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Bäuerinnen in Malawi bei einer Schulung im Freien
Malawi

Menschen ernähren und Wald schützen: Landwirtschaft im (Klima-)Wandel

Projektstatus laufend
Projektbudget 2.264.460 €
Themenschwerpunkt
Landwirtschaft & Umwelt Ländliche Entwicklung fördern

Zahlen können Geschichten erzählen:

Die Geschichte hinter diesen Zahlen beschreibt einen Teufelskreis, in dem der Klimawandel eine wichtige Rolle spielt. Dürre und Starkregen bedrohen im Süden Malawis die Ernten der Kleinbäuer*innen. Die große Mehrheit der Menschen ist hier für den Lebensunterhalt auf die Erzeugnisse der eigenen Landwirtschaft angewiesen. Die Auslaugung der Böden durch Monokulturen ist schon länger ein Problem; nun kommen die Folgen des Klimawandels hinzu. Zu allem Überfluss leidet die Region derzeit unter Inflation, Treibstoffknappheit und den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.
 

Ein Junge steht in einem vertrockneten Maisfeld, neben ihm sitzt ein Hund.
Ernteausfall in Malawi. Ein Junge steht in einem vertrockneten Maisfeld. © Rosenthal/Welthungerhilfe

Hunger als Folge des Klimawandels

Aus all diesen Gründen ist Hunger wieder zum Problem geworden. Wie in den meisten Regionen der Erde waren auch in Südmalawi drei Mahlzeiten am Tag die Regel; heute sind es für die meisten Menschen nur noch zwei – und in den Monaten von Dezember bis April, in denen nicht geerntet wird, können viele sogar nur noch einmal täglich essen. Besonders Kinder leiden unter den gesundheitlichen Folgen von Mangelernährung.

Menschen sind erfinderisch und suchen immer nach Auswegen. Der Ausweg vieler Menschen in Südmalawi führt in den Wald. Knapp ein Drittel des Staatsgebiets von Malawi ist von Wald- und Buschvegetation bedeckt. Schon in der Vergangenheit sind Waldgebiete als Land- und Rohstoffreserven der wirtschaftlichen Entwicklung zum Opfer gefallen. Um diese problematische Entwicklung unter Kontrolle zu bekommen, hat das Land verschiedene Nationalparks und Schutzgebiete eingerichtet.

In der gegenwärtigen Ernährungskrise geraten diese Schutzräume unter Druck. Landwirt*innen roden illegal Waldgebiete, um zusätzliche landwirtschaftliche Anbauflächen zu gewinnen. Andere produzieren aus widerrechtlich gefällten Bäumen Holzkohle zum Weiterverkauf, da ihre Familien zum wirtschaftlichen Überleben ein zweites Standbein brauchen.

Aber dieser Weg ist in doppeltem Sinne ein Holzweg. Wo Wälder gerodet werden, wird Biodiversität zerstört, gewinnt der Klimawandel weiter an Fahrt, verstärkt sich die Erosion der Böden. Ohne die Wasserspeicherkapazität der Wälder etwa wird die Bedrohung landwirtschaftlicher Nutzflächen durch Starkregen künftig noch größer.

Landwirtschaft passt sich an den Klimawandel an

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, haben die Welthungerhilfe und das Kusamala Institute of Agriculture and Ecology ein Projekt ins Leben gerufen, das Landwirt*innen neue Perspektiven eröffnen und Waldschäden rückgängig machen will. In 20 Dörfern im Distrikt Mangochi werden bäuerliche Familienbetriebe beim Umstieg auf Produktionsweisen unterstützt, die einerseits nachhaltig und andererseits besser an die Klimaveränderungen angepasst sind.

Dazu gehören ein besseres Wasser- und Erntemanagement sowie der Anbau klimatoleranter Nutzpflanzen. Aber auch eine grundsätzliche Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion gehört zu den Maßnahmen, die die Ernährungskrise entschärfen können: Kleintierzucht und Bienenhaltung machen Bäuer*innen weniger abhängig von ihren Feldfrüchten; der Anbau einer größeren Vielfalt von Nutzpflanzen wirkt der Auslaugung der Böden entgegen.

Der zweite Schwerpunkt des Projekts ist die nachhaltige Waldnutzung. Menschen können von ihren Wäldern profitieren, ohne sie zu zerstören. Das Projekt informiert über die Bedeutung des Waldes und über Möglichkeiten, Waldfrüchte nachhaltig zu nutzen. Gleichzeitig sollen 800.000 Baumsetzlinge neu gepflanzt werden.

Bauern arbeiten in einer Gärtnerei für Baumsetzlinge in Malawi
Im Dorf Njereza, Malawi, haben Kleinbäuer*innen eine Gärtnerei für Baumsetzlinge angelegt. Die Bäume sollen künftig eine Bewässerungsanlage vor Überschwemmung und Erosion schützen. © Thees Jagels / Welthungerhilfe

Letztlich geht es um Resilienz – um Widerstands- und Anpassungsfähigkeit: Wir alle müssen lernen, mit den wechselhaften Folgen des Klimawandels zu leben und dabei gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. In Malawi bedrohen die Veränderungen bereits die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Das Kusamala Institute of Agriculture and Ecology, der langjährige Partner der Welthungerhilfe vor Ort, entwickelt Konzepte zur Anpassung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft an die sich wandelnden ökologischen Voraussetzungen.

Denn nur wenn Menschen heute genug zu essen haben, können sie es sich leisten, sich auch um die Zukunft ihrer natürlichen Umwelt zu sorgen. Und umgekehrt gilt: Nur wenn Bäuer*innen sich an die Erfordernisse einer Umwelt im Wandel anpassen, können sie genug produzieren, um ihre Familien zu ernähren.

So helfen wir in Malawi bei der Klimaanpassung

Alle Fakten zum Projekt

Dez 2022 Projektbeginn
Dez 2026 Projektende
638.680 € Projektbudget 2024
2.264.460 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID MWI 1061-21

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