische Situation in den Krankenhäusern war katastrophal.
Hygiene und Ernährung sichern – auch nach der Epidemie
Heute ist die Ebola-Krise in Westafrika gebannt. Trotzdem machen Hunger und Armut den Menschen in Liberia weiterhin zu schaffen. Deshalb setzt die Welthungerhilfe ihre Erfahrungen aus der Nothilfe während der Ebola-Epidemie gezielt für langfristige Entwicklung ein.
Im Zuge dessen wird das Verkehrsnetz ausgebaut und Straßen, insbesondere in ländlichen Gebieten, werden verbesset. Krankenhäuser, Gärten und Jugendclubs werden errichtet und die Sanitäranlagen in Schulen neu erbaut oder verbessert. Mehr als 126.000 Menschen sollen von dem Projekt profitieren.
Wissen über Hygiene weitergeben
Manchmal sind es schon die Erfolge Einzelner, die viel bewirken: 2016 wurde Pauline auf einer Veranstaltung in Zwedru zur „Miss Hygiene 2016“ ernannt. Es war einer der glücklichsten Momente meines Lebens“, erzählt sie stolz. Ihren Titel nimmt die junge Frau sehr ernst und plant, auch in Zukunft ihr Hygiene-Wissen weiterzugeben: „Ich bin besonders daran interessiert, mit Mädchengruppen über Menstruation zu sprechen.“
So hilft die Welthungerhilfe in Liberia
- Bau von Krankenhäusern, Gärten und Jugendclubs in den Bezirken River Cess, Sinoe, Grand Cru und Maryland
- Ausbau des Verkehrsnetzes: auf insgesamt 100 Kilometern Länge entstehen Brücken, Durchlässe und befahrbare Wege.
- Schulungen für 450 Familien über gesunde Ernährung, Wasser, Hygiene und Sanitär (WASH).
- Barrierefreier Bau und Sanierung von Toiletten, Waschbecken und Wassertanks in ausgewählten Schulen.